Im ersten Teil dieser Reihe über Giftpflanzen haben wir uns mit den verschiedenen Pflanzengiften und deren Wirkung befasst. Auch auf die Voraussetzungen für die Höhe des Giftgehaltes in jeder einzelnen sind wir eingegangen. Zum Schluss gab es noch einen Einblick über die heimischen Giftpflanzen, die sich auf Weiden und Weidenrändern unserer Pferde ausgebreitet haben.
Im zweiten Teil beschäftigen wir uns nun mit den für Pferde giftigsten Pflanzen u.a.: Welche Pflanzen enden tödlich und ab welcher Menge treten erste Vergiftungserscheinugungen auf? Als Grundlage habe wir das Buch „Giftpflanzen – Was Pferde nicht fressen dürfen“ von Marina und Uwe Lochstampfer verwendet und uns auf die stark giftigen meist heimischen Pflanzen und Bäume konzentriert. Zur besseren Übersicht wurden diese in vier verschiedene Kategorien eingeteilt:
Für Pferde giftige Pflanzen in alphabetischer Reihenfolge:
- im Wald und auf Lichtungen
- auf Wiesen und am Wasser
- an Wegen und auf Äckern
- in Gärten und Parkanlagen
(mit einem Klick auf die Überschriften gelangen Sie direkt zu Ihrer gewünschten Kategorie)
Die Pflanzen und Bäume sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt.
Im Wald und auf Lichtungen:
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![]() Aronstab: Vorkommen: feuchte Wald –und Laubmischwälder, lockerer und nähstoffreicher Humusboden, Mittel- und Südeuropa |
![]() Bergahorn: Vorkommen: wächst in Gebirgswäldern und auf Almen |
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![]() Bingelkraut: Vorkommen: Wald-Bingelkraut: feuchte Waldböden, findet man in ganz Europa, im Norden eher selten; |
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![]() Buchsbaum: Vorkommen: in der Natur selten zu finden, wächst an Hängen und in lichten Wäldern, als Strauch im Rhein-Mosel Gebiet und teilweise im Schwarzwald, wird gerne in Gärten, Parks und auf Friedhöfen gepflanzt, wird häufig als Dekoration bei Pferdeveranstaltungen genutzt. |
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![]() Eibe: Vorkommen: wächst in Laubmischwäldern, braucht kalkhaltigen Boden, ist in ganz Europa verbreitet |
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![]() Stieleiche/ Deutsche Eiche: Vorkommen: wächst in Wäldern oder wird als Straßenbaum oder in Park und Gartenanlagen angepflanzt. Die Eiche benötigt Lehmboden um optimal wachsen um optimal wachsen zu können. |
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![]() Fingerhut: Vorkommen: Waldlichtungen, Kahlschläge, Waldränder, wächst am besten auf sandigem, stickstoffhaltigem Lehmboden, beheimatet in West- und Mitteleuropa. |
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![]() Gemeiner Liguster: Vorkommen: ist an Waldrändern und Gebüschen zu finden, bevorzugt warme und kalkhaltige Plätze. |
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![]() Gemeiner Seidelblast: Vorkommen: in Laub- und Laubmischwäldern, auf kalkhaltigen und humusreichen Böden, verbreitet in ganz Europa außer im Westen und im Norden. |
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![]() Krainer Tollkraut: Vorkommen: in Laubwäldern, Gebüschen, an steinigen Abhängen, Südosteuropa bis Kärnten, in den Karpaten und der Ukraine |
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![]() Sadebaum: Vorkommen: wild findet man ihn in den Gebirgen Südeuropas (Südbayern), in Gärten und Parkanlagen als Zierstrauch. |
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Pfaffenhütchen: Vorkommen: findet man in Wäldern und Gebüschen, bevorzugt feuchten Lehmboden, in fast ganz Europa verbreitet |
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![]() Rotbuche: Vorkommen: in Deutschland einer der wichtigsten Laubbäume, steht häufig an Straßen und in Wäldern, in den Alpen bis zu einer Höhe von 1500 Metern, benötigt lehmigen Boden und viel Wasser. |
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![]() Tollkirsche: Vorkommen: warme Waldränder, an Kahlschlägen, auf Lichtungen in Laub- und Mischwäldern, benötigt humusreichen und etwas kalkhaltigen Boden, beheimatet in Mittel- und Südeuropa. |
Auf Wiesen und am Wasser:
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Eisenhut: Vorkommen: feuchte Weiden, Hochstaudenflure, höhere Berglagen, bevorzugt nährstoffreiche Böden, Mittel- und Westeuropa. |
![]() Mutterkorn: Vorkommen: Parasit, der sich an einigen Grasartenwie z.B. am Weidelgras einnistet, auf Pferdewiesen also nicht ausgeschlossen |
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Sumpfschachtelhalm: Vorkommen: an Ufern, auf feuchte Wiesen, Sümpfe |
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![]() Wasserschierling: Vorkommen: wächst an langsam fließenden und stehenden Gewässern und Tümpeln, mag torfigen und sauren Boden, in Nord- und Mitteleuropa verbreitet. |
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![]() Weißer Germer: Vorkommen: wächst auf Hochstaudenfluren und Alpenwiesen, liebt feuchten, stickstoff- und kalkhaltigen Boden. Verbreitungsgebiet ist Mittel- und Südeuropa. |
An Wegen und auf Äckern:
![]() Bingelkraut: Vorkommen: Wald-Bingelkraut: feuchte Waldböden, findet man in ganz Europa, im Norden eher selten; Einjähriges Bingelkraut: auf Ödland, in Weinbergen, an Äckern |
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Gefleckter Schierling: Vorkommen: wächst auf Brachland, an Wegen und auf Äckern und benötigt stickstoffhaltigen, feuchten Lehmboden. Beheimatet ist er in Mittel- und Südeuropa bis nach Südskandinavien. |
Hundspetersilie: Vorkommen: auf Lehmböden, an Wegen und Äckern, Schuttplätzen, benötigt stickstoffhaltigen Boden, kommt in ganz Europa vor |
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![]() Schwarzes Bilsenkraut: Vorkommen: auf Wegen, an Mauern und auf Schuttplätzen, benötigt stickstoffhaltigen Boden, wächst in ganz Europa |
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![]() Stechapfel: Vorkommen: kommt ursprünglich aus Mittelamerika, wächst vorzugsweise auf Ödland, Schutt oder an Wegen, benötigt stickstoffhaltigen Boden, in ganz Europa verbreitet |
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![]() Robinie: Vorkommen: kommt ursprünglich aus Nordamerika und ist jetzt auch in West- und Südeuropa zu finden, Zier- und Alleebaum, wächst an Bahndämmen, in Gebüschen und trockenen Wäldern |
In Gärten und Parkanlagen:
![]() Abendländischer Lebensbaum: Vorkommen: angepflanzt als Zierstrauch in Parkanlagen und Gärten, kommt ursprünglich aus Nordamerika |
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![]() Buchsbaum: Vorkommen: in der Natur selten zu finden, wächst an Hängen und in lichten Wäldern, als Strauch im Rhein-Mosel Gebiet und teilweise im Schwarzwald, wird gerne in Gärten, Parks und auf Friedhöfen gepflanzt, wird häufig als Dekoration bei Pferdeveranstaltungen genutzt |
![]() Engelstrompete, Trompetenbaum: Vorkommen: wachsen als Zierpflanzen in Gärten und Parkanlagen |
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![]() Feuerbohne: Vorkommen: kommt ursprünglich aus Südamerika, bei uns in Gärten als Zier- oder Gemüsepflanze angebaut |
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![]() Goldregen: Vorkommen: wächst ursprünglich in Süd- und Südosteruropa, braucht lockeren und kalkhaltigen Boden Toxizität: tödlich können bereits 250-300 g der Samen sein, auch getrocknete Pflanzenteile sind giftig |
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![]() Kirschlorbeer: Vorkommen: wächst in Westasien und Südeuropa als Baum und als Zierstrauch in Gärten und Parkanlagen |
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![]() Oleander: Vorkommen: kommt aus dem Mittelmeerraum, oft als Zierstrauch auf Pferdeveranstaltungen zu finden |
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Rizinus: Vorkommen: stammt aus Afrika, Zierstrauch in Gärten und Parkanlagen |
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![]() Sadebaum: Vorkommen: wild findet man ihn in den Gebirgen Südeuropas (Südbayern), in Gärten und Parkanlagen als Zierstrauch |
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![]() Robinie: Vorkommen: kommt ursprünglich aus Nordamerika und ist jetzt auch in West- und Südeuropa zu finden, Zier- und Alleebaum, wächst an Bahndämmen, in Gebüschen und trockenen Wäldern |
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![]() Virginischer Tabak: Vorkommen: stammt ursprünglich aus Südamerika und wird bei uns angebaut |
Diese Liste ermöglicht nur einen Einblick in die Welt der Giftpflanzen und bietet nur einen kleinen Teilausschnitt aller Pflanzen, die für Pferde giftig sind. Wer mehr über die unterschiedlichen Pflanzen und deren Toxizität wissen möchte, dem lege ich das oben genannte Buch ans Herz, da hier viele Giftpflanzen und deren Wirkweisen gut beschrieben werden.
Im nächsten und letzten Teil geht es um die Notfallversorgung, falls es zu einer Vergiftung kommt, um möglichst schnell und effektiv eingreifen zu können. Zusätzlich gibt es noch einen kleinen Überblick über andere Giftstoffe, mit denen unsere Pferde in Berührung kommen können.
Lesen Sie auch: Teil 1: Pflanzengifte auf der Pferdeweide – die Gefahr lauert überall
Quelle: Lochstampfer, Marina und Uwe: Giftpflanzen-Was Pferde nicht fressen dürfen; Cadmos Verlag 2. Auflage 2016