In Ihrer Frage geht es offensichtlich um den Gehalt an Rohasche und auch um das Produkt XY (ein Produkt das bei Allergikern, Hufrehe, EMS und Cushing zugefüttert werden kann).
Ich vertrete die Auffassung, dass eine Allergie, eine klassische Hufrehe, ein metobolisches Syndrom und ein Pferd mit Cushing etwas grundsätzlich unterschiedliches ist. Diese Erkenntnis dürfte unbestritten sein. Daher vertrete ich die Auffassung, dass eben auch in der ernährungsphysiologischen „Behandlung“ des Symptomes oder der ernährungsphysiologischen Gegensteuerung krankheitsbedingter zellzerstörender Vorgänge unterschiedlich vorgegangen werden sollte. Somit lehne ich es eigentlich ab, N-Sulin mit dem Produkt XY zu vergleichen, da der ernährungsphysiologische Ansatz ein ganz anderer ist.
Grundsätzlich ist die Annahme falsch, dass ein Ergänzungsfutter (alle Mischungen mit einem Rohaschegehalt von unter 40 % müssen Ergänzungsfutter genannt werden) mit höherem Rohaschegehalt auch besser wäre. Das Gegenteil ist oft der Fall. Rohasche ist der Anteil, der nach einer Erhitzung mit der Temperatur von 550 °C übrig bleibt. (z.B. je verschmutzter ein Produkt ist, desto höher ist dieser Anteil – also nicht alles sind erwünschte Mineralien)
Zunächst stellt sich die Frage, was macht den Rohaschegehalt des Produktes XY so hoch?
N-Sulin von Natural Horse Care bindet seine Mineralien organisch (wir halten das für richtig, da anorganischen Verbindungen nicht ganz unumstritten sind. Auch halten wir die Bioverfügbarkeit für besser). Werden wie beim Produkt XY die Mineralien anorganisch gebunden erhöht dies den Rohaschegehalt. Darüber hinaus ist der Gehalt an kohlensaurem Algenkalk und Seealgenmehl in diesem Futter sehr hoch. Allein diese Komponente dürfte über 30 % des Rohaschegehaltes ausmachen. (Auf die Toxität und Schwermetallbelastung dieser Gesteins- und Algenmehle will ich gar nicht näher eingehen – ich gehe davon aus, dass Firma XY dies regelmäßig prüft und jederzeit nachweisen könnte.)
Da ich grundsätzlich vormineralisierte Mischfutter oder Kraftfutter in den Fällen von Allergien, Hufrehe, EMS, PSSM oder ECS ablehne, stellt sich für mich nicht die Frage einer Vergiftung mit Vitamin A oder Selen. Im Regelfall ist die Gefahr einer metabolischen Entgleisung durch die in den Cerealien enthaltenen verd. Proteinen und/oder Kohlenhydraten sowie der Mykotoxine (=Pilzgifte) und/oder Antioxidationsmittel oder anderen Konservierungsstoffen um ein vielfaches höher. Daher vertrete ich die Auffassung, dass in den oben genannten Fällen eine individuelle Ernährungsberatung zielführender wäre.
Somit hoffe ich die Fragen inhaltlich zu Ihrer Zufriedenheit beantwortet zu haben.