Der Fellwechsel bei Pferden wird mit dem Abwurf des alten und spröde gewordenen oft farblosen Winterfells eingeläutet. Ab diesem Moment beginnt für den Pferdeorganismus die Schwerstarbeit. In relativ kurzer Zeit muss neues hochwertiges Deckhaar gebildet werden.
Mit Hochdruck arbeitet nun der Organismus der Pferde am Aufbau neuer, dreischichtig aufgebauter Haare welche überwiegend aus schraubenförmig angeordneten Aminosäuren, aus anderen Proteinen und aus Lipiden bestehen. Chemisch gesehen kann man im Haar Kohlenstoff, Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Schwefel, Eisen, Kupfer, Jod und Zink nachweisen. Aus diesen Bausteinen wird ein neues Fellkleid mit hochkomplexen Aufgaben geschaffen.
Ein intaktes Haut- und Haarkleid ist für den Gesamtorganismus des Pferdes extrem wichtig, da ein gestörter Hautorganismus den gesamten Organismus stören kann. Dies gilt natürlich auch umgekehrt. Gerade deshalb ist es während des Fellwechsels besonders wichtig, dass sich der Pferdehalter Gedanken über eine den Fellwechsel unterstützende Beifütterung macht. Für die Entstehung hochwertigen Deckhaares ist eine gut versorgte und funktionierende Pferdehaut als „Mutterboden“ des Haares unerlässlich.
Die Haut als größtes Organ des Pferdes steht in direkter Beziehung zur Umwelt und schützt den Pferdekörper vor äußeren Einflüssen, ist für die Wärmeregulation, für die Reizweiterleitung, die Kommunikation und Immunabwehr zuständig. Darüber hinaus werden in der zweiten Hautschicht, der Lederhaut, die Haarwurzeln mit wichtigen Nährstoffen versorgt und die Zellen der Oberhaut ernährt.
Eine intakte Haut dient als mechanische Barriere zur Außenwelt. Ihre Oberfläche wehrt, Dank der Besiedelung mit gutartigen Keimen und einem für Bakterien wachstumshemmendem ph-Wert, Infektionen ab. Neben der Wärmeregulation steuert die Pferdehaut den Wasserhaushalt und bildet das für die Knochendichte wichtige Vitamin D.
Je nach den örtlichen Witterungsbedingungen und der Art der Aufstallung kann sich der Fellwechsel über wenige Wochen bis hin zu einigen Monaten erstrecken. Je nach Konstitution des Pferdes kann das Pferd mit der Haarbildung stark bzw. weniger stark beansprucht werden. Um also dem Pferd den Fellwechsel so unproblematisch wie nur möglich zu gestalten, ist neben einer intensiveren Pflege des Pferdes eine problembezogene Fütterung nötig.
Der Bedarf des Pferdes im Wechsel der Jahreszeiten mit ausgewogenen Zusatzstoffen (Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren, Probiotikas) sollte daher gewissenhaft abgedeckt werden. In vielen Studien wird auf die ausreichende Versorgung und den damit in Verbindung stehenden intakten Haarkleid eingegangen. Der Zusammenhang mit Mangelzuständen in der Versorgung und Problemen in der Fellbildung ist unumstritten. Der Pferdehalter sollte daher dafür Sorge tragen, dass alle Bausteine bereitgestellt werden, um das Pferd optimal über den Fellwechsel zu bekommen.
Vergessen werden darf aber dabei nicht, dass nicht nur die Haut als Bildungsstätte des Haares eine wichtige Aufgabe übernimmt, sondern der Gesamtorganismus des Pferdes dabei ein wesentliche Rolle spielt. In Studien wird immer wieder auf den Zusammenhang hingewiesen, dass eine ungestört ablaufende Verdauung eine Aufnahme der notwendigen Stoffe mit der Nahrung gewährleistet.
Kräutervielfalt während des Fellwechsels Neben der regelmäßigen Versorgung des Pferdes mit unserem hochwertigen Mineralfutter „Mineral Plus“ gilt es nun die Fütterung dem natürlichen Verhalten der Pferde anzupassen. Gerade in der Natur waren es die Kräuter mit ihren zahlreichen sekundären Pflanzenstoffen, wichtigen Enzymen und vielen natürlichen Antioxidantien, die wildlebende Pferde im jahreszeitlichen Wechsel permanent mit aufgenommen haben. Die zugefütterten Kräuter regen neben den vielen stoffwechselanregenden Vitalstoffen die Darmflora vielseitig an. Dies unterstützt den Gesamtstoffwechsel und das stärkt das Immunsystem. Die anregende Wirkung auf die Darmflora zeigt sich u.a. auch durch vermehrten Glanz im Fell.
Ungesättigte Fettsäuren wie z.B. die Alphalinolsäure (ALA) tragen wesentlich zur Reduzierung von Entzündungsreaktionen auf der Haut bei. Daher sollte gerade auch im Fellwechsel auf eine Ölzufütterung nicht verzichtet werden. Bewährt hat sich hier das Natural Horse Care Omega Balance Öl. Diese Kombination aus Leinöl, Traubenkernöl und Fischöl stellt eine Vielzahl wichtiger Bausteine für das Haarkleid zur Verfügung.
Der während des Fellwechsels erhöhte Bedarf an Aminosäuren kann sehr gut über die Zufütterung von Lein- oder/und Chiasamen sichergestellt werden. Das Ergänzungsfutter CHIA-Plus bietet hier eine gute Alternative, welches darüber hinaus noch für eine Vielzahl weiterer erwünschter physiologischer Eigenschaften zur Verfügung steht.
Sehr hautempfindliche Pferde oder Ekzemer sollten mit besonderer Aufmerksamkeit auf den Fellwechsel vorbereitet werden. Gerade in dieser Zeit sollten belastende zuckerhaltige Mischfutter und große Mengen an Kraftfutter vermieden werden. Ein unsachgemäßer Futterplan oder mangelnde Vitalstoffversorgung unterbinden den notwenigen Prozess der im Vorjahr stark geschädigten Haut Zeit zur Regeneration und dem Wiederaufbau zu geben.
Futterempfehlung:
Mineral Plus und Omega Balance Öl zusätzlich mit verschiedenen Kräutermischung von PerNaturam ergänzen.
Geeignete Kräutermischungen sind hier: Ostpreußenkräuter (bitterwürzige Kräuter, die insbesondere auch bei der Anweidung sinnvoll sind) oder Klostergarten (Kräutermischung mit 28 Einzelkräutern)
Ergänzungen: Muddy & Skin PRO Powder (zusätzliche Ergänzung bei Zinkmangel oder starken Hautirritationen), Skin-Lotion PLUS oder Muddy & Skin PRO Creme (zur äußerlichen Anwendung)
MeboSyn (bei stoffwechselbedingtem equinem metabolischem Syndrom (EMS) oder auch sehr alten Pferden)
EQUIPUR-senior (bei alten Pferden)