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Ernährungsberater Thomas Kranz

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Thomas Kranz1965 geboren hat Thomas Kranz erst im Alter von 21 Jahren seine Liebe zum Pferd entdeckt. Fasziniert von diesen Tieren widmet er sich seitdem intensiv seinem neuen Hobby. Ganz gleich, ob es neue Wege in der Haltung oder Ausbildung der Pferde waren oder um innovative Ernährungskonzepte bei der Fütterung von Pferden ging, seine Ideen und Visionen fanden Zuspruch.

2002 startete Thomas Kranz mit dem Vertrieb von Ergänzungsfuttermitteln für Pferde. Ab 2004 begann der Futterspezialist dann unter eigenem Label Akzente zu setzen. Spezielle Produkte gegen Kotwasser, EMS, KPU, Borreliose  oder Cushing waren oft Vorreiter am Markt und sind heute aus den Sortimenten der Futtermittelfirmen nicht mehr wegzudenken. 

Über 70 Fachartikel zu verschiedenen Gesundheitsthemen hat Thomas Kranz inzwischen veröffentlicht. Viele hundert Anfragen ratsuchender Pferdebesitzer beantwortet der Futterexperte mittlerweile pro Jahr. 

Seit 2009 gibt der Ernährungsberater für Pferde sein Wissen auch an andere Menschen weiter. Als Dozent an der Tierheilpraktikerschule TAZM (heute Equinus Sanitas) und College Caball bildete bzw. bildet er Ernährungstherapeuten für Pferde aus oder hält Vortragsabende bzw. Kurswochenenden zu diesen komplexen Themen ab. 

Thomas Kranz legt Wert auf wissenschaftliche Erkenntnisse und Studien, wenn es um die Ernährungsberatung und Supplementierung von Pferden geht. Er ist ein Fan davon, die orthomolekulare Vitalstofftherapie mit den Erkenntnissen der Phytotherapie zu vereinen und neue wirkungs- und sinnvolle Ernährungskonzepte zu erarbeiten.


Bierhefe und Lebendhefe (Yea Sacc) fürs Pferd

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Bierhefe und Lebendhefe haben eine gesundheitsfördernde Wirkung auf das PferdFür viele Pferdebesitzer ist ja alles das Gleiche und sogar das größte Pferdemagazin in Deutschland scheint Probleme mit der Unterscheidung der einzelnen Hefen zu haben. Fälschlicherweise wurde hier die Lebendhefe für Pferde mit der handelsüblichen Backhefe gleichgestellt. In diesem Fachartikel wollen wir deswegen die Unterschiede sowie Vor- und Nachteile von Bierhefe pur und Bierhefe mit Treber bzw. der Lebendhefe (z.B. Saccharomyces cerevisiae - NCYC Sc 47) für das Pferd erläutern. Wie dosiere bzw. füttere ich Bierhefe an mein Pferd richtig und gibt es trotz der vielen Vorteile auch Nebenwirkungen oder gesundheitliche Risiken, wenn ich Bier- oder Lebendhefe dauerhaft füttere? Wie erkenne ich Qualitätsunterschiede und ist Lebendhefe denn immer gleich Lebendhefe?

Hefe ist nicht gleich Hefe und die Bezeichnung Saccharomyces beschreibt lediglich die Gattung des Hefepilzes, die jedoch ganz unterschiedliche Eigenschaften haben kann. Früher wie heute wird dieses „Lebewesen“ zur Herstellung von Alkohol oder Backwaren verwendet und geschätzt. Aber auch schon die Ägypter wussten deren Heilwirkung zu schätzten – auch wenn die Gründe hierfür noch lange nicht erforscht waren. Erst 1946 wurde erstmalig die ernährungsphysiologische Bedeutung der Hefe als Lieferant von hochwertigem Eiweiß, Vitaminen und Fetten beschrieben. Heute kann man hitze- oder säurebeständige Hefen züchten und deshalb in der Fütterung oder medizinischen Anwendung bei Pferden gezielt und sicher einsetzen.

Backhefe (trocken oder frisch) an Pferde füttern – Vorsicht massive Kolik-Gefahr!

Verfüttern Sie keine Backhefe oder Trockenhefe an das Pferd - dies kann schwere Koliken auslösen!

Brauhefen (obergärige, bzw. untergärige) oder Backhefen werden auch heute noch bei akutem Durchfall empfohlen. Es ist hier unerheblich, ob man die Backwürfelhefe aus dem Kühlregal des Supermarktes oder die Trockenhefe zum Backen verwendet. Diese Hefebakterien vermehren sich insbesondere unter Sauerstoffentzug und Zuckerzugabe (z.B. über Getreide oder Obst) und bilden große Mengen an CO² und Alkohol. Bei Pferden führen diese vermehrungsfähigen Hefen zu massiven Blähungen, Magen- und Darmbeschwerden sowie kolikartigen Symptomen und sollten deshalb keinesfalls in dieser Form verfüttert werden.

Bierhefe vs. Biertreber fürs Pferd

Die am häufigsten an Pferde verfütterte Hefe ist die Bierhefe. Nicht selten findet man die Bierhefe auch in den unterschiedlichsten Ergänzungsfuttern. Bei der Bierhefe handelt es sich um bereits abgetötete Hefezellen (Präbiotika). Eine aktive Einflussnahme mittels lebender Mikroorganismen auf die Verdauung ist mit der Bierhefe daher nicht möglich. Dennoch hat das mittlerweile nicht mehr ausschließlich aus Brauereien stammende „Abfallprodukt“ viele Vorteile. Heute wird Bierhefe meist industriell für die Futtermittelindustrie hergestellt. Dies garantiert mittlerweile eine gleichbleibende Qualität. Reine Bierhefe fürs Pferd enthält eine Vielzahl wichtiger Vitamine, Mineralien und Spurenelemente.

Biertreber ist ebenfalls ein Nebenprodukt aus der Bierherstellung. Hierbei handelt es sich um die von der Bierwürze getrennten flüchtigen Bestandteile (Treber = Trester). Treber werden oft in der Tiermasthaltung und Milchviehhaltung als hochwertige und eiweißreiche Ergänzungen gefüttert. Bei Pferden besteht meist nicht die Notwendigkeit einer zusätzlichen Eiweißfütterung und häufig werden fälschlicherweise (da Getreiderückstände = hoher Rohfaseranteil) hohe Stärkegehalte vermutet. Diese sind aber durch die vorangegangene Vergärung der Stärke eigentlich sehr gering.
Bierhefe schmeckt vielen Pferden nicht pur, daher werden in Pferdefutter meist Bierhefe und Biertreber vermischt. Auch wenn damit die Gehalte zu Lasten der Bierhefe etwas fallen, steigt die Akzeptanz der Bierhefe bei Pferden stark an.

Bierhefe und die Wirkung auf Pferde

Die Bierhefe wird bei Pferden keine großen Wunder bewirken – dennoch liefert sie eine nicht unerheblich hohe Menge an B-Vitaminen und Biotin. Damit haben Bierhefe oder Biertreber (i.d.R. in Kombination mit Bierhefe) einen besonderen Stellenwert in der Pferdefütterung. Neben der B – Vitamine wird auch der Gehalt an Eiweißen (Aminosäuren und Rohprotein) sehr geschätzt. Lysin, Methionin und Threonin sind wichtige Aminosäuren für den Stoffwechsel der Pferde. Spurenelemente wie Selen, Mangan, Kupfer und Kobalt reichen zwar nicht aus um den Bedarf oder Mängel beim Pferd auszugleichen, runden aber die Versorgung des Pferdes mit zusätzlichem Mineralfutter gut ab. Gerade die B-Vitamine regen die Aktivität der Darmbakterien an und können diverse Ungleichgewichte, die Einfluss auf eine funktionierende Darmtätigkeit nehmen, sehr gut ausgleichen.

Bierhefe für Pferde – die richtige Dosierung

Die Angaben über die tägliche Menge für das Pferd sind recht unterschiedlich. Die Dosiervorschläge tendieren je nach Anbieter der Bierhefe zwischen 50 Gramm und 250 Gramm pro Tag und Großpferd. Die großen Unterschiede kommen vermutlich daher, dass man die Fütterungsmengen aus der Masttierhaltung auf die Pferde übertragen hat. Dennoch besteht ein wesentlicher Unterschied der Wirkung auf den Verdauungsstoffwechsel zwischen Wiederkäuern (Nutztiere mit mehreren Mägen) und Monogastrieern (Tieren mit nur einem Magen). Insbesondere der hohe Gehalt an Phytinsäure in der Bierhefe und gerade auch im Biertreber hemmt die Aufnahme wichtiger Vitalstoffe. So hat die Fütterung des Pferdes mit Bierhefe leider auch eine Kehrseite. Das Problem aber, die Resorption von Zink, Mangan, Kupfer oder Eisen derart zu beeinträchtigen, dass es hier ggf. zu einer einseitigen Mangelproblematik käme, sehe ich bei täglichen Mengen von ca. 50 Gramm Bierhefe beim Pferd eher nicht. Problematisch ist selbstverständlich, wenn höhere Mengen regelmäßig über längeren Zeitraum verfüttert werden und insbesondere dann, wenn darüber hinaus Kleieprodukte (Weizenkleie, Reisschalenkleie) oder größere Mengen an Kraftfutter verfüttert werden. Da aber 50 Gramm Bierhefe pro Tag beim Pferd ernährungsphysiologisch wenig ausrichten und höhere Mengen eben dann die oben genannten Nachteile bringen – muss hier wohl oder übel individuell abgewogen werden.

Lebendhefe (Yea Sacc) für das Pferd

Einen mittlerweile starken Trend erfahren die Lebendhefen in der Pferdefütterung. Lebendhefen sind eigens für die Fütterung hergestellte lebende Hefebakterien, die ebenfalls aus der Gattung der Saccharomyces cerevisiae gewonnen werden. An der jeweiligen numerischen Endung kann an erkennen, ob diese auch aktiv, d.h. probiotisch sind und ob sie für Pferde zugelassen wurden. Diese Hefe hat mit Bierhefe nur gemeinsam, dass sie aus derselben Spezies (Gattung) stammt. Die Wirkungsweise bzw. die Wirkung auf das Pferd unterscheiden sich jedoch deutlich. Bei der bei uns verwendeten Lebendhefe handelt es sich um lebende aber nicht vermehrungsfähige Mikroorganismen. (Blähungen, Durchfall oder Koliken werden damit ausgeschlossen). Häufig wird auch der Begriff YeaSacc mit Lebendhefe in Verbindung gebracht. Nachdem unterschiedliche Hersteller die verdauungsfördernde und Abwehr stärkende Wirkung erkannt haben, werden diese auch unter anderen Namen oder numerischen Endungen in den Verkehr gebracht. Alle mir bekannten Lebendhefen für Pferde besitzen eine hohe Resistenz gegenüber der Magensäure des Pferdes. D.h. sie überstehen nahezu unbeschädigt die Magenpassage und entfalten insbesondere im Blind- und Dickdarm ihre Wirkung. Ein gut vergleichbares Qualitätsmerkmal bei der Lebendhefe ist die sogenannte KBE – Zahl, die immer auch neben der Angabe des Hefestammes aufgeführt wird. Sie gibt Auskunft über die Anzahl der Koloniebildenden Einheiten – also Anzahl der aktiven Bakterien.

Lebendhefen erhöhen die Faserverdauung

In etlichen Studien wurden bei der Zugabe von Lebendhefen beim Pferd eine höhere Verdaulichkeit der Faserstruktur (Rohfaser) im Heu oder Stroh erreicht. Diese Fasern müssen im Blind- und Dickdarm verdaut werden. Grobes Heu aber bedarf einer sehr hohen Aktivität der im Dickdarm befindlichen rohfaserverdauenden Bakterien. Die zellulosespaltenden Mikroorganismen im Dickdarm werden durch die zugefütterte Lebendhefe stabilisiert und so eine verbesserte Verdauungsaktivtät erreicht. Gerade bei Pferden mit eine Neigung zu Kotwasser, insbesondere bei der Umstellung von Weide auf Heu und Stroh, konnten wir mit der Fütterung von Yea Sacc Mikro gute Erfolge erzielen.

Mehrere hundert Billionen Bakterien sorgen für eine funktionierende Darmflora beim Pferd. Nur eine gesunde Darmflora schützt das Pferd vor eindringenden Krankheitserreger.Lebendhefen haben eine immunogene und antimikrobielle Wirkung auf das Pferd

Unterschiedliche Studien (z.B. Petzold und Müller, 1986 / Gedek und Amselgruber, 1990) fanden heraus, dass lebende Hefezellen eine unspezifische Stimulierung auf das Immunsystem bewirken. Aufgrund ihrer besonderen Glykoproteinstruktur der Zelloberfläche vermutet man, dass es hierdurch zu Abwehrreaktionen kommt, die die aktive Immunabwehr des Pferdes stärken. Die Barrierefunktion der Darmschleimhaut wird durch eine Zufütterung von Lebendhefe unterstützt. Diese Hefen sind auch in der Lage bakterielle Toxine zu binden und das Anheften verschiedener Krankheitserreger an die Darmwand des Pferdes zu unterdrücken bzw. deren Ausscheidung zu fördern.

Bierhefe, Biertreber und Lebendhefe für Pferde

Zusammenfassend haben beide Hefen aber auch der Biertreber eine verdauungsfördernde bzw. –unterstützende Wirkung auf das Pferd. Bei der Bierhefe oder der Bierhefe mit Treber überwiegen die hochwertigen nativen Bestandteile. Hochwertige Aminosäuren und insbesondere B-Vitamine ergänzen die tägliche Versorgung des Pferdes mit einem Mineralfutter und eignen sich insbesondere als zusätzliche kurweise Anwendung im Fellwechsel, im Training oder bei erhöhtem Bedarf an B-Vitaminen nach Krankheit.

Die lebendenden Mikroorganismen in der Lebendhefe wie z.B. unser Yea Sacc Mikro oder in niedrigerer Dosierung in einigen unserer Ergänzungsfutter, nehmen darüber hinaus aktiv Einfluss auf die Mikrodarmflora insbesondere im Blind- und Dickdarm des Pferdes. Damit können die Immunabwehr gestärkt, Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Kotwasser beseitigt, die Entgiftung unterstützt und die Verdaulichkeit von Rohfaser verbessert werden. Im Regelfall reichen hier täglich 10 bis 20 Gramm Yea Sacc Mikro beim Pferd aus, um diesen Effekt zu erzielen (es sollte kurweise für mindestens 4 Wochen gefüttert werden).

Ernährungsberaterin Franziska Tautz

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Franziska TautzFranziska Tautz gestaltet zusammen mit Angela Kranz unseren Internetauftritt und betreut die Social Media Plattformen. Sie ist Ernährungs-Therapeutin für Pferde (College Caball) und betreut mit Claudia Gäbert gemeinsam unsere Beratungshotline. Franziska liebt seit jeher Pferde, war im Pferdesport (Vielseitigkeit) aktiv und bringt mit ihrer Ausbildung als Reitsportsattlerin und Trainerin C vielfältige Erfahrungen mit Pferden ein.

Stress und Angst beim Pferd - Magenproblemen vorbeugen

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Angst beim Pferd oder Stress löst eine Reihe von ungewollten Stoffwechselprozessen aus. Magenprobleme und Durchfall sind die Folge.Der Stress oder die Angst bei Pferden schlägt nicht nur auf den Magen

An uns selbst haben wir schon längst erkannt, dass der Faktor Stress starken Einfluss auf unser Wohlbefinden und die eigene Lebensqualität nehmen kann. An unseren Pferden werden häufig die ersten Symptome, verursacht durch Stress, nicht erkannt bzw. falsch therapiert. Ist ein Pferd ängstlich oder schreckhaft, schieben wir dies zunächst auf eine Mangelversorgung und gleichen diese aus. In den meisten Fällen wird hierfür das Mineral Magnesium verantwortlich gemacht. Viele Enzyme, die für die Reizweiterleitung in den Nervengeweben zuständig sind, benötigen Magnesium für ihre Funktion. Fehlt Magnesium kommt es u.a. zu einer Überreaktion der Reizweiterleitung und die Pferde reagieren darauf mit plötzlicher Schreckhaftigkeit. Dennoch - Stress, ausgelöst durch Angst oder Nervosität, kann auch Verdauungsstörungen wie Durchfall, Magengeschwüre oder Koliken hervorrufen. Bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen (Equines Metabolische Syndrom – EMS, Equines Cushing Syndrom - ECS) steigt durch die stressbedingte erhöhte Cortisol- und ACTH-Produktion das Risiko einer Hufrehe stark an.

Angst beim Pferd – ein „Grundgefühl“

Angst steht für Enge, Beengung oder Bedrängnis. Beim Pferd werden in solchen Fällen unverzüglich körpereigene Mechanismen in Gang gesetzt, die den Fluchtinstinkt aktivieren. Andere Tierarten reagieren mit Angriff auf solche bedrängenden Situationen. Sehr dominante Pferde werden ggf. ebenfalls den Angriff als befreiende Strategie wählen und nach der Gefahrenquelle ausschlagen oder beißen. Die Schwelle, wann und wie diese durch Hormone gesteuerten Impulse in Gang gesetzt werden, hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Angst ist zunächst eine natürliche und hilfreiche Reaktion unseres Körpers. Angst schützt das Pferd vor scheinbar lebensgefährlichen Situationen. Dennoch ist in der Tierwelt der Fluchtinstinkt auf Grund des zwar plötzlichen aber dennoch geringen Energieaufwands für das Pferd relativ fein eingestellt. Daher kommt es in der freien Natur zu einigen „Fehlalarmen“. Für den Reiter können derartige Schutzmechanismen der Tierwelt auch mitunter sehr gefährlich werden.

Angst ist ein zunächst angeborener Zustand und wird über entsprechende Lernprozesse, Erfahrungswerte und über Beobachtungen der Artgenossen beim Pferd geprägt bzw. verändert. Die Aufzucht, die Haltung und der Umgang mit dem Pferd nimmt daher starken Einfluss auf die Sensibilität der Angstschwelle. Beim Menschen würde man sagen: „Angst entsteht im Kopf und deshalb kann sie auch nur dort überwunden werden“. Bei Pferden gibt es hierzu keine Studien aber letztendlich werden durch vertrauensvolle Arbeit mit dem Pferd Ängste überwunden.

Hilft Magnesium - wenn Pferde plötzlich schreckhaft werden?

Das Mineral Magnesium liegt normalerweise bei normaler Fütterung in ausreichender Menge vor. Dennoch kann schweißtreibende Arbeit (geringe Mengen gehen mit dem Schweiß der Pferde verloren) ggf. einen erhöhten Bedarf verursachen. Heranwachsende Pferde – das Magnesium wird auch für den Knochenaufbau benötigt – oder laktierende Stuten benötigen deutlich mehr. Das Skelett ist der größte Magnesiumspeicher und ca. 30 % des Magnesiums befindet sich in der Muskulatur. Kommt es also durch einseitigen Grasbewuchs oder intensiv gedüngte Weiden bzw. bei Fohlen oder laktierenden Stuten zu einem Mangel, ist neben evtl. Muskelkrämpfen oder -zittern auch eine erhöhte Erregbarkeit möglich. In diesen Fällen kann mit einer zusätzlichen Magnesiumversorgung schnell Abhilfe geschaffen werden. Pferde mit Magnesiummangel zeigen i.d.R. eine plötzliche Schreckhaftigkeit, d.h. sie scheuen ohne befindlichen Grund vor Dingen oder Geräuschen, die vorher noch nie ein Problem darstellten. In den meisten Fällen einer plötzlichen Schreckhaftigkeit aber handelt es sich um äußere Einflüsse, die zu erhöhter Unsicherheit, Angst oder Aggressivität beim Pferd führen. Nicht selten nimmt dieses Verhalten früher oder später auch Einfluss auf die Gesundheit der Pferde.

Die Aminosäure Tryptophan bei ängstlichen oder schreckhaften Pferden

Über uns Menschen weiß man, dass die Stärke eines Angstgefühls auch von der Ernährung oder dem Lebensstil abhängig ist. Hoher Leistungsdruck, wenig Schlaf unregelmäßige Mahlzeiten und Streß nehmen Einfluss auf den Hormonhaushalt und somit auch auf den Neurotransmitterspiegel, der den Grad der Angstzustände steuert. Ängstliche oder schreckhafte Pferde werden häufig auch zu kohlenhydrat- und eiweißreich ernährt. Zucker verändert die Darmflora und blockiert somit die Aufnahme essenzieller Aminosäuren (z.B. Tryptophan). Tryptophan ist eine Vorstufe des „Glücks“-Hormons Serotonin. Ein Mangel wirkt sich auf das Wohlbefinden aus und erhöht die Nervosität beim Pferd. Der Bedarf an Tryptophan steigt insbesondere im Winter, wenn die Tage kürzer werden. Häufig führt auch eine nicht ausgewogene und zu eiweißreiche Fütterung dazu, dass die Aufnahme von L-Tryptophan blockiert wird. Da ein schlechtes Nervenkostüm ebenfalls Einfluss auf den Verdauungsstoffwechsel nimmt, hat sich eine Kombination aus der Aminosäure L-Tryptophan und einem hochwertigen Vitamin-B Komplex sehr bewährt. EQUIPUR–tryptomag oder NutriScience AnxiKalm (Pulver) bieten hier eine sinnvolle Ergänzung der essenziellen Aminosäure Tryptophan für Pferde mit schlechtem Nervenkostüm. Auch bei Aggressivität oder Lethargie kann EQUIPUR–tryptomag oder AnxiKalm gefüttert werden.

AnxiKalm - NutriScience

Kräuter für ängstliche, nervöse oder schreckhafte Pferde

Angst blockiert Pferde bei der Wahrnehmung und hindert sie daran, Vertrauen zuzulassen. Daher ist die Ausbildung oder Korrektur eines Pferdes mit sehr sensiblem Nervenkostüm oft schwierig bis unmöglich. In solchen Fällen hat sich die Zuhilfenahme spezieller Heilkräuter bewährt. Auch wenn Kräuter wie Hopfen, Baldrian, Melisse oder Passionsblume die Wahrnehmung etwas dämpfen, kann in diesem Zustand Pferden dennoch die notwendige Information - das alles ja gar nicht so schlimm ist - vermittelt werden. Sehr bewährt haben sich hier die Kräutermischungen Balsama von PerNaturam oder das flüssige Extrakt AnxiKalm von NutriScience. Denken Sie daran, dass nicht nur Ergänzungsfutter mit mehr als 4000 mg Tryptophan/kg TS, sondern auch alle Kräutermischungen, für Turnierpferde tabu sind. Hier muss eine Karenzzeit von mindestens 48 Stunden eingehalten werden.

Angst oder Stress hat physiologische Auswirkungen auf den Stoffwechsel des Pferdes

Bei ängstlichen oder gestressten Pferden spielt das körpereigene Anti-Stress-Hormon Cortisol eine tragende Rolle. Zunächst wir mittels einer Reaktionskette im Gehirn über das Nervensystem dem Nebennierenmark signalisiert Adrenalin auszuschütten. Der Blutdruck, Puls und die Muskelaktivität steigt an und die Darmtätigkeit des Pferdes wird gehemmt. Neben Adrenalin wird auch Cortisol ausgeschüttet, um mit dem durch das Adrenalin provozierten Stress fertig zu werden. Damit wird vermehrt Energie für die Flucht des Pferdes bereitgestellt. Dauert die auf das Pferd bedrohlich wirkende oder Angst auslösende Situation an, wird die Cortisolproduktion noch höher geschraubt. Zusätzlich wird das Stresshormon ACTH ausgeschüttet um die nun notwendige und länger anhaltende Cortisolproduktion sicherzustellen. Bei Pferden, die aufgrund ihrer Haltungs-, Trainings- oder gesundheitlichen Umstände häufigem oder dauerhaften physischem wie psychischem Stress ausgesetzt sind, wird vermutet, dass die dauerhaft erhöhte Cortisolausschüttung mittelfristig zu einer Ermüdung der Cortisolproduktion bzw. zu einer Resistenz führt.

Cortisol wirkt stark entzündungshemmend und ist daher eng mit dem Immunsystem des Pferdes verknüpft. Sowohl ein zu hoher (Resistenz) als auch ein zu niedriger Cortisolspiegel schwächen das Immunsystem und können tiefgreifende Gesundheitsstörungen hervorrufen. Da Cortisol beim Pferd zusammen mit dem Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels beiträgt, wird dieser Zustand für die Entstehung von EMS oder Diabetes mitverantwortlich gemacht.
Cortisol spielt auch bei der Sekretion von Gallensäure und Pepsin (Magensäure) eine Rolle, deshalb entstehen bei ängstlichen oder gestressten Pferden häufig Magengeschwüre ohne dass hier das Futtermanagement daran beteiligt wäre. Die Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol führt auch zu einem teilweisen Erliegen der Darmtätigkeit, deshalb sind auch leichte bis chronische Koliken ein Anzeichen für Pferde, die unter Stress stehen. Ängstlichen oder nervösen Pferden mit Magenproblemen geben Sie unser MagenRegulat (mit Tryptophan) oder das GastroCare Plus von NutriScience.

Fazit: Stress, Angst und Nervosität beim Pferd

Der natürliche Fluchtinstinkt des Pferdes ist genetisch verankert. Binnen weniger Augenblicke sorgen Hormone dafür, dass für die Flucht ausreichend Energie zur Verfügung steht. Dauerhafter Stress stört diesen Stoffwechsel und gesundheitliche Schäden sind die Folge. Selten ist ein Mineralmangel für eine erhöhte Schreckhaftigkeit beim Pferd verantwortlich. Die Aminosäure Tryptophan steuert u.a. die Bereitstellung des Hormons Serotonin. Pferde reagieren ganz unterschiedlich auf Stress. Er führt aber in vielen Fällen zu Durchfall, Kotwasser, Magenproblemen, -geschwüren oder wiederkehrenden Koliken. Vertrauensvolle Arbeit mit dem Pferd, regelmäßige Fütterungsintervalle, bedarfsgerechte Mengen und artgerechte Haltungsformen minimieren stressbedingte Stoffwechselentgleisungen oder chronische Krankheiten beim Pferd.

Arthrose beim Pferd aus Sicht der Homöopathie

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Pferde mit Arthrose oder Gelenkbeschwerden können auch homöopathisch behandelt werdenHäufig wird die Arthrose beim Pferd eher konventionell d.h. schulmedizinisch behandelt. Diese Form der Behandlung schließt jedoch eine homöopatische Behandlung des Pferdes mit Arthrose nicht aus. Eine homöopathische Therapie ist nicht nur als Alternative zu konventionellen Maßnahmen, sondern auch als Ergänzung zu schulmedizinischen Maßnahmen sinnvoll. Viele meiner Tierheilpraktiker-Kollegen und –kolleginnen vertreten die Auffassung, dass der Einsatz von Homöopathie und das gleichzeitige Verabreichen von Kortikosteroiden (Corticoide) unsinnig sei, weil dadurch die Kraft und Wirkung von homöopathischen Arzneimitteln unwirksam werde. Diese Erfahrung kann ich nicht bestätigen. Ich therapiere seit mehr als 10 Jahren Pferde mit allen möglichen Arten von Arthritiden und weiß, dass der Patient sehr wohl selbst entscheidet, welche Information er verarbeiten kann oder nicht. Ich habe fast nur „austherapierte“ Patienten in der Behandlung, die Langzeit-Kortisongaben hinter sich hatten und trotzdem sehr gut auf die Homöopathie reagieren.

Homöopathische Therapieansätze bei einem Pferd mit Arthrose

Um eine sinnvolle homöopathische Therapie bei einem Pferd mit Arthrose beginnen zu können, muss der Homöopath eine Menge Informationen über seinen Patienten sammeln. Das nennen wir Anamnese. Außerdem ist es unerlässlich zu eruieren, welche Art von Arthrose beim Pferd vorliegt und welche Ursachen dafür in Frage kommen.

  • Liegt eine degenerative Gelenkerkrankung aufgrund von Abnutzung oder Überanstrengung vor, ist es der schleichende Prozess der Alterung des Pferdes oder handelt es sich um eine Autoimmun-Erkrankung?
  • Die homöopathischen Therapieansätze bei einem Pferd mit Arthrose sind vielfältig. Haben wir es hier mit einem akuten Entzündungsschub zu tun oder mit einer chronischen Erkrankung, die zu nachhaltigen Bewegungseinschränkungen führt.
  • Hat sich der Knorpel schon komplett abgenutzt oder besteht noch die Möglichkeit den Organismus zu vermehrter Syniovialproduktion zu innervieren?
  • Funktioniert das periphere Nervensystem? Sind die Reizleitungen durchlässig?
  • Welche Symptome liegen außerdem vor?
  • Wie ist die Gemütslage des Pferdes und was sind seine typischen Verhaltensweisen?
  • Was ist außergewöhnlich bei diesem Pferd mit Arthrose?

Das sind die Voraussetzungen, die uns Homöopathen helfen, die richtige Therapie auszuwählen. Wir können das Pferd mit Arthrose auf unterschiedlichen Ebenen therapieren – auf der körperlichen und der seelischen Ebene. Die Schulmedizin wird i.d.R. nur den Organismus reparieren, sofern dieser noch auf Impulse reagieren kann. Homöopathie reguliert, sofern noch keine Zerstörung vorliegt. Das bedeutet, homöopathische Arzneimittel regulieren körperliche und seelische Missstände (Erkrankungen) ohne Nebenwirkungen.

Welche Alternativen bietet die Homöopathie bei einem austherapierten Pferd?

Welche Globuli können bei Pferden mit Arthrose verabreicht werden. Tipps vom HeilpraktikerWenn Sie eine schulmedizinische Arthrose-Therapie mit Ihrem Pferd hinter sich haben, dann kennen Sie die Grenzen und die Nebenwirkungen. Durch häufige Kortikosteroidgaben kann es zu vermehrtem oder verringertem Appetit kommen, was wiederum zu Koliken, Gewichtszunahme oder Gewichtsreduktion bei gleichzeitiger Muskelathrophie führen kann. Es kann zu Hautekzemen kommen oder zu schlecht heilenden Wunden. Ganz abgesehen von einem lethargischen Gemütszustand der Pferdes.

Deshalb macht es mir große Freude gerade schulmedizinisch „austherapierte“ Pferde mit Homöopathie zu helfen. Öfter als manch einer annehmen mag, gelingt es, die Lebensqualität des Pferdes enorm zu verbessern. Das heißt, es bleibt beweglich und kann je nach Heilungsverlauf maßvoll strapaziert werden.

Akute Entzündungsschübe werden mit häufigeren Gaben tieferer Potenzen mehrmals täglich therapiert. D-Potenzen sowie LM-Potenzen sind dafür sehr gut geeignet. Je nach Ursache und Charakteristika der Erkrankung kommen verschiedene homöopathische Arzneimittel bei einem Pferd mit Arthrose in Frage, wie u.a. Aconitum, Belladonna, Lachesis, Brynia, Ruta, Rhus toxicodendron, Apis mellifica, Ledum, Lycopodium, Silicea – um nur einige zu nennen.

 

 Das sollten Sie wissen!  
  • Arthrosen werden unter dem Begriff degenerative Gelenkerkrankungen zusammengefasst.
  • Die Diagnose wird auf unterschiedliche Art und Weise gestellt: klinische Untersuchung,Thermographie, Röntgenuntersuchung, Arthroskopie und Analyse der Synovia sowie allgemeine Lahmheitsuntersuchungen.
  • Die Ursachen können vielfältig sein und reichen von geriatrischer Entwicklung oder angeborene Fehlstellungen über Abnutzung durch Überanstrengung, infektiöser Arthritis bis zu Autoimmun-Reaktionen.
  • Homöopathisch können mehrere Arzneimittel in tiefen Potenzen und auch LM-Potenzen akute Entzündungsschübe schmerzlindernd unterstützen.
  • Chronische Arthritiden sind langfristig homöopathisch konstitutionell therapierbar.
Voraussetzung:
  • Beseitigung der primären Ursachen
  • Anpassen der Fütterung, Haltung und Bewegung
  • Unterstützung mit Physiotherapie, Akupunktur, Blutegel- und Farblichtherapie
 


Chronische Gelenkserkrankungen (Arthrose) beim Pferd - Homöopathie

Bei chronischen Arthrose-Pferden ist es wirkungsvoller eine Konstitutionstherapie anzustreben. Das bedeutet der Homöopath findet das einzige Mittel, das möglichst alle Symptome des Patienten abdecken kann. Dafür braucht ein guter und seriös arbeitender Homöopath etwas Zeit. Denn nun muss er, sofern er keine Software dafür benutzt, mit Hilfe eines sogenannten Repertoriums (Symptomenverzeichnis) diese einzig auf das Pferd passende homöopathische Arznei finden. Dann seine Auswahl mit der Arzneimittelbeschreibung in der Materia Medica (Arzneimittelverzeichnis) vergleichen, um zu entscheiden, welches die passende Arznei für seinen Patienten ist. Dazu ist es notwendig, den Patienten sehr gut einschätzen zu können, vor allem sind hier seine Verhaltensweisen und Gewohnheiten sowie seine Gemütsverfassung von herausragender Bedeutung. Mögliche homöopathische Arzneimittel bei einem Pferd mit chronischer Arthrose können z.B. Calcium carbonicum, Calcium phosphoricum, Nux vomica, Hamamelis u.a. sein. Dieses homöopathische Arzneimittel wird in der Regel in einer höheren C-Potenz ab C200 oder feinstofflicher verabreicht. Diese Potenzierung hat die Eigenschaft tief auf allen Ebenen des Pferdes mit Arthrose zu wirken und die Wirkung hält lange an, so dass eine Wiederholung normalerweise nicht nötig ist. Weitere Gaben homöopathischer Arzneimittel müssen unbedingt mit einem ausgebildeten Homöopathen abgestimmt werden, denn unter den homöopathischen Arzneimitteln sind nicht alle miteinander „befreundet“. Es gibt auch feindliche Mittel, die in der Mittelfolge Unsinn anrichten können. Ich rate dringend davon ab, die Medikation selbst durch zu führen oder einem unerfahrenen Therapeuten anzuvertrauen. Jedes Mittel hat unterschiedliche Reaktionszeiten und kann – nicht korrekt repertorisiert (ausgewählt) – nachhaltige unerwünschte Veränderungen verursachen, die einer Heilung nicht dienlich sind. Falls dennoch eine falsche Potenzierung zum Einsatz gekommen ist oder sogar ein falsches Mittel, weiß der erfahrene Homöopath, was zu tun ist. Bitte auch hierbei keine eigenen Maßnahmen ergreifen, damit kann unter gewissen Umständen eine wirksame Therapie, die „nur“ zu Erstverschlimmerungen geführt hat, völlig hinfällig werden.

Bei Pferden mit Arthrose unterstützt Chondroitin, Glukosamin und die Hagebutte die Regeneration. Hier gelangen Sie zum Angebot

Zusätzliche Maßnahmen, die die Lebensqualität des Arthrose-Pferdes verbessern

Es gehört auch dazu, das Pferd in eine möglichst artgerechte Haltung zu geben. Täglich sollte freier Auslauf möglich sein, zu tiefe Matschböden ausgeschlossen werden und nachts sollte ein weiches Lager zur Verfügung stehen. Die Fütterung sollte analysiert und modifiziert werden. Zusätzliche tägliche maßvolle Bewegung je nach Krankheitsbild sollte ebenfalls gewährleistet werden, jedoch ohne Überanstrengung. Physiotherapeutische Unterstützung zur Lockerung der Muskulatur ist ebenfalls sinnvoll. Bei Arthrosen hat sich die 

Farblichttherapie als heilvoll erwiesen. Tägliche Bestrahlung mit einer Farblampe bringt sehr gute Bewegungsergebnisse. Mancher Pferdehalter hat einen Farblichtstrahler in seiner Box eingebaut. Die Pferde genießen diese sanfte Therapie. Außerdem ist auf eine regelmäßige, in kürzeren Abständen, durchzuführende Hufbearbeitung zu achten. Unterstützende Maßnahmen sind auch das nächtliche Anlegen von durchblutungsfördernden Karpalgelenk- oder Sprunggelenkschonern wie von Back on track® oder Ceratex®, aus Keramikmaterial.

Eine Arthrose-Diagnose beim Pferd bedeutet nicht das Ende der Bewegung, sondern den Beginn eines neuen Lebensabschnitts für Pferd und Halter. Entwickeln Sie neue Ideen die Zeit mit anderen Inhalten für sich und Ihrem Partner Pferd zu verbringen. Es gibt so viel mehr als nur Reiten – jedoch ausreichend Bewegung sollte auf jeden Fall dabei sein!

Welches Öl ist das Richtige beim Pferd

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Welches Öl ist das Richtige beim Pferd

Der Markt verschiedener Öle oder Ölmischungen zur Fütterung des Pferdes ist groß. Unter den Pferdeleuten werden Leinöl, Schwarzkümmelöl, Hanf- oder Distelöl, Fischöl, Reiskeimöl oder im Supermarkt erhältliche Sonnenblumen- oder Olivenöle, als die natürliche Fettsäuren-Quelle schlechthin, für eine zusätzliche Unterstützung des Pferdestoffwechsels diskutiert. Ebenso gibt es aber auch Aussagen darüber, dass Öle in der Pferdefütterung mehr schaden als nutzen können. Wir wollen hier die unterschiedlichen Öle aufzählen und Vor- bzw. Nachteile abwägen. Die Aussage, dass Pferde kein Öl verdauen können bzw. bereits kleine Mengen Schaden anrichten, ist Unsinn und widerspricht dem, was etliche ernst zu nehmende Studien bereits herausgefunden haben.

Die Grundsatzfrage: Können Pferde Öle verdauen?

Pferde haben keine Gallenblase und können daher kein Öl verdauen. Dieses Argument wird häufig angeführt, um zu begründen, warum Pferde kein Öl verdauen können. Es ist zwar richtig, dass Pferde keine Gallenblase besitzen – dies aber nur deshalb, weil Pferde aufgrund ihrer meist sehr fettarmen und über viele Stunden andauernden sehr faserreichen Futteraufnahme kein großes Reservoir an Galle (Gallensäure) benötigen. Pferde speichern ihre Galle in der Leber. Hier ist ausreichend Platz für die Gallensäure um die Lipide (=Fette; wasserunlösliche Naturstoffe) unter Beteiligung der Lipasen (Enzyme) so zu zersetzen, dass diese dem Stoffwechsel zugeführt werden können. Das fettzersetzende Enzym Lipase kommt in unterschiedlichen Arten sowohl im Magen als auch im Dünndarm (insbes. Zwölffingerdarm) bzw. in der Leber des Pferdes vor. Pferde haben also bereits im Magen sogenannte Magenlipasen, welche von den gastritischen Hauptzellen sezerniert (abgegeben) werden. Unterschiedliche wissenschaftliche Ausführungen gehen davon aus, dass bis zu 15 % der Öle bereits im Magen des Pferdes vorverdaut werden.

Auch ohne Gallenblase verfügt daher das Pferd mit täglich 3 g Gallensaft je 100 kg Körpermasse über eine beträchtliche Sekretion und über eine bemerkenswerte Fettverdauungskapazität (Meyer & Coenen 2002). Folglich kann die eingangs gestellte Frage: Können Pferde Öl verdauen, mit „JA“ beantwortet werden.

Selbstverständlich ist dieser Verdaulichkeit von Ölen und Fetten auch eine Grenze gesetzt und die Schwelle der maximalen täglichen Zufuhr von Ölen liegt unter der von Säugetieren mit einer Gallenblase. Heute geht man davon aus, dass ca. 75 bis 100 ml je Mahlzeit an Ölen von Pferden verdaut werden können. Pro Tag sollte die Menge an Öl nicht mehr als 1 bis 1,5 ml je kg Körpermasse betragen (ein Pferd mit 500 kg sollte also nicht mehr als 500 bis 750 ml Öl gefüttert bekommen) Je niedriger der Schmelzpunkt – also je flüssiger das Fett bzw. Öl bei Zimmertemperatur - desto besser kann es verdaut werden.

 Das sollten Sie wissen!  
  • Pferde sind durch die in der Leber produzierte Gallensäure und die in der Bauchspeicheldrüse synthetisierten Enzyme (Lipasen) in der Lage, Fette und Öle vollständig zu verdauen.
  • Die Verdaulichkeit der Öle beim Pferd hängt vom jeweiligen Schmelzpunkt des Öls ab.
  • Pferde sollten langsam an größere Ölmengen gewöhnt werden um Verdauungsstörungen zu vermeiden. 
  • Leinöl oder Fischöl können am besten verdaut werden. Die hochwertigen Omega-3-Fettsäuren (ALS, DHA und EPA) haben einen ernährungsphysiologisch hohen Nutzen für das Pferd.
  • Schwarzkümmelöl, Reiskeimöl oder Traubenkernöl sollte durch Lein- oder Fischöl ergänzt werden.
  • Andere Öle, wie z.B. Hanf-, Raps- oder Distelöl spielen im Nutzen und der Verdaulichkeit für Pferde eine eher untergeordnete Rolle.
  • Mischfutter enthalten häufig schwer verdauliche und weniger gut geeignete Pflanzenöle oder -fette. Zu fetthaltige Misch- oder Kraftfutter (> 10 % Rohfett) können die Darmflora schädigen.
  • Medikamente sollten nicht gemeinsam mit öl- oder schleimstoffhaltigen Futtermischungen verabreicht werden.
 


Öl ist nicht gleich Öl – der feine Unterschied

Die Omega-3-Fettsäuren aus dem Lein- oder Fischöl sind sehr hochwertig und unterstützen den Stoffwechsel des Pferdes

Im Regelfall benötigen Pferde keine größeren Ölmengen. Die für den Körper bzw. Stoffwechsel benötigten Fette werden für die Energiegewinnung aus der Nahrung gewonnen. Bei Pferden mit Problemen im Kohlenhydratstoffwechsel wie z.B. PSSM oder Sportpferde mit hohem Energiebedarf und einer Unverträglichkeit gegenüber Kraftfutter kann der Mehrbedarf an Energie ggf. auch über eine zusätzliche Ölfütterung abgedeckt werden. Öle haben den Vorteil, dass sie keine Kohlenhydrate und Futtereiweiße enthalten.

Da bei den Pferden meistens die Ölfütterung zur zusätzlichen Energieversorgung nicht im Vordergrund steht geht es eher um den ernährungsphysiologischen Nutzen. Einzig die ungesättigten Fettsäuren sind essentiell und müssen über die Nahrung zugeführt werden – diese können nämlich nicht selbst synthetisiert werden. Zu den ungesättigten Fettsäuren zählen z.B. die Omega-3- und Omega-6-Säuren. Diese nehmen die Pferde in der freien Wildbahn über die Samen in Gräsern und in den Früchten aus Sträuchern auf. Bei Pferden die auf stark beweideten Pferdeweiden stehen und Heu erhalten, das noch vor der Blüte geerntet wurde, kann hier einen Mangel entstehen.

Daher sollten Öle für Pferde aus einem hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren bestehen, die darüber hinaus über einen niedrigen Schmelzpunkt verfügen. Hier stehen im Vordergrund die Linol- und alpha-Linolensäure. Nachdem aber im Regelfall die Omega-6-Fettsäuren gegenüber den Omega-3-Fettsäuren in der Futterration der Pferde zu dominant vorliegen, sollte ein Öl mit hohem Omega-3-Fettsäurenanteil (alpha-Linolensäure) verwendet werden. Besonders eignet sich hier Leinöl mit einem Anteil von bis zu 60 % sowie Fischöl, das aufgrund seiner Struktur über die aktiveren entzündungsmindernden Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA verfügt.

Kaltgepresste Öle in Abhängigkeit ihrer Verdaulichkeit (Schmelzpunkt)

• Fischöl
• Leinöl
• Sonnenblumenöl
• Hanföl
• Traubenkernöl
• Distelöl
• Schwarzkümmelöl
• Reiskeimöl
• Kokosöl
• Palmöl

Kaltgepresste Öle in Abhängigkeit ihres Anteils an hochwertigen Omega-3-Fettsäuren (ALA, EPA und DHA)

• Leinöl
• Fischöl (höchster Anteil entzündungshemmender EPA's und DHA's)
• Hanföl
• Traubenkernöl
• Rapsöl
• Schwarzkümmelöl
• Distelöl
• Reiskeimöl
• Palmöl

Öle enthalten nicht nur die gesättigten und ungesättigten Fettsäuren, sondern gerade in kaltgepressten Ölen befinden sich auch wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und ätherische Öle, die darüber hinaus - je nach Öl - eine Wirkung auf den Stoffwechsel der Pferde ausüben können. Daher ist in den meisten Fällen das Leinöl oder Fischöl für Pferde ausreichend um einen ernährungsphysiologisch positiven Effekt auf das Allgemeinbefinden des Pferdes zu bewirken. Das Sonnenblumenöl kann zwar aufgrund seiner Verdaulichkeit ein guter und günstiger Energielieferant für das Pferd sein, hat aber darüber hinaus nicht das zu bieten, was andere Öle zusätzlich leisten können.

Leinöl für Pferde

Leinöl ist ein für die Pferdefütterung ideal geeignetes Öl. Das aus der Leinsaat kaltgepresste Öl enthält mit den höchsten Anteil an hochwertigen Omega-3-Fettsäuren. Diese Fettsäuren gleichen das über die Nahrung häufig Omega-6-lastige Verhältnis aus, das in vielen Studien mit entzündlichen Vorgängen in Verbindung gebracht wird. Deshalb eignen sich Öle mit einem hohen Omega-6-Fettsäureanteil (Hanföl, Olivenöl, Distel- oder Rapsöl) für Pferde weniger. Neben der alpha-Linolensäure sind es insbesondere die DHA- und EPA-Fettsäuren, die modulierend auf verschiedenste Zellen beim Pferd einwirken. 50 ml Leinöl bei einem erwachsenen Pferd täglich reichen aus, um die vielen positiven Eigenschaften zu nutzen.
Die Haltbarkeit von Leinöl ist sehr begrenzt. Daher sollte Leinöl immer frisch und nach dem Öffnen binnen 6 bis 8 Wochen verfüttert werden (vorausgesetzt es wurde kühl und lichtgeschützt gelagert). Der bittere Geschmack des Leinöls ist aber kein Hinweis auf ein verdorbenes bzw. ranzig gewordenes Leinöl. Dieser bittere Geschmack kommt von den in den Schwebeteilchen enthaltenen cyanogenen Glycosiden. Verdorbenes Leinöl wird hellgelb und ggf. etwas milchig.

Fischöl für Pferde

Das Besondere am Fischöl ist, dass die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA bereits in hoher Konzentration vorliegen (diese Fettsäuren befinden sich in den von Fischen gefressenen Algen). Sie müssen nicht erst, wie beim Leinöl, vom Stoffwechsel umgewandelt werden. Deshalb eignet sich das Fischöl insbesondere bei Pferden mit entzündlichen Hautekzemen (z.B. Sommerekzem). In einer Studie aus Kanada waren die Reaktionen auf die Kriebelmücke bei Pferden mit Sommerekzem deutlich schwächer ausgeprägt. Das Problem des Fischöls ist es aber, dass es von Pferden nicht grundsätzlich gerne aufgenommen wird. Wir verwenden daher in unserem Omega Balance Öl sehr hochwertiges Dorschleberöl, um die Akzeptanz zu erhöhen.


Ernährungsphysiologische Wirkung von Lein- oder Fischöl (ALA-, DHA- und EPA Fettsäuren, Polyphenole, Lignane):

• unterstützt im Magen eine regulierende Schleimsekretion
• reguliert die Trägerstoffe im Nervensystem
• reguliert die Bildung von entzündungshemmenden Substanzen
• Stoffwechselfördernd (Insulin, Cholesterin)
• unterstützt die Funktion immunstabilisierender Zellen
• verringert die Anzahl von krankmachenden Entzündungszellen insbes. in den Atemwegen und Gelenken

 

Schwarzkümmelöl für Pferde

Schwarzkümmelöl wird aus dem echten Schwarzkümmel (Nigell sativa) gewonnen. Diesem schon seit über 2000 Jahren aus Westasien stammenden und als Heilmittel eingesetzten Öl werden viele Eigenschaften zugesprochen. Die wertvollen Inhaltsstoffe des Schwarzkümmels sollen insbesondere bei Allergien, Hautekzemen und chronischem Husten sehr hilfreich sein. Da aber Schwarzkümmel in hoher Dosierung auch mit Nebenwirkungen (Magen- und Darmstörungen) bei Pferden behaftet ist, sollten nicht mehr als 15 ml (500 kg Körpermasse) verfüttert werden. Um die Wirkung zu verbessern empfiehlt es sich, das Schwarzkümmelöl mit Leinöl oder Fischöl zu kombinieren (zusätzlich 30 ml).

 

Reiskeimöl für Pferde

Das Reiskeimöl wird vorwiegend wegen seines Anteils an Gamma-Oryzonal (Phytosterol) an Pferde verfüttert. Gamma-Oryzonal als natürlicher Inhaltstoff des Reiskorns regt den Stoffwechsel der Pferde zur Muskelbildung an. Andere Studien verweisen auf eine cholesterinsenkende und Blutfette senkende Wirkung hin (bei Pferden gibt es keine Studie, die dies bestätigt). Der Anteil der muskelbildenden Gamma-Oryzanole im Reiskeimöl ist abhängig von der Sorte und häufig wird raffiniertes Reiskeimöl für Pferde vermarktet (d.h. die Gamma-Oryzanole, Reiswachs und Tocopherole wurden bis auf 0,3 – 1 % bereits entnommen). Daher eignet sich das durch Raffinieren gewonnene Reisfettextrakt (reines Gamma-Oryzanol) besser zur Unterstützung des Muskelstoffwechsels (Bestandteil unseres Ergänzungsfutters MusCell). Reiskeimöl und andere Reisprodukte fallen unter das Doping und müssen daher mindestens 48 h vor einem Turnier abgesetzt werden.

Traubenkernöl für Pferde

Das Traubenkernöl wurde bereits im Mittelalter aufgrund seiner wertvollen Wirkstoffe, insbesondere bei Entzündungen und Hautproblemen, verabreicht. Es ist reich an Vitamin E und K, Lecithin und Resveratrol. Diese schützen die Zellen vor Schädigung durch freie Radikale. Sogenannte oligomere Proanthocyanidine (OCP) – auch Vitamin P genannt - sind die effektivsten Radikalfänger und verzehnfachen die Wirkung von Vitamin C, E und A. OCP´s wirken entzündungshemmend und antiasthmatisch. OCP kommen in großer Menge in Traubenkernen vor.

Weitere Öle für die Pferdefütterung

Hanf-, Raps, Distel-, Kokos- oder Palmöl spielen in der ernährungsphysiologischen Bedeutung für das Pferd nur eine untergeordnete Rolle, wenn man diese dem Lein- oder Fischöl gegenüberstellt. Häufig rechtfertigt der höhere Preis oder die geringe Verdaulichkeit den Einsatz dieser Öle bei Pferden nicht.

Fazit:

Das Augenmerk bei einer Ölfütterung bei Pferden sollte darauf gelegt werden, dass das ungünstige Verhältnis der Omega- 6-Fettsäuren zu den Omega-3-Fettsäuren ausgeglichen wird. Daher bleibt Leinöl und/oder Fischöl ernährungsphysiologisch die beste Wahl. Öle wie Schwarzkümmel-, Reiskeim- oder Traubenkernöl ergänzt man am besten damit.

Leinöl oder die gemahlene Leinsaat (ca. 30 % Ölanteil, wenn nicht vorher gepresst) ist daher auch heute noch die kostengünstigste und beste Art der Ölfütterung beim Pferd. Pferden mit Haut, Atemwegs- oder Gelenkproblemen oder krankheitsanfällige Pferde kann man mit einer gesunden Mischung aus Lein-, Fisch- und Traubenkernöl (Omega Balance Öl) eine sehr effektive und wirksame Unterstützung zukommen lassen.

Magengeschwür beim Pferd

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Magengeschwür beim Pferd – Symptome – Ursachen - Fütterung

Viele Pferde leiden an Mangegeschwüren. Fehler im Futtermanagement vermeiden!Magenprobleme beim Pferd, wie Magenschleimhautentzündungen (Gastritis) bis hin zu Magengeschwüren (Ulzera) sind keine Seltenheit. Im Gegenteil, sie treten viel häufiger auf als man denkt. Interessant ist auch, dass man die Annahme, es könnte nur Pferde mit hohen Kraftfuttergaben betreffen, heute nicht mehr teilt. Der Magen des Pferdes reagiert auf viele äußere Umstände (Fütterung, Stress, Medikament usw.) sehr empfindlich und die Symptome zeigen meist kein einheitliches Krankheitsbild. Eine sichere Diagnose eines Magengeschwüres kann auch heute nur über eine Gastroskopie gestellt werden und diese Form des „Eingriffs“ ist leider aufwändig und teuer. In unserem Fachartikel gehen wir auf die Entstehung von Magengeschwüren bei Pferden ein und erklären mögliche Wege einer erfolgreichen Therapie.

Magenprobleme beim Pferd keine Seltenheit

Wussten Sie, dass mehrere Studien bereits die Anzahl an Fohlen mit Magenproblemen mit 57 % beziffern. Rennpferde sind sogar mit 93% vertreten, aber auch Turnierpferde aller Sparten sowie Zuchttiere sind mit 60 % zu einer hohen Zahl vertreten. Nicht immer müssen sich Magenprobleme auch grundsätzlich zu einem bedenklichen Magengeschwür entwickeln, dennoch ist der Pferdemagen als erster wichtiger Verdauungsabschnitt maßgeblich für die optimale Funktion des folgenden Verdauungstraktes mit verantwortlich.

Die oben genannten Zahlen an Pferden mit Problemen im Magen sind aus Studien, die überwiegend in konventionellen Reitställen und Zuchtbetrieben durchgeführt wurden. Die heutige Form der Haltung und Aufzucht hat sich aber gerade bei Freizeitreitern und Hobbyzüchter stark zu gunsten der Pferde geändert. Bereits die Haltung der Pferde in Offen- oder Laufställen oder das Reduzieren der Kraft- oder Mischfuttermengen hat das Problem in dieser Gruppe deutlich minimiert. Dennoch steigen auch hier die Zahlen, wenn auch im geringeren Maße, signifikant auf 30 % an.

Der Anstieg der Anzahl an Pferden mit Magengeschwüren bei den sogenannten „Freizeitpferden“ (Robustpferderassen usw.) ist wohl auch darauf zurück zu führen, dass man früher davon ausging, diese Gruppe hätte das Problem nicht. Heute weiß man aber, dass Stress, Stoffwechselerkrankungen, Kräuter (z.B. Ingwer, Teufelskralle usw.) oder der Herdendruck zum Ende der Weidesaison im Herbst ausreichen, um Magenprobleme auszulösen. Auch hat man früher das Problem erst sehr spät erkannt, da über die Hälfte der Pferde sehr unspezifische Symptome zeigen und mit Beginn der Weidezeit im Frühjahr sich die Magenschleimhaut beim Pferd durch die Futterumstellung und das erhöhte Bewegungsangebot meist wieder „normalisiert“.

Wie entstehen Magenprobleme oder Magengeschwüre beim Pferd?

GastroCare neutralisiert den gestressten Pferdemagen

Unsere Wildpferde verbrachten den größten Teil des Tages mit dem Fressen von meist strukturreichem und relativ kohlenhydratarmem Gras. Dieser Umstand führte dazu, dass die Drüsen im Pferdemagen 24 Stunden am Tag Magensäure produzieren und nicht nur dann, wenn es etwas zu verdauen gibt. Im Gegensatz zu uns Menschen, die ständig Speichel produzieren und schlucken, wird beim Pferd nur Speichel in der Maulhöhle produziert, wenn es Futter kaut. Der Speichel beim Pferd spielt aber bei der Pufferung der Magensäure eine wesentliche Rolle. Die heutige Fütterung der Pferde erfolgt nicht selten in konzentrierterer Form. Häufig wird zu viel Kraftfutter und zu wenig Raufutter gefüttert oder die Fresspausen zwischen den Mahlzeiten (in vielen Reitställen wird nur 2-mal am Tag Heu gefüttert) sind zu lang. Es entstehen längere Phasen, in denen Pferde nichts fressen. Die Anzahl der speichelproduzierenden Kauschläge der Pferde ist dadurch deutlich reduziert. In dieser Zeit produziert der Magen des Pferdes die Magensäure aber trotzdem weiter, was zur Folge hat, dass die schützende Schleimhautschicht und letztlich die Magenwand angegriffen werden. Auch ist ca. 1/3 des Pferdemagens (oberer Teil) beim Pferd nicht durch eine Schleimhaut vor Säure geschützt , da im Regelfall dieser Teil keinen Kontakt mit dem sauren Verdauungsbrei hat. Dennoch schwappt bei Bewegung des Pferdes der im Symptomfall aggressive Magensaft regelrecht an diesen empfindlichen Teil des Magens und reizt bzw. schädigt ihn. Hier entstehen oberflächliche Entzündungen, die sich - wenn sie immer weiter gereizt werden - zu tiefen Geschwüren (Kratern) entwickeln können. Äußerst selten kommt es in massiven Fällen dann zur Ruptur der Magenwand, wenn nicht rechtzeitig therapiert wird. Diese Pferde müssen euthanasiert werden, da sie sonst sehr schmerzhaft verenden würden.

 Das sollten Sie wissen!  
  • Pferde sind von Natur aus Weidetiere, die gewöhnlich täglich bis zu 22 Stunden grasen.
  • Pferde produzieren ständig Magensäure (auch wenn sie kein Futter aufnehmen).
  • Während der Futteraufnahme produzieren Pferde, ausgelöst durch die Kaubewegungen, einen ständigen Speichelfluss. Dieser neutralisiert u.a. den Mageninhalt und schützt die Magenwand vor dem ätzenden Magensaft.
  • Der Speichel ist ein natürlicher Puffer der Magensäure.
  • Im Training oder bei der Arbeit wird der normale Ablauf der Futteraufnahme des Pferdes unterbrochen. Daraus können unzureichende Speichelmengen resultieren, da der Speichel nur erzeugt wird, während das Pferd frisst.
  • Futterpausen von mehr als 4 Stunden sollten wegen der Gefahr der Übersäuerung des Magens bei Pferden vermieden werden.
  • Die entstandene Magensäure greift die ungeschützten Bereiche des Magens bzw. die schützende Magenschleimhaut an und reizt empfindliches Magenwandgewebe

 

 


Weitere Ursachen für Magengeschwüre beim Pferd:

Man spricht bei Pferden vom Equine Gastric Ulcer Syndrome, also von einem Ursachenkomplex, da meist mehrere Dinge zusammentreffen, die letztendlich für ein zu behandelndes Magengeschwür verantwortlich gemacht werden können. Nicht selten haben Pferde heutzutage Stress. Hier gehört nicht nur der Stress dazu, der aufgrund der Haltung, des Trainings oder beim Transport entsteht. Häufig ist es der innere Stress - ausgelöst durch Krankheit, Schmerz, Stoffwechselprobleme oder psychische Einflussnahme der mit dem Pferd umgehenden Personen – der darüber hinaus auch die Säureproduktion des Magens (teilweise wird diese ja über Hormone reguliert) negativ beeinflussen.

Auslöser für Magengeschwüre beim Pferd (Zusammenfassung):

  • Falsches Futtermanagement (zu viel Kraftfutter, zu lange Fresspausen, Unruhe bei der Futteraufnahme, fehlende Liegeplätze).
  • Werden Fohlen im Sommer auf Weiden gehalten ohne schattige Unterstellmöglichkeiten, können hier massive Magengeschwüre entstehen.
  • Schlechte Durchblutung des Magens, welche auch durch die Gabe von Schmerzmitteln, z. B. Phenylbutazon, Novalgin, Kortison hervorgerufen werden kann - insbesondere bei Fohlen.
  • Stress im Umgang mit dem Menschen (Training, Transport, sportliche Events).
  • Stress im Umgang mit seinen Artgenossen (Herdendruck, Rangkämpfe).
  • Stress durch Krankheit (Schmerzen, Stoffwechselerkrankungen, chronische Infektionen usw.).
  • Medikationen (Schmerzmittel und andere Medikamente z.B. Prascend).
  • Magendasseln (häufig verantwortlich für Schleimhautreizungen bzw. Läsionen)
  • Bei der Therapie einer Kolik oder einer OP in einer Pferdeklinik sind die betroffenen Pferde physischen und psychischen Stress-Faktoren ausgesetzt.
  • Futterentzug (durch OP, Kolik, krankheitsbedingte Appetitlosigkeit, nach Hufrehe usw.) führt beim Pferd zu einer massiven Stresssituation. Hormone wie Cortisol und Adrenalin werden vermehrt ausgeschüttet und scheinen nach ersten Annahmen einer Studie (Gehlen H., Schmitz R., Kläring A. (2014)) verantwortlich für eine erhöhte Freisetzung von Magensäure und somit krankhaften Schleimhautläsionen beim Pferd zu sein.
  • Bereits eine sehr kurzfristige Behandlung mit Medikamenten, die Futterrationierung, der evtl. Transport und der Stress des Pferdes reicht aus, um bedenkliche Magengeschwüre entstehen zu lassen. (Empfehlenswert wäre daher unserer Meinung nach, unmittelbar nach der Behandlung einer Kolik eine sofortige Pufferung der Magensäure vorzunehmen.)

 

 Das sollten Sie wissen!  
  • Futterpausen über 4 Stunden, größere Mengen Kraftfutter (insbes. vor der Heumahlzeit), Stress und Medikamente können Magengeschwüre auslösen.
  • 80 % der in eine Pferdeklinik eingelieferten Pferde mit Kolik-Symptomen entwickelten binnen 4 Tagen Magengeschwüre.
  • Bei Fohlen ist die Reifung des Magen-Darmsystems ein wichtiger Punkt, da kurz nach der Geburt die Schutzschicht des Fohlenmagens im Vergleich zu einem erwachsenen Pferd sehr dünn ist. In Untersuchungen hat man festgestellt, dass bei 40 % der Fohlen in den ersten Tagen und Wochen Reizungen der Magenschleimhaut oder kleine Geschwüre entstehen.
  • Bei Fohlen muss sich der Magen erst an die Magensäure gewöhnen. Die Reizungen heilen aber meist bei altersgerechtem Futter- und Haltungsmanagement nach einiger Zeit von selbst wieder ab.
  • Seltener, dafür umso gefährlicher ist es, wenn solche Geschwüre bei Fohlen nach zwei bis drei Monaten auftreten. Sie sind dann meist viel massiver mit sichtbareren Symptomen.
 

 

Einer Studie aus dem Jahr 2014 zufolge hat man an Kolik erkrankte Pferde nach der Behandlung etwas genauer unter die Lupe genommen und dabei eine besorgniserregende Beobachtung gemacht:

  • starker Schmerz, die Behandlung selbst, der evtl. Transport in die Klinik und der Futterentzug führen beim Pferd zu einer massiven Stresssituation
  • Bei der Therapie einer Kolik sind die betroffenen Pferde physischen und psychischen Stress-Faktoren ausgesetzt. Hormone wie Cortisol und Adrenalin werden vermehrt ausgeschüttet und scheinen nach ersten Annahmen verantwortlich für eine erhöhte Freisetzung von Magensäure zu sein.
  • Die Kombination aus Magensäure, Futterentzug und Medikamenten führte bei über 80 % der untersuchten Pferde nach nur wenigen Tagen zu krankhaften Schleimhautläsionen im Magen. Das heißt, die schützende Magenschleimhaut fehlt an vielen Stellen und kann daher die empfindliche Magenwand nicht mehr vor der aggressiven Magensäure schützen. Somit wurde nicht nur der drüsenlose und weniger mit Schleimhaut geschützte Teil des Magens nach einer Kolik schwer in Mitleidenschaft gezogen.
  • Je nach Schweregrad sollten Magengeschwüre nach Absprache mit dem Tierarzt zunächst mit dem Wirkstoff Omeprazol (GastroGard) behandelt werden. Nach einigen Tagen sollte ein Säurepuffer (z.B. GastroCare Plus von NutriScience oder MagenRegulat von Natural Horse Care) für 2 bis 4 Monate regelmäßig zugefüttert werden.

Natürliche Wirkstoffe für den gestressten Pferdemagen

Symptome bei Pferden mit Magengeschwüren

Es gibt diverse Anzeichen für das Vorliegen eines oder mehrerer Magengeschwüre beim Pferd:

Symptome von Magenproblemen bzw. -geschwüren beim Fohlen (häufig aber auch aufgrund eines falschen Entwurmungsmanagements):

  • Durchfälle, starkes Kotwasser
  • ein schlechter Entwicklungsstand
  • struppiges Fell
  • milde Koliken
  • ein aufgedunsener Bauch
  • starkes Speicheln
  • das Liegen in der Rückenlage
  • unterbrochenes Saugen
  • Zähneknirschen
  • Fieber oder Blutbildveränderungen

Bei erwachsenen Pferden weichen die Symptome etwas von denen der Fohlen ab:

  • immer wiederkehrende milde Koliken insbesondere nach der Kraftfutteraufnahme
  • schlechtes Fressen oder
  • auswählen bestimmter Futterbestandteile
  • schlechter Allgemeinzustand
  • Abmagerung
  • Leistungsminderung
  • Mundgeruch
  • Zähneknirschen
  • Aufstoßen
  • Flehmen
  • Leerkauen
  • apathisches Verhalten und Verhaltensveränderungen
  • steifer Gang bzw. verhaltene Bewegung insbes. in der Hinterhand (insbesondere im Trab)


Grundsätzlich treten nicht alle Symptome gleichzeitig bei Magenproblemen auf. So kann ein unter dem Reiter zähneknirschendes Pferd mit mäkeligem Appetit bereits Magengeschwüre haben - ohne dass sich dies zunächst leistungsmindernd auswirkt.

wie kann ich ein Magengeschwür beim Pferde behandeln?

Mein Pferd hat ein Magengeschwür – wie behandeln – was tun?

Im Vordergrund steht zunächst die richtige Diagnose. Diese kann eigentlich nur zuverlässig über eine Gastroskopie gestellt werden. Im Regelfall wird eine Gastroskopie stationär in einer Pferdeklinik durchgeführt. Einige mobile Tierarztpraxen verfügen über die Möglichkeit eine solche Untersuchung vor Ort durchzuführen. Um aber den Magen bzw. das Mageninnere mittels Endoskop in Augenschein nehmen zu können, sollten die Pferde ca. 12 Stunden keine Nahrung mehr zu sich genommen haben (bereits dieser Umstand bzw. der Transport in eine Klinik bzw. der stressige Aufenthalt reicht häufig aber aus, um leichte Läsionen an der Schleimhaut auszulösen – dies sollte bei der Diagnostik berücksichtigt werden).

Nicht immer wird der Tierarzt eine Gastroskopie durchführen, insbesondere dann, wenn Symptome und Umstände mit hoher Wahrscheinlichkeit die sichere Diagnose einer Magenschleimhautreizung bzw. -läsionen beim Pferd zulassen. Ein Blutbild alleine gibt keinen unbedingten Hinweis darauf (leicht gestiegene Entzündungsparameter, Eisenmangel, niedriger Hämoglobin oder Blut im Kot können bei entsprechender Symptomatik ggf. ein weiterer Anhaltspunkt für den Verdacht auf ein Magengeschwür beim Pferd sein).

Häufig erfolgt zunächst eine medikamentöse Therapie, die dafür sorgt, dass die Magensäureproduktion beim Pferd reduziert wird. Früher wurden dafür meist Magenmedikamente aus dem Humanbereich angewendet, wie z. B. Ranitidin oder Cimetidin. Seit gut 10 Jahre ist in Deutschland das Medikament „GastroGard“ mit dem Wirkstoff Omeprazol für Pferde zugelassen (Nachteil: sehr teuer). Mittlerweile gibt es auch für Pferde ein Medikament mit dem Wirkstoff Pantaprazol.
Die im GastroGard oder anderen Medikamenten für Pferde enthaltenen Wirkstoffe Omeprazol oder Pantaprazol blockieren die Säureproduktion und verhindern dadurch ein Absinken des pH-Wertes unter das gesunde Maß. Momentan ist diese Form der Medikation die einzige sinnvolle Ersttherapie bei Pferden mit starken (Stufe 3 bis 4) Magen-Läsionen. Die Therapie kann der Besitzer auf Anweisung des Tierarztes selbst durchführen (das Mittel wird wie eine Wurmkur über eine Maulspritze oral verabreicht) und ist ein guter Weg, um erste Beschwerden (die teilweise auch lebensbedrohlich sein können) zu therapieren.

Im Vordergrund der Behandlung bei Pferden mit Magengeschwüren muss die Beseitigung der auslösenden Faktoren stehen!

Untersuchungen haben ergeben, dass insbesondere das richtige Futtermanagement die Übersäuerung und damit die Entstehung von Magengeschwüren reduzieren kann. Auch bei Reisen sollte an ausreichend Raufutter im Hänger gedacht werden.

deutlich erkennbar sind die bereits blutenden "Magengeschwüre" beim Pferd durch eine Gastroskopie.Bei klinischen Untersuchungen zu Magengeschwüren bei Pferden (Prof. Coenen) konnten unterschiedliche Krankheitsbilder in Abhängigkeit zur Haltung festgestellt werden. So hatten gerade Pferde in Boxenhaltung trotz ausreichender Fütterung von Raufutter vermehrt Magengeschwüre im Gegensatz zu Pferden, die in Laufställen mit täglichem Koppelgang gehalten wurden.
Neben der regelmäßigen Futterzuteilung stellt der Rationstyp eine kritische Komponente dar. In zahlreichen Studien wird immer wieder darauf hingewiesen, dass eine hohe Energieaufnahme, z. B. in Form von Getreide, als Risikofaktor für die Entstehung von Magengeschwüren anzusehen ist. So liegt der pH-Wert des Mageninhalts 3,5 Stunden nach einer Mischfuttergabe bei 4,87. Im Gegensatz dazu waren die ph-Werte nach Heufütterung durchschnittlich bei 3,83. Dabei spielt die geringe Durchmischung des Mageninhaltes nach der Aufnahme von Kraftfutter eine Rolle. Durch die unzureichende Durchmischung der geringen Speichelmengen mit dem Futter wird die Magensäure nur geringgradig mit dem Futterbrei im Magen vermengt. Dadurch wird der Verarbeitungszeitraum im Magen verlängert und es kommt zu einer verstärkten Magensaftsekretion und erhöhten Temperaturen im Verdauungstrakt. Dies begünstigt die bakterielle Aktivität. Im Verdauungsstoffwechsel kommt es zur erhöhten Bildung von Butyrat, Acetat und Probionat die die Entstehung von Magenreizungen und Magengeschwüren begünstigen.
Somit erhöht sich nicht nur der pH-Wert des Verdauungssaftes in dem der zähe Futterbrei aus Kraftfutter liegt, sondern es kommt im Inneren des Futterbreis zu unerwünschten Gärungen. Dieser Umstand wird u. a. durch die schwache Einspeichelung des Futters bei der Aufnahme von Getreidefutter erklärt.
Beim Verzehr von Heu werden sechs Liter Speichel pro kg Heu gebildet. Wird pelletiertes Futter verabreicht, produzieren Pferde nur ca. 1,5 - 2,0 Liter Speichel pro kg aufgenommenes Futter.

Im Vordergrund steht die richtige Fütterung. Füttern Sie so, dass die Anzahl der Kauschläge beim Pferd deutlich erhöht wird. Reduzieren Sie die Kraftfuttermengen, verteilen Sie diese ggf. auf deutlich mehr Portionen und füttern Sie möglichst häufig Heu. Vermeiden Sie längere Fresspausen (Kraftfutter können Sie z.B. mit strukturreichem Mischfutter kombinieren, z. B. mit Luzernehäcksel o.ä.. Die Länge der Häcksel sollte mindestens 4 cm betragen). Zur Verringerung des Risikos von Magengeschwüren und/ oder -reizungen sollte daher die Kraftfuttermenge pro Mahlzeit auf maximal 0,3 kg pro 100 kg Körpermasse limitiert werden. Vorher sollte ausreichend Raufutter zur Verfügung gestellt werden (mind. 1,5 kg/Tag pro 100 kg Lebendmasse des Pferdes).

Auch während einer Hängerfahrt sollte das Pferd die Möglichkeit zur Aufnahme von Raufutter haben.
Vorhandenen Stress sollten Sie unbedingt reduzieren oder falls möglich ganz vermeiden (ggf. füttern Sie ein Ergänzungsfutter, um die negativen Auswirkungen vorhandenen Stresses zu reduzieren, z.B. AnxiKalm von NutriScience, Tryptomag von EQUIPUR oder Balsama von PerNaturam).

Silage ist wegen der darin enthaltenen Milchsäure nicht ideal. Auffällig ist, dass Pferde mit sehr viel Koppelgang kaum zu den Kandidaten mit Magengeschwüren zählen.
Fakt ist, wir können einiges tun, um Magenprobleme bei unseren vierbeinigen Freunden zu verhindern. Das sollten wir beherzigen, denn nicht umsonst gibt es das Sprichwort „es ist so unnötig, wie ein Magengeschwür“!

Das A und O bei Magengeschwüren ist die langfristige Behandlung am Pferd

An erster Stelle steht die ggf. kostspielige aber häufig indizierte Therapie mit einem Protonenhemmer (z.B. Gastro Gard mit dem Wirkstoff Omeprazol). Der Nachteil dieses Medikaments ist, dass hier lediglich die Säureproduktion reduziert wird. Das Symptom wird unterdrückt - aber die Ursache noch lange nicht damit "bekämpft". Auch dauert die Abheilung einer Magenschleimhaut beim Pferd deutlich länger als die aus Kostengründen oft nur auf wenige Tage angesetzte Medikation. Ziel einer dauerhaft erfolgreichen Therapie sollte, neben der Anpassung des Futtermanagements, eine Pufferung der Magensäure sowie ein ernährungsphysiologischer Aufbau von Magenschleimhaut sein. Eine medikamentöse Unterdrückung der Magensäureproduktion hat zunächst nach Absetzen des Medikaments die Folge, dass die Säureproduktion sofort wieder ansteigt und somit nicht wirklich ein Abheilen der Problemzonen erreicht wird.

Die Lösung dafür ist ein Zusatzfutter, welches mit der Kraftfuttergabe oder wenig Mischfutter verabreicht werden kann um die entstehende Magensäure im Magen zu puffern. Hier wäre GastroCare Plus von NutriScience oder das MagenRegulat von Natural Horse Care als sinnvolles Ergänzungsfutter zu erwähnen.
Diese wirken der Übersäuerung des Magens entgegen und bilden einen Schutzfilm auf den Geschwüren, so dass diese ungehindert abheilen können. In einer irischen Pilotstudie zum GastroCare von NutriSciene konnten bei allen "Probanden" selbst schwere Magengeschwüre erfolgreich behandelt werden. Eine von uns an der Pferdeklinik München-Parsdorf in Auftrag gegebene Studie bestätigte diese Ergebnisse. Als Nebeneffekt zeigten lt. der irischen Studie ,bereits nach kurzer Zeit, alle behandelten Pferde eine deutliche Gewichtszunahme und einen verbesserten Muskelaufbau. Kopper setzten wesentlich seltener auf und bei jungen Pferden (Fohlen) konnte diese Unart bei rechtzeitiger Anwendung abgestellt werden.

Fazit:

Die Art und Weise der Fütterung bei Pferden spielt bei der Entwicklung von Magenproblemen und Magengeschwüren bei Pferden eine entscheidende Rolle. Neben Fehlern im Futtermanagement sind aber auch Stress, Krankheit, Medikation und psychische Probleme mögliche Auslöser. Pferde mit Magengeschwüren zeigen häufig erst erste Anzeichen ab einem Schweregrad von 2 bis 3 (bei insgesamt 4 Stufen), Fohlen meist schon eher. Mittels Gastroskopie kann eine sichere Diagnose gestellt werden. Neben dem Wirkstoff Omeprazol als Protonenhemmer werden sogenannte Säurepuffer zur Unterstützung der Abheilung von Magengeschwüren eingesetzt. Wichtig dabei ist aber auch, dass die dafür verantwortlichen Auslöser so weit wie möglich abgestellt werden. Nur so hat eine Therapie, die bis zu 4 Monaten dauern kann, auch Erfolg.

Das Kompetenzteam von Natural Horse Care hilft Ihnen bei der Auswahl der richtigen Futterergänzungen und gibt wertvolle Tipps bei der Futterumstellung.

Das dämpfige Pferd – COPD, RAO oder COB

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Die Diagnose des Tierarztes, „das Pferd ist dämpfig“ fürchten alle Pferdebesitzer. Auch wenn in der heutigen Zeit Begriffe wie COPD, RAO oder COB für eine chronisch entzündliche oder wiederkehrende Bronchitis verwendet werden, ist doch fälschlicherweise dasselbe damit gemeint. Heute ist man in der Lage diese für Pferde stark beeinträchtigende Erkrankung des Atmungsapparates in seinen Verläufen oder seiner Entstehung zu differenzieren und gezielter zu behandeln – meist jedoch schließt die Diagnose Dampf bzw. Dämpfigkeit eine vollständige Heilung aus. Nicht selten aber, weil das Verständnis für die Auslöser von COB bzw. COPD fehlen oder konventionell zu sehr an den Symptomen „gedoktert“ wird. In diesem Artikel will ich näher auf dieses Problem eingehen und über Risiken und Chancen unterschiedlicher Behandlungswege sprechen. Viele chronisch an den Atemwegen erkrankte Pferde haben meines Erachtens gute Aussichten auf eine vollständige Genesung - auch wenn dies bedeutet, dass nicht selten ein Leben lang besonderes Augenmerk auf das betroffene Pferd gelegt werden muss.

Dämpfigkeit der Pferde / Dampf – das schreibt die Enzyklopädie (Julius/Höpfner) im Jahre 1792:

Dämpfigkeit der Pferde, ein Husten, der zugleich mit einem beschwerlichem Athemholen verknüpft ist, wird bey den Pferden der Dampf, Dämpfigkeit, Herzschlechtigkeit … genennt. Der Athem ist dabei Kurz, man hört das Pferd keuchen, wenn es sich bewegt, oder arbeitet. Das Athemholen ist auch unterbrochen, und die Lungen keuchen geschwinder Luft ein, als sie solche wieder ausstossen. Je gefährlicher die Krankheit wird, desto beschwerlicher, ängstlicher und fürchterlicher geschiehet das Athemholen. Der Husten ist nicht immer gleich hart, denn manchmal kann ein Pferd äusserst dämpfig sein und dennoch wenig husten. Diese Krankheit entsteht gemeiniglich von einer Menge Schleim in den Lungen. Dieser aber kann durch eine blose Vollblütigkeit, durch anhaltende feuchte Luft, durch eine Erkältung, oder durch schlechte Nahrung verursacht werden, welche besonders bey verdorbenem und staubichtem heu leicht entstehen kann… Wenn die Krankheit sehr veraltet ist, so bleibt meistens wenig Hoffnung übrig … man stößt ein halb Pfund Lorbeern, ein Viertelpfund Alantwurzel, Altheerwurzel und Huflattigkraut zu Pulver, macht solches mit Honig zu einer Lattmerge und mischt den Saft von 12 ausgepressten Zwiebeln bey, oder löst 3 Loth Ammoniacgummi in 9 Loth Meerzwiebeleßig auf und thut es dazu…

Auch wenn heute niemand mehr auf die Idee käme ein dämpfiges Pferd mit Zwiebelsaft und Gummi Ammoniacum zu therapieren, wird dennoch deutlich, dass man schon immer mit dem Problem zu kämpfen hatte und ein Therapieerfolg nicht garantiert werden konnte. Heute wie früher spielen aber feuchte Luft (Stallklima), eine Erkältung, staubiges und schimmliges Heu als Auslöser der oben als „beschwerliches Atemholen“ beschriebenen Symptomatik eine Rolle.

Anmerkung: Zwiebeln enthalten N-Propyl-Disulfid, S-Methyl-Cystein-Sulfoxid sowie ätherische Öle. Diese Wirkstoffe zerstören den roten Blutfarbstoff, was zu einer Auflösung der roten Blutkörperchen führt (Hämolyse). Nach heutiger Erkenntnis geht man davon aus, dass 3 bis 5 g je kg Lebendgewicht für ein Pferd gefährlich werden können. (1,5 bis 2,5 kg für 500 kg Pferd).


Dämpfigkeit (COB/COPD) beim Pferd

Dampfigkeit beim Pferd ist nicht gleichzusetzen mit COPD beim PferdHeute wird das Wort „Dämpfigkeit“ mit der chronisch obstruktiven Bronchitis beim Pferd gleichgesetzt - obwohl streng genommen etwas anderes damit gemeint ist. Dies führt immer wieder zu Verwirrungen. Bis einschließlich 2001 war die Dämpfigkeit beim Pferd ein sogenannter Gewährsmangel und berechtigte somit zur Rückabwicklung des Pferdekaufes. Beschrieben wurde hier eine chronische und unheilbare Erkrankung von Lunge und Herz beim Pferd. Heute weiß man aber, dass in den meisten Fällen von COB oder RAO die Lunge nicht so zerstört ist wie bei einem dämpfigen Pferd (hier spricht man von einer Lungenfibrose – dauerhaftem Elastizitätsverlust),  wo eine Heilung nicht möglich wäre. Daher sind streng genommen die meisten Pferde per Definition eben nicht dämpfig – also nicht unheilbar erkrankt, auch wenn die zugrunde liegende Allergie bzw. Sensibilität in den meisten Fällen bestehen bleibt. Diese Erkenntnis hilft aber dabei, das chronisch obstruktiv „erkrankte“ Pferd durch entsprechendes Haltungs- und Futtermanagement beschwerdefrei zu halten. Richtiger wäre also von einer Erkrankung mit sehr wahrscheinlich wiederkehrendem Charakter zu sprechen als von einer wiederkehrenden chronisch verstopften (obstruktiv) Bronchitis. Deshalb werden die Begrifflichkeiten COB oder COPD (englisch: chronic obstructive pulmonary disease) heute nicht mehr verwendet.

Die Tiermedizin hat sich darauf geeinigt, die Atemwegserkrankungen neu zu definieren und in zwei Gruppen zu klassifizieren:

RAO – Reccurent Airway Obstruction (wiederkehrende Atemwegserkrankung)
IAD – Inflammatory Airway Disease (entzündliche Atemwegserkrankung)

 

 Das sollten Sie wissen!  
  • Als Dämpfigkeit beim Pferd bezeichnet man eigentlich erst das Endstadium einer COB bzw. COPD. Hier hat sich zusätzlich zur chronisch wiederkehrenden Atemwegserkrankung beim Pferd ein Lungenemphysem ausgebildet.

  • Noch lange bevor sich eine Dämpfigkeit entwickelt steht meist anfänglich eine akute Erkrankung der Atemwege, die falsch- oder unbehandelt blieb.

  • Pferde mit Husten und gleichzeitigem Fieber und gestörtem Allgemeinbefinden sollten sofort dem Tierarzt vorgestellt werden.

  • Ohne eine konsequente Umstellung der Haltungs- und Fütterungsbedingungen sind die Gefahren der Entstehung einer chronischen Bronchitis immens hoch. Selbst Pferde mit akutem Husten (egal ob eine Vireninfektion, Bakterien oder Allergien Auslöser waren) sollten während der akuten Phase keinem Staub, Schimmel oder Pollen ausgesetzt werden.

  • Bewegung, frische Luft und die schleimlösenden, entkrampfenden und entzündungsmindernden Wirkstoffe aus Kräutern wie sie z.B. in unserem Breath Powder enthalten sind, helfen festsitzenden Schleim zu lösen und bauen die Abwehrleistung des Lungenapparates beim Pferd wieder auf.
 


RAO beim Pferd

Auslöser der RAO beim Pferd (früher COB oder COPD) sind nicht nur Staubpartikel aus dem Heu oder Stroh, sondern insbesondere auch der Staub aus den Sandböden der Reithallen oder Reitplätze sowie in seltenen Fällen auch Blütenpollen. Die Fachwelt gebraucht bei einer Pollenallergie auch den Begriff SPAOPD – summer pasture-associated obstructive pulmonary disease - eine nur im Sommer wiederkehrende Atemwegserkrankung der Pferde. Häufig sind hier Pferde betroffen, die in der Nähe von Rapsfeldern gehalten werden.

Die nun über die Atemwege aufgenommenen Stäube, Sporen und Pollen lösen eine sogenannte Immunreaktion aus. Häufig geht dem Ganzen ein zunächst harmloser bakterieller oder viraler Infekt der Atemwege voraus. Dies führt zu einer erhöhten Schleimbildung, einer Schwellung der Schleimhäute und später zu Entzündungen und Verkrampfungen im Lungenapparat der Pferde. Die anfänglich kaum sichtbaren Symptome verleiten dazu, dass die ersten wichtigen Behandlungsschritte ausbleiben. Über Monate bis Jahre hinweg kann es dauern, bis die Symptomatik so gravierend ist, dass wir in unserem Sprachgebrauch das Wort „dämpfig“ gebrauchen. Denn mit der Zeit fällt den betroffenen Pferden das Ausatmen immer schwerer, so dass diese ihre Baumuskeln einsetzen müssen um die Atemluft nach außen zu pressen. Die einseitig eingesetzten Bauchmuskeln verdicken sich und führen zu der sogenannten außen an den Flanken sichtbaren Dampfrinne beim Pferd.

Erste Symptome ernst nehmen – RAO beim Pferd vorbeugen

Symptome einer wiederkehrenden chronisch obstruktiven Bronchitis (RAO/COPD/COB):

  • leichter nur schwach ausgeprägter weißer Nasenausfluss
  • einmaliges Husten nach dem Antraben oder Wälzen
  • Leistungsabfall in der Bewegung oder längere Erholungsphasen

Bereits diese Anzeichen können – müssen aber nicht – ein erster Hinweis dafür sein, dass sich im Lungenapparat der Pferde problematische Immunreaktionen (Allergien) langsam hochschaukeln. Daher dürfen diese ersten Symptome nicht auf die leichte Schulter genommen werden und im Zweifel sollte immer der Tierarzt einen prüfenden Blick auf das Pferd werfen. Viele Fachartikel zum Thema, „Diagnose einer RAO bzw. COB beim Pferd“ bezweifeln, dass eine sichere Diagnose ohne Endoskopie gestellt werden kann. Das Problem ist wohl, dass der oft sehr feste und zähe Schleim in der Lunge des Pferdes beim Abhören der Atmung keine hörbaren Geräusche macht und - selbst wenn - eine genaue Diagnose deswegen schwerfällt. Denn auch virale Infekte, Reizungen der oberen Atemwege usw. können ursächlich für den Husten des Pferdes verantwortlich sein.

 

Ist mein Pferd dämpfig? Überprüfen Sie die Lungenfunktion Ihres Pferdes selbst.

Lungenfunktion beim Pferd – selbst testen

Auch dieser „Funktionstest“ erspart keine eingehende Untersuchung durch einen Tierarzt, bietet aber dennoch eine erste Einschätzung des allgemeinen Zustands des Atemapparates des Pferdes. Mit der zunehmenden Verschleimung der Lunge und einem Anschwellen der Bronchien verlieren Pferde die Fähigkeit ausreichend Atemluft (Sauerstoff) aufzunehmen. Dieser Umstand wird insbesondere bei Anstrengung sichtbar. Pferde atmen in der Regel pro Minute 10 bis 15-mal ein und aus. Der Puls liegt bei Ruhe in etwas bei 30 bis 35 Herzschlägen. Bewegen Sie nun Ihr Pferd 15 Minuten lang stark bis mittelstark (Trab und Galopp) und nehmen dann unmittelbar nach der Bewegung die aktuellen Atem- und Pulswerte (Atemwerte z.B. Flankenbewegung für 15 Sekunden zählen und mal vier nehmen oder mit Hand seitlich an den Nüstern Atemzüge zählen. Pulswerte können Sie unterhalb der Ganasche oder den Herzschlag per Stethoskop in der „Achsel“ des linken Vorderbeines messen.). Anfänglich können hier die Werte stark in die Höhe schnellen. Entscheidend ist die Zeit, die das Pferd benötigt, bis sich wieder normale Ruhewerte einstellen. Nach 15 bis 20 Minuten Ruhephase sollten die Ausgangswerte wieder erreicht werden (zu berücksichtigen ist hier immer auch das Wetter – bei starker Hitze kann dies auch 30 Minuten und länger dauern). Werden die Ruhewerte nicht in dieser Zeit erreicht, sollte unbedingt eine genauere Untersuchung durch einen Fachtierarzt vorgenommen werden.

Was tun – bei einem Pferd mit COPD / COB?

Neben der tierärztlichen Betreuung der Pferde stehen die vorbeugenden Maßnahmen im Vordergrund. Nur so kann weitestgehend vermieden werden, dass sich aus der anfänglich wiederkehrenden Bronchitis eine schwere irreparable Dämpfigkeit des Pferdes entwickelt.

  • Füttern Sie kein staubiges oder belastetes Heu oder Stroh. Weichen Sie das Heu oder Stroh vor dem Füttern ein oder übergießen Sie es mit reichlich frischem Wasser. Achten Sie auch darauf, dass sich bereits nach 2 Stunden im gewässerten Heu bedenkliche Keime bilden können. Daher sollte nicht auf großen Vorrat Heu gewaschen werden.
  • Auch die Umgebung sollte staubfrei gehalten werden. Gerade in Boxenhaltung sollten auch die Boxennachbarn am besten staubfrei versorgt werden. Vermeiden Sie unnötige Staubbelastungen im Stall und reinigen Sie regelmäßig den kompletten Stall gründlich (auch Spinnweben an der Decke usw.) ohne dass die Pferde darin stehen. Berücksichtigen Sie auch, dass Reithallenböden und Reitplätze häufig sehr staubig sind und die Lungen der Pferde mit COPD stark belasten.
  • Frische Luft ist immens wichtig. Feuchtwarme oder muffige Stallluft erhöht die Keimzahl und die Ammoniakkonzentration steigt stark an. Pferde mit belasteten Atemwegen halten Sie am besten im Freien in einem Offenstall.
  • Bewegung ist wichtig. Pferde mit chronischen Atemwegsproblemen (nicht in akuten Fällen) sollten täglich bewegt bzw. trainiert werden ohne dass sie dabei überbelastet werden. Die erhöhte Atemfrequenz an der frischen Luft reinigt die Lungen und regt die schleimlösenden Mechanismen an.

Was füttern oder welche Medikamente helfen dämpfigen Pferden oder Pferden mit COB?

Wie eingangs bereits erwähnt, bestehen bei Pferden mit RAO bzw. COB/COPD sehr gute Chancen diese so zu stabilisieren, dass ein relativ beschwerde- und symptomfreies Leben geführt werden kann. Entscheidend ist, dass die oben genannten Punkte berücksichtigt werden. Der Tierarzt setzt hier schleimlösende Wirkstoffe wie z.B. ACC, Bromhexin usw. ein. Häufig werden diese Stoffe auch mit bronchialerweiternden Wirkstoffen (Theophyllin, Clenbuterol usw.) oder kortisonhaltigen Medikamenten (Vorsicht bei Pferden mit EMS, Cushing und Diabetes) kombiniert. Viele Pferdebesitzer haben aber damit die Erfahrung gemacht, dass diese Form der Therapie von kurzer Erfolgsdauer ist. Nicht immer wird es ohne diese Form der Behandlung gehen, insbesondere dann, wenn Pferde bereits irreparabel dämpfig sind. Das sind aber lediglich 3 bis 10 % (je nach Studie).

Sind Kräuter bei COPD bzw. RAO stark genug?

Kräuter, Flavonoide, Vitamin C und MSM für Pferde mit HustenDie Kombination aus hochwertigen Kräutern, Bioflavonoiden, Vitamin C und MSM sowie ungesättigten Omega-3-Fettsäuren ist aus unserer Erfahrung heraus stark genug, um nachhaltige Ergebnisse zu erzielen. Vorausgesetzt die Haltungs- und Fütterungsbedingungen werden optimiert und die Pferde werden nicht noch zusätzlich durch Übergewicht belastet. Mit unserem Breath Powder haben wir ein Produkt entwickelt, das den Ansprüchen gerecht wird. Der zusätzlich von uns empfohlene Trainingsplan hat in der Kombination mit Breath Powder und Omega Balance Öl oder/und Schwarzkümmelöl über eine Therapiedauer von 2 bis 3 Monaten fast ausschließlich höchst zufriedenstellende Ergebnisse erzielt. Lesen Sie die Kundenmeinungen zu diesem Produkt in unserem Shop.

 


Die Leber des Pferdes

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Die Leber erfüllt viele Aufgaben beim Pferd.

Wie bei allen Wirbeltieren ist auch beim Pferd die Leber die größte Verdauungsdrüse des Körpers. Bei einem Pferd wiegt das aus zwei Hälften bestehende Organ ca. 5 kg. Die Leber des Pferdes setzt sich anatomisch aus den Leberlappen, den Leberbälkchen und den Hepatozyten (Leberzellen) zusammen. Die beiden Zugänge (Leberarterie und Pfortader) transportieren einerseits stark mit Sauerstoff angereichertes Blut vom Herzen kommend und andererseits Blut mit Nahrungsbestandteilen aus Magen und Darm, Abbauprodukten der Milz, sowie Hormone der Bauchspeicheldrüse zur Leber.

Welche Aufgabe übernimmt die Leber beim Pferd?

Die Leber des Pferdes erfüllt eine Vielzahl von stoffwechselentscheidenden Aufgaben. Glukose wird vom Darmblut aufgenommen und als Glykogen gespeichert, das später in Hungerphasen wieder in Glukose umgewandelt und dem Energiehaushalt des Pferdes zugeführt werden kann.

Die Leber des Pferdes ist am Fett- und Kohlenhydratstoffwechsel beteiligt. Pferde besitzen keine Gallenblase und die zur Fettverdauung notwendige Gallensäure wird in der Leber des Pferdes synthetisiert.
Als Multifunktionsorgan übernimmt die Leber des Pferdes als eine der Hauptaufgaben die Produktion lebenswichtiger Proteine und Aminosäuren (Eiweißstoffe wie z.B. Gerinnungsfaktoren). Etliche Nahrungsbausteine wie Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe werden erst in der Leber durch die Zusammenarbeit und Produktion unterschiedlicher Proteine, Enzyme und Hormone verwertet und dem Organismus über die Blutbahn zur Verfügung gestellt.

Die Leber beim Pferd übernimmt aber auch eine entscheidende Funktion als Entgiftungsorgan und baut die über Medikamente, Stoffwechselerkrankungen (z.B. EMS, Hufrehe oder Cushing) entstehenden toxischen Verbindungen ab. Aber auch über das Futter aufgenommenen Gifte (Hepatoxine, Endophyten oder Mykotoxine) werden von der Leber bis zu einem gewissen Grad abgebaut oder umgewandelt damit diese dann über die Niere ausgeschieden werden können.

Hohe eigene Regenerationsleistung der Pferdeleber

Die Leber als Multifunktionsorgan des Pferdes verfügt glücklicherweise über ein enormes Regenerationspotential. Sie zeigt sehr lange keine erkennbaren Symptome bei Überlastung durch Toxine, insbesondere dann, wenn diese fütterungsbedingt sind. Klar erkennbare Symptome treten bei der Leber des Pferdes meist dann erst auf, wenn bereits 70 bis 80 % der Funktionskapazität gestört sind.

Leberschaden bzw. -erkrankung beim PferdLeberschaden - oder erkrankungen beim Pferd haben unterschiedliche Ursachen

Die Leber des Pferdes erkrankt häufig ohne spezifische klinische Symptome. Pferde mit einer Lebererkrankung zeigen oft lethargische Ansätze oder haben keinen Appetit mehr oder verlieren an Gewicht.
In einem solchen Fall, sollte bei der Anamnese auch eine Lebererkrankung beim Pferd in Betracht gezogen werden. In schwereren Fällen kann es zu eingeschränktem Sehvermögen, Übererregtheit, Ataxien oder zwanghaftem Laufen kommen.
In einigen Studien geht man davon aus, dass Lebererkrankungen beim Pferd auch zu einer Lichtempfindlichkeit und Hautausschlägen an den Augenlidern oder am Pferdemaul führen können. Daher führen manche auch das Headshaking ursächlich auf eine Lebererkrankung zurück.
Als häufigste Ursache können pflanzliche Lebergifte (Hepatoxine), Toxine im Futter oder Toxine (Endotoxine) im Verdauungstrakt (zu hohe Kraftfuttergaben, Fruktan auf der Pferdeweise usw.) zu Lebererkankungen beim Pferd führen.

Pferde werden auch von Parasiten wie dem Rinder- oder Schafegel befallen. Diese Parasiten (Leberegel) führen zu schweren Lebererkrankungen beim Pferd. Eine konventionelle Kotanalyse reicht aus um die Eier im Pferdekot zu entdecken. Behandelt werden kann ein Leberegelbefall mit einer vom Tierarzt  ausgesuchten Wurmkur. Auf jeden Fall sollte eine anschließende Kontrolle den Behandlungserfolg sicher stellen. (Voraussetzung ist auch, dass das Pferd die belasteten Weiden als Wirt des Leberegels nicht mehr aufsucht)


Weitere mögliche Ursachen für Lebererkrankungen beim Pferd:

  • Infektionen (Hepatitis)
  • Fettleber (sekundär durch Hyperlipämie)


Leberwerte Pferd – Diagnostik über das Blutbild

Die Diagnose einer Lebererkrankung beim Pferd erfolgt über die sogenannten Leberwerte im Blutbild. Der Nachweis erfolgt über die Ermittlung der freigesetzten Leberenzyme im zirkulierenden Blut. Diese Leberwerte beim Pferd weisen auf eine zurzeit krankhafte oder beeinträchtigte Leberfunktion hin. Die Ursache dieser erhöhten Leberwerte kann beim Pferd bei der Diagnose über das Blutbild aber oft nicht ermittelt werden.

Aussagekräftige Leberwerte beim Pferd:

  • AST (GOT) – kein leberspezifischer Wert (wird auch bei Zerstörung anderer Weichteile wie Herzmuskulatur oder Skelett freigesetzt) (wenn CK/Kreatinkinase ebenfalls erhöht eher Muskulatur und nicht Leber als Ursache).
  • GLDH (Glutamathydrogenase) – dieser Leberwert weist auf eine akute Leberschädigung beim Pferd hin.
  • GGT/gammaGT (Gamma-Glutamyltransferase) – organspezifisches Enzym mit sicherem Hinweis auf Erkrankung der Leber (reflektiert eine Schädigung des Gallensystems).
  • SDH (Sorbitdehydrogenase) – leberspezifisches Enzym insbesondere nach einer Schädigung von Leberzellen
  • Achtung: Die meisten Leberenzyme im Blut als Grundlage für die Ermittlung der Leberwerte beim Pferd haben nur eine sehr kurze Halbwertzeit. Daher sollte bei der Blutentnahme zur Bestimmung der Leberwerte beim Pferd darauf geachtet werden, dass das Serum innerhalb von 24 h ausgewertet wird. In den meisten Fällen reicht zunächst die Analyse der Leberwerte AST und GGT aus.
  • Zusätzlich können noch die Leberwerte LDH4 und LDH5 (Laktatdehydrongenase) bestimmt werden. (LDH allein kommt in allen Geweben vor und ist daher nur begrenzt geeignet).

Leber des Pferdes entgiften - aber wie?

Hier eine Übersicht möglicher Leberkräuter für das Pferd

Aus der Erkenntnis heraus, dass es insbesondere die Toxine und Endophyten im Pferdefutter oder auf der Pferdeweide sind, die der Leber des Pferdes stark zusetzen, gilt auch hierauf das besondere Augenmerk.
Aus der Erkenntnis heraus, dass es insbesondere die Toxine und Endophyten im Pferdefutter oder auf der Pferdeweide sind, die der Leber des Pferdes stark zusetzen, gilt es auch hierauf das besondere Augenmerk zu legen.
Zum einen sind es die Giftpflanzen (Jakobskreuzkraut, Bergahorn, Sumpfschachtelhalm, Herbstzeitlose usw.) die bereits in geringen Mengen massive Leberschädigungen beim Pferd hervorrufen und zum anderen aber auch Schimmelpilze im Futter oder die Mykotoxine im Weidegras. Diese setzen der Pferdeleber und damit dem gesamten Stoffwechsel des Pferdes extrem zu.
Hohe Kraftfuttermengen bewirken eine Verschiebung der Darmflora und es kommt zu Entstehung von sogenannten Endotoxinen, die in der Leber des Pferdes Schaden anrichten.

Die Herausforderung liegt darin, die Auslöser für die erhöhten Leberwerte auszumachen. Es nutzt wenig die Leber des Pferdes zu entgiften und dabei die Ursache nicht abzustellen. Ein Blutbild alleine reicht häufig nicht aus - um sicher den Auslöser für die Symptome bzw. schlechten Blutwerte zu erkennen. Nicht selten ist auch ursprünglich eine eingeschränkte oder krankhafte Nierenfunktion, Zinkmangel oder eine Stoffwechselerkrankung (Fettleibigkeit, EMS, KPU) dafür verantwortlich, dass die Leberwerte im Blutbild erhöht sind. Vernünftigerweise sollte daher die Entgiftungskur und die Wahl der Kräuter oder Vitalstoffe mit einem erfahrenen Ernährungsberater, Heilpraktiker oder Tierarzt besprochen werden.

Mit welchen Kräutern oder Zusätzen kann ich die Leber des Pferdes unterstützen?

Insbesondere die Heilkräuter Mariendistel (hier wäre der Samen wegen des hohen Gehalts am Wirkstoff Sylimarin noch effizienter) und Artischocke werden bei Pferden als die Leberkräuter schlechthin empfohlen. Die Mariendistel wirkt eher auf den Zellstoffwechsel der Leber und die Artischocke regt den Gallenfluß innerhalb der Leber an. Weitere Leberkräuter sind z.B. Petersilie und Löwenzahn

Bei deutlichen Vergiftungssymptomen bzw. stark erhöhten Leberblutwerten ist daher ein Zusatz mit einer hohen Konzentration an Sylimarin sinvoll. (z.B. SilyCholin von PerNaturam). Alle anderen Fälle kommen recht gut mit diversen Kombipräparaten zurecht. 

Tipps für eine allgemeine "Entgiftungkur": Heparlind (PerNaturam), Lüneburger Kräuter (PerNaturam) oder EQUIPUR metabol (hier sollte eine Entschlackung der Niere bestenfalls hervorgehen - z.B. Rhenalind (PerNaturam) oder EQUIPUR renal.

reine Kräuter für den Leberstoffwechsel des Pferdes    Leber- und Gallenfunktion beim Pferd mit Equipur metabol unterstützen!

erhöhte Leberwerte und Zinkmangel oder Zink nahe am Referenzwert: Billy´s Zink ab sofort neue Rezeptur (zucker- und getreidefrei)

Billys Zink enthält organisch gebundenen Zink und Leberkräuter. Ohne Zucker, Bierhefe und Getreide

  

 

 

 

 

 

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GladiatorPLUS fürs Pferd

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GladiatorPlus kann bei Hufrehe, EMS oder Cushing eingesetzt werdenGladiatorPLUS für Pferde ist vielseitig einsetzbar

Seit nunmehr über 10 Jahren haben wir das Gesundheitselixier für Pferde von GladiatorPLUS in unserem Produktsortiment. Unsere Kunden sind überwiegend Pferdebesitzer, deren Vierbeiner häufig Stoffwechselerkrankungen oder andere gesundheitliche Probleme haben. In erster Linie geht es hier immer um einen individuellen und bedarfsgerechten Ernährungs- und Therapieplan. Jährlich analysieren wir über 500 umfangreiche Fragebögen. Daher wird es Zeit, um einmal über unsere Erfahrungen mit GladiatorPlus zu sprechen und intensiver auf die Besonderheiten des viel umworbenen Allroundmittels einzugehen.

Gladiator PLUS ist kein Mineralfutter für Pferde, aber …

Auch wenn GladiatorPlus kein Mineralfutter für Pferde ersetzt, stellt es trotzdem eine sinnvolle Ergänzung zur allgemeinen Basisversorgung mittels handelsüblichem Mineralfutter dar. Mineralstoffe und Spurenelemente werden in der Natur weitestgehend in Form von anorganischen Komplexverbindungen bereitgestellt. Die Aufnahme dieser Vitalstoffe in den Kreislauf des Pferdes findet überwiegend im Dünndarm statt. Dies ist aber stark abhängig von der Beschaffenheit der Darmwand und deren natürlichen Mechanismen, die eine Aufnahme (häufig in Zusammenarbeit mit Enzymen) reguliert. Viele Pferde leiden heute an fütterungs- oder stressbedingten Störungen im Verdauungstrakt. GladiatorPlus harmonisiert mit seinen natürlichen Vital- und Wirkstoffen die enzymatische Verdauung und sorgt daher für eine reibungslosere Resorption über die Epithelzellen der Darmschleimhaut in die Blutbahn.

Aus der Erfahrung heraus konnten wir bei Pferden mit Störungen im Resorptionsstoffwechsel mit einer Kombination aus GladiatorPlus und einem Mineralfutter gute Ergebnisse erzielen. Blutbilder, die trotz gezielter Zufütterung von Mineralstoffen und Spurenelementen auch nach Monaten kaum besser wurden und sich die Defizite auch bei einer Nachkontrolle beim Pferd im Blutbild nicht deutlich besserten, stabilisierten sich sehr schnell mit der Zufütterung von GladiatorPlus.

Gladiator PLUS harmonisiert die „Mitte“, d.h. den Verdauungstrakt des Pferdes

Der Darm ist die Wiege der Gesundheit“ - aus diesem schon seit Generationen überlieferten Satz ist auch heute nichts weg zu diskutieren. Der Darm als zentrales Organ liefert alle Nährstoffe, die für einen funktionierenden Organismus benötigt werden. Aber nicht nur das: über 70 % der Immunzellen befinden sich in dem über 30 Meter langen Verdauungskanal. Kommt es zu Fehlern im Fütterungsmanagement (zu viel Stärke, Kohlenhydrate oder Futtereiweiße) bricht die empfindliche Darmflora zusammen. Schädliche Bakterien, Krankheitserreger oder Toxine können nicht mehr isoliert bzw. abgewehrt werden und dringen über die normalerweise schützende Darmschleimhaut in den Stoffwechsel der Pferde ein (Leaky Gut Syndrom).  Die wertvollen und hochkomplexen natürlichen Inhaltsstoffe aus Gladiator Plus fördern die Entstehung eines gesunden und widerstandsfähigen „Darmkleides“. Besonders hervorzuheben sind hier die sekundären Pflanzenstoffe und Vitalstoffe aus dem Propolis, Ginseng, der Roten Beete und der hohe Gehalt an nativem Vitamin B-Komplex. Diese wirken harmonisierend und verdauungsfördernd auf den gesamten Darm. Störungen können somit unterbunden und schwerpunktmäßig im Verdauungstrakt beginnende symptomträchtige Stoffwechselentgleisungen vermieden werden.

GladiatorPlus hier online bestellen.Die Wirkung von GladiatorPLUS auf das Immunsystem des Pferdes

Das Immunsystem der Pferde muss sich täglich mit Millionen von Bakterien, Viren, Pilzen und Parasiten auseinandersetzen. Das klingt zunächst dramatisch – aber ein gut trainiertes bzw. starkes Immunsystem ist in der Lage, die meisten dieser Erreger unschädlich zu machen oder erst gar nicht in den Organismus zu lassen. Wie bereits erwähnt, befinden sich die Mehrzahl der Immunzellen beim Pferd im Verdauungstrakt und verhindern u.a. auch das Eindringen krankmachender Keime und Bakterien. Gladiator Plus übt eine regenerierende und harmonisierende Eigenschaft auf das empfindliche Immunsystem aus.

… aber GladiatorPLUS kann noch mehr:

Die besonderen Inhaltsstoffe im Gladiator Plus verdienen es, einzeln betrachtet zu werden. Nicht nur, dass diese in einem besonderen Verfahren in eine hochverfügbare wasserlösliche Form gebracht werden, sondern weil diese natürlichen Wirkstoffe eine besonders harmonisierende Wirkung auf unterschiedliche Organe oder Stoffwechselvorgänge beim Pferd ausüben.

Mariendistel und Artischocke unterstützen mit ihren Bitter- und Gerbstoffen sowie Flavonoiden und ätherischen Ölen insbesondere die Regeneration der Leber und den Gallenfluss beim Pferd und regen einen gesunden Verdauungsstoffwechsel an.

Beim Ginseng sind es die sogenannten Ginsenoside, die traditionell zur allgemeinen Stärkung angeschlagener Stoffwechselprozesse beim Pferd verabreicht werden. Auch Müdigkeit, Schwäche und Stresssymptome werden gerne mit den Extrakten aus der Ginsengwurzel therapiert.

Ebenso erwähnenswert ist hier das im Bienenstock von den Bienen beim Bau verwendete Kittharz Propolis, welches besonders reich an Spurenelementen und sekundären Pflanzenstoffen ist. Die antivirale, bakteriostatische und mykostatische Eigenschaft von Propolis wurde bereits im alten Ägypten sehr geschätzt und nicht nur bei Verletzungen, Entzündungen und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Heute wird es auch bei Pferden zur Steigerung ihrer Abwehrkräfte und Leistungsfähigkeit sehr gerne angewendet.

Diese natürlichen Inhaltsstoffe werden mit hochwertigen Vitalstoffen und B-Vitaminen kombiniert und fördern so die Vitalität des Pferdes.

Fazit:

GladiatorPLUS beim Pferd hat gerade wegen seiner vielfältigen Wirk- und Vitalstoffe eine breite Einsatzmöglichkeit. Therapiebegleitend oder vorbeugend zum Schutz vor Krankheit oder Leistungsabbau kombinieren wir daher gerne GladiatorPLUS mit unseren Ergänzungsfuttermitteln. Insbesondere bei Pferden nach langer Krankheit oder bei Pferden mit Stoffwechselerkrankungen wie HufreheEMS, ECS, KPU oder chronischen Infektionen wie z.B. Borreliose eignet sich GladiatorPLUS in einer kurweisen Anwendung in Kombination mit unseren hochwertigen Ergänzungsfuttermitteln sehr gut. Dadurch können Genesungsprozesse beim Pferd deutlich beschleunigt und die Aufnahme von Vitalstoffen extrem verbessert werden.

Kombinieren Sie Gladiator Plus mit einem hochwertigen Mineralfutter

Unser Kompetenzteam informiert Sie gerne über mögliche Therapien und Dosierungen von GladiatorPlus beim Pferd.

 

Entgiftung beim Pferd – Wann Leber, Niere oder Darm entgiften?

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Die Entgiftung beim Pferd setzt eine genaue Anamnese voraus. Leber, Nieren und der Verdauungstrakt beim Pferd können mit Kräutern entgiftet werden.Entgiftung beim Pferd - was genau ist damit gemeint?

Gerne wird in sozialen Medien aber auch in Fachzeitungen darüber gestritten, ob und wie überhaupt ein Pferd entgiftet werden kann. Sicher ist die Verwendung des Begriffes „entgiften“ in Verbindung mit einem Pferd etwas unglücklich und vielleicht nicht ganz passend – aber er beschreibt am Ende dennoch ganz gut, was damit gemeint ist, wenn wir ihn gebrauchen. Daher wollen wir uns in diesem Fachartikel auch nicht mit derartigen Befindlichkeiten aufhalten, sondern heilkundliche Möglichkeiten aufzählen, die für eine Entgiftung des Pferdes zum Einsatz kommen können. Darüber hinaus ist das Entgiften mittlerweile auch zu einem Hype geworden. Heute werden Pferde entgiftet, was das Zeug hält und kaum einer macht sich Gedanken darüber, ob das ggf. auch mit Risiken verbunden sein könnte.

Mit welchen Giften haben unsere Pferde zu kämpfen?

Ein wichtiger Ansatz bzw. ein hilfreicher Ansatz ist es immer, die Wurzel allen Übels zu kennen. Denn je detaillierter ich die für Störungen im Organismus verantwortlichen Auslöser kenne, desto gezielter kann ich am Ende eine Entgiftung- oder Entschlackungskur beim Pferd anwenden.

Mögliche Auslöser, die eine Entgiftung beim Pferd sinnvoll machen:

  • Aflatoxine im Pferdefutter sind Gifte aus Schimmelpilzen (z.B. Aflatoxin B1). Diese Gifte - sogenannte Mykotoxine - sind hochgiftig und hier reichen nur wenige Milligramm um massive lebensbedrohliche Schäden, insbesondere in der Leber des Pferdes, hervorzurufen (Ölsaaten, Mais, Reis- und Reisschalen, Weizen und insbesondere gewalzter Hafer sind häufig belastet). Wobei diese Gifte nicht selten erst durch die falsche Lagerung im Reitstall selbst entstehen. Um dies zu vermeiden, werden Futtermittel meist vorbehandelt. Im Gesetz heißt es hierzu nur lapidar: „Die Lebensmittel- und Futtermittelunternehmer sind verpflichtet, durch geeignete Maßnahmen sicherzustellen, dass die gesetzlichen Höchstgehalte in ihren Produkten nicht überschritten werden und dass diese Produkte sicher sind. Die zuständigen Überwachungsbehörden der Bundesländer kontrollieren die Maßnahmen der Lebens- und Futtermittelunternehmer.“
  • Belastung durch Konservierungsstoffe, die eine mikrobielle Belastung, wie oben erwähnt, vermeiden sollen (z.B. Sorbinsäure E 200, Benzoesäure E 210, Schwefeldioxid E220, Natriumsulfit E 221, Propionsäure E 220, Kohlendioxid E 290 oder Ammoniak). Wobei diese Belastung häufig sehr gering ist im Vergleich zu den extremen Gefahren durch Schimmelpilze im Futter, die durch das Konservieren vermieden werden.
  • Belastung durch Spritzmittel in Futtermitteln. Nicht nur Getreide, sondern auch Kräuter, Obst und Heuwiesen werden mit Pestiziden bzw. Herbiziden unterschiedlichster Art behandelt. Die Grenzwerte werden jedoch immer nur für ein einzelnes Mittel festgelegt. Problematisch ist aber die noch nicht erforschte Wirkung sogenannter Giftcocktails (also unterschiedlicher Gifte) auf den Stoffwechsel des Pferdes.
  • Standortbedingte oder trinkwasserbelastende Schwermetalle (häufig aber auch aus Medikamenten).
  • Mikroorganismen, sogenannte Endophyten sind Pilze oder Bakterien, die in Symbiose mit dem Vegetationskörper einer Pflanze leben. Hier sind es insbesondere die Alkaloide des Pilzes im Weidelgras oder anderer Gattungen der Süßgräserarten, die Leber und Niere des Pferdes stark beeinträchtigen können.
  • Giftige Pflanzen z.B. Jakobskreuzkraut, Sumpfschachtelhalm oder Herbstzeitlose aber auch das Mutterkorn im Getreide, im Weidegras oder im blühend geerntetem Heu setzen dem Organismus der Pferde stark zu.
  • Kommt es aufgrund von zucker-, fruktan -, eiweiß- oder stärkereicher Fütterung zu Verdauungsstörungen beim Pferd, führt dies - insbesondere im Dickdarm - zu einer massiven Verschiebung der Darmflora. Hierbei kommt es zu einem massenhaften Absterben von Bakterien, durch deren Zerfall das giftige Lipid A freigesetzt wird.
  • Stoffwechselerkrankungen bzw. -entgleisungen beim Pferd führen zu Stoffwechselgiften und überlasten die Entgiftungsorgane Leber und Nieren beim Pferd. Antibiotika oder Medikamente helfen nicht nur dem Organismus, sondern es entstehen auch Stoffwechselendprodukte, die ohne therapeutische Hilfe schwer ausgeleitet werden können.

 

   

 Das sollten Sie wissen!

 

  • Der Erfolg einer Therapie von Krankheiten, insbesondere bei Allergien, Ekzemen und geringer Abwehrleistung sowie chronischen oder massiven Stoffwechselentgleisungen bzw. -erkrankungen, ist eng mit einem funktionierenden Entgiftungsstoffwechsel bzw. mit der Vermeidung der Aufnahme von Toxinen verbunden. Daher wird sie in den meisten Fällen ohne Unterstützung des Verdauungstraktes, der Leber und der Nieren beim Pferd nicht funktionieren.
  • Die Art, der Zeitpunkt und die Dauer der Entgiftungstherapie hängt stark von einer vorherigen detaillierten Anamnese des Patienten (Pferd) ab. Daher ist in akuten Fällen die Heranziehung eines Fachkundigen zu empfehlen.
  • Auch bei gesunden Pferden haben Entschlackungen bzw. Entgiftungen einen therapeutischen Nutzen. Gerade am Ende des Winters zu Beginn des Fellwechsels, während der Anweidezeit, einige Tage nach der Entwurmung oder im Spätherbst können solche Kuren die Lebensenergien nachhaltig fördern.
 
 
 

Pferd entgiften? Ja - aber wann?

Nicht grundsätzlich müssen Pferde regelmäßig entgiftet werden. Im Regelfall tun dies die Entgiftungsorgane Niere, Leber, Haut und der Verdauungstrakt ständig, ohne dass hier therapeutisch eingegriffen werden muss. Ein gesundes Pferd mit ausreichend Bewegung und individuell angepasstem sowie qualitativ hochwertigem Futter wird normalerweise keine Hilfestellung benötigen. Dennoch, welches Pferd ist heute noch gesund und bekommt 365 Tage im Jahr 1A-Futter in die Raufe? Viele Pferde sind bereits stark vor- bzw. überbelastet.

Folgende Symptome deuten darauf hin, dass der Entgiftungsstoffwechsel trotz ausreichender Mineral- und Vitalstoffversorgung gestört sein kann:

  • Hautprobleme, Sommerekzem, schlechter Fellwechsel
  • Schlechtes Hufwachstum
  • Stoffwechselerkrankungen wie Hufrehe, EMS, Cushing, Borreliose, KPU
  • Kotwasser, Durchfall
  • Allergien wie Husten, Ekzeme, Headshaking, Sarkoide usw.
  • hohe Krankheitsanfälligkeit, schlechtes Immunsystem
  • anhaltender Leistungsabfall
  • schlechte Futterverwertung oder Übergewicht
  • Hautpilz
  • wiederkehrender Spurenelementmangel (Zink, Selen und Mangan) trotz ausreichender Supplementierung

 

Viele Stoffwechselprobleme beim Pferd deuten auf einen gestörten Entgiftungs-Stoffwechsel hin.

Belastungen aus dem Futter des Pferdes entgiften

Hauptaugenmerk sollte natürlich darauf gelegt werden, die bekannten bzw. vermuteten Auslöser soweit wie möglich abzustellen. Belastetes Futter (Schimmel) ist grundsätzlich zu vermeiden. Gesteinsmehle (Bentonith, Zeolith, Kieselgur, Heilerde), Beta Glukomananne, Lebendhefen, Weihrauch usw. besitzen sehr gute Eigenschaften aktiv Schad- bzw. Giftstoffe oder Schwermetalle zu binden bzw. die Darmflora in seiner natürlichen Barrierefunktion zu unterstützen.

Anweiden – Pferde beim Entgiften unterstützen

Mit dem Einsatz von Gesteinsmehlen, Lebendhefen oder Kräutern soll ein Eindringen der Gifte über die Darmwand in den Organismus verhindert werden – dennoch sollte dies in der notwendigen hohen Dosierung auch nicht dauerhaft, sondern optimaler Weise kurweise passieren. Sofern es sich also insbesondere um Toxine (z.B. Endophyten) aus dem Weidegras oder zum Beispiel um eine unvermeidbare aber geringe Belastung durch Jakobskreuzkraut handelt, kann man mit MykoTox gute Ergebnisse erzielen. Auch die plötzliche Futterumstellung durch das Anweiden provoziert eine Verschiebung der Darmflora und dabei entstehen belastende Endotoxine. Hier eignen sich ebenfalls das MykoTox oder die Ostpreußenkräuter (auch in Kombination empfehlenswert) sehr gut.

Heulage – häufig wird der Entgiftungsstoffwechsel der Pferde überlastet

Nicht jedes Pferd verträgt Heulage gleich gut – darüber hinaus ist nicht jede Heulage in seiner Qualität wirklich pferdegerecht. Auch wenn grundsätzlich gutes Heu einer Heulage vorgezogen werden sollte, lässt sich das nicht immer und überall realisieren. Die Bakterien und Säuren aus der Heulage können dem Verdauungstrakt der Pferde Probleme bereiten. Hier haben sich Ergänzungsfutter wie das Yea Sacc Mikro, Waterstop oder MykoTox in Abhängigkeit der Symptomatik begleitend zur Heulagefütterung bewährt.

Darmsanierung bzw. Entgiftungskur beim Pferd nach einer Antibiotikatherapie

Nicht immer lässt sich eine medikamentöse Behandlung mit Antibiotika vermeiden. Antibiotika und andere Medikamente können aber die Darmflora schädigen und somit wird diese durchlässig für alle möglichen im Verdauungstrakt entstehenden Stoffwechselgifte, Bakterien und aufgenommenen Toxine. Da auch ein großer Teil der Immunzellen im Verdauungstrakt sitzen, kann es zu einer höheren Infektanfälligkeit kommen, wenn nicht rechtzeitig eine Sanierung der Darmflora vorgenommen wird. Auch bleiben nach einer Antibiose gerne abgebautes Zellmaterial, abgetötete Bakterien und Medikamentenstoffe zurück. In so einem Fall eignet sich eine Darmsanierung mit z.B. Waterstop, Yea Sacc Mikro oder MykoTox in Verbindung mit einer zusätzlichen Leber- und Nierenentgiftung (Brennnessel, Löwenzahn, Birkenblätter usw.)

Leber und Nieren beim Pferd entgiften

Diese beiden „Entgiftungs“-organe sind wie eingangs erwähnt nicht selten stark beansprucht. Sowohl die Nieren als auch die Leber zeigen aber erst sehr spät in einem Blutbild deutliche Werte, die auf eine krankhafte Störung hinweisen. Tun sie das, dann ist der Schaden bereits groß. Die Leber selbst verfügt über ein recht hohes Regenerationspotential. Anders ist es bei den Nieren. Bereits zerstörtes Zellgewebe kann nicht mehr erneuert werden und daher ist hierauf ein besonderes Augenmerk zu legen. Ich plädiere immer wieder dafür, die Nieren beim Pferd regelmäßig einer „Entschlackungskur“ zu unterziehen. Hier haben sich das Ergänzungsfutter EQUIPUR-renal oder die Kräutermischung Rhenalind von PerNaturam bewährt. Als sehr effizient hat sich eine 3-wöchige Kur mit EQUIPUR-renal, eine 3-wöchige Pause und im Anschluss eine 3-wöchige Kur mit Rhenalind herausgestellt. Bei der Leber"entgiftung" geht es in erster Linie darum die Zellerneuerung und den Gallenfluß zu unterstützen. Darauf gehen wir in einem seperaten Fachartikel ein, der Ihnen aufzeigt, was zu tun ist, wenn die Leber des Pferdes stark belastet wird.

Die durch die Entgiftung des Pferdes freigewordenen Schlacken können den Stoffwechsel zusätzlich belasten.

Eine Entgiftung des Pferdes birgt auch Risiken

Den Zeitpunkt und die Notwendigkeit einer Nierenentgiftung beim Pferd sollte man aber idealerweise mit einem erfahrenen Ernährungsberater, Tierarzt oder Heilpraktiker absprechen. Nicht immer und nicht grundsätzlich automatisch zu Beginn einer Therapie steht die Entgiftung bzw. Entschlackung des Pferdes. Mit Einleitung der durch Kräuter oder homöopathischen Mitteln unterstützten Ausleitung von Toxinen und Schlacken können unerwünschte Reaktionen im Organismus ausgelöst werden. Dies kann unter Umständen zunächst zu einer allgemeinen Verschlechterung der Symptome führen. Daher ist der Zeitpunkt einer Entgiftungskur beim Pferd genau abzuwägen bzw. mit einem Fachmann bzw. Fachfrau abzuklären.

Darauf achten sollte man auch, dass ältere Pferde häufig ein bestehendes Problem mit ihrem Wasserhaushalt bzw. Nierenstoffwechsel haben. Schuld daran ist eine bereits fortgeschrittene irreparable Niereneinschränkung. Solche Pferde neigen dann dazu, regelrecht auszutrocknen. Überprüfen Sie daher mittels „Hautfaltentest“. Hier wird eine Hautfalte am Hals durch das Zusammendrücken mittels Finger erzeugt und die Dauer kontrolliert, in der sie sich zurückentwickelt. Bleibt die Hautfalte stehen oder dauert es über 1 Sekunde bis sie sich wieder zurückzieht, sollte dringend dafür gesorgt werden, dass das Pferd mehr Wasser trinkt. Dies kann ggf. durch Elektrolyte unterstützt werden z.B. EQUIPUR - elektrolyt plus. Grundsätzlich gilt, dass bei alten Pferden eine Nierenkur bzw. Kräuter wie Brennnessel, Birke, Heidekraut, Himbeerblätter usw. unter kontrollierter Flüssigkeitsaufnahme geschehen soll und von einem Tierarzt oder Therapeuten abgesegnet werden sollte.

Fazit:

Die Entgiftung beim Pferd hat einen großen therapeutischen Nutzen. Kohlenhydrate (Zucker und Stärke), pflanzliche Eiweißproteine, Medikamente und überschüssige Fette (Energie) fordern den Entgiftungsstoffwechsel der Pferde. Nicht selten kommt es zu Fettablagerungen, erhöhter Harnsäure im Blut und Gewebe sowie zu langkettigen schwer abbaubaren Zucker-Eiweißverbindungen. Eine Leber- oder Nieren unterstützende und blutreinigende Entgiftung macht die Pferde häufig wieder fit. Zeitpunkt und Art und Weise sollte im Idealfall mit einem Ernährungsberater für Pferde oder Tierarzt abgesprochen werden. 

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Die Leber des Pferdes (Anatomie, Stoffwechsel und Entgiftung) 

 

Die Niere beim Pferd

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Unsere Pferde haben wie wir Menschen und alle Säugetiere auch zwei Nieren. Anders als bei uns Menschen ist eine Niere beim Pferd eher herzförmig und nur die linke Niere hat die bekannte „Bohnenform“. Die Nieren beim Pferd übernehmen eine führende Rolle in der Entgiftungsfunktion des Pferdes.

Die Nieren übernehmen beim Pferd den Hauptteil der Entgiftung

Die Aufgaben der Nieren beim Pferd.

Über 6000 Liter Blut pro Tag werden von der Pferdeniere unter hohem Druck durch ein feines Netz kleinster Blutgefäße regelrecht durchgedrückt. Das dabei gewonnene Filtrat wird als Primärharn bezeichnet, welcher ein kompliziertes Röhrchensystem durchläuft, in dem der eigentliche Stoffaustausch stattfindet.

Hier werden Schadstoffe (schädliche Stoffwechselprodukte bzw. –abfälle, überschüssige Mengen an Elektrolyten aber auch Rückstände aus Medikamenten usw.) ausgeschieden. Die Pferdenieren sind aber nicht nur das ableitende Organ, sondern über die Abfallprodukte hinaus regulieren sie den Wasser- und Elektrolyt- bzw. Salzhaushalt der Pferde. Die Nieren führen darüber hinaus verwertbare Reste von Aminosäuren, Zucker und Elektrolyten dem Stoffwechsel der Pferde über die Rückgewinnung der Stoffe wieder zu. Sie  produzieren u.a. Hormone, die auf den Entstehungsprozess der roten Blutkörperchen (Erythrozyten) Einfluss nehmen. Gerade die Rückgewinnung von Elektrolyten in dem feinen Röhrensystem (Tubuli) dient der Regulation des Wasserhaushalts.

Nieren des Pferdes im Hinblick auf die Gesundheit

Schnell wird deutlich, dass die beiden Nieren des Pferdes enormen Einfluss auf die Gesundheit des Pferdes nehmen können. Die Nieren sind grundsätzlich sehr robust und zeigen bei krankhaften oder chronischen Störungen oft erst sehr spät klinische Anzeichen. Werden diese aber dann sichtbar, ist es meist schon „5 vor 12“. Denn im Gegensatz zur Leber kann sich die Niere nicht durch die Bildung neuer Zellen regenerieren.  Dieser Umstand macht deutlich, dass den Nieren beim Pferd besonderes Augenmerk geschenkt werden sollte. Dauern nämlich die nierenbelastenden Zustände an, kommt es zu einer irreparablen Niereninsuffizienz. Zwar übernimmt gesundes Nierengewebe lange die Aufgabe von zerstörtem Nierengewebe, aber durch diese Überlastung nimmt über kurz oder lang auch das noch intakte Nierengewebe beim Pferd großen Schaden.

Symptome, die auf ein Nierenproblem beim Pferd hinweisen:

  • verringerte Harnabsatzmengen
  • langanhaltendes Pressen bzw. ungewöhnlich langes Urinieren mit dünnem Strahl
  • ungewöhnlich häufiges Urinieren
  • Pferd wirkt schlapp oder träge
  • trockene Haut (Faltentest) und keine Flüssigkeitsaufnahme trotz ausreichendem Trinkwasserangebot
  • verfärbter oder stark riechender Urin
  • Wasseransammlungen bzw. Ödeme
  • dicke, angelaufene Beine

Nierenerkrankungen beim Pferd: Flüssigkeitsmangel, Durchfall

Die Ursache für Nierenerkrankungen bei Pferden ist oft nicht die Niere selbst, sondern andere gesundheitliche Probleme führen zu einer sogenannten Sekundär - Erkrankung der Nieren. Durchfälle oder allgemeiner Flüssigkeitsmangel, der auch durch mangelnde Elektrolytversorgung  (Verluste durch Anstrengung bzw. Schweiß) hervorgerufen werden kann, schwere Koliken aber auch eine Herzinsuffizienz führen zu einer Mangelversorgung (Sauerstoff). Der nötige Blutdruck in den Nieren fällt, so dass der Filtrationseffekt nicht mehr aufrechterhalten werden kann oder giftige Stoffwechselendprodukte (z.B. Myoglobin) verstopfen die Nieren des Pferdes. Somit werden die zu entgiftenden Stoffe nicht ausgeschieden, sondern dem Kreislauf wieder zugeführt. Die Leber wird dadurch zusätzlich belastet. Ein Grund, warum ich häufig bei erhöhten Leberwerten vor einer Leber“entgiftung“ eine Entschlackung der Nieren vornehmen lasse. Anzeichen, wie rot gefärbter Urin oder kreuzverschlagsähnliche Symptome oder massive Probleme beim Harnlassen müssen dringend vom Tierarzt therapiert werden.

Nierenerkrankungen beim Pferd: Medikamente und andere toxische Substanzen

Schimmelpilzgifte (Mykotoxine)  im Weidegras, Heu oder Pferdefutter aber auch sogenannte nierentoxische Medikamente (nichtsteroidale Entzündungshemmer) und Antibiotika können zu Nierenerkrankungen beim Pferd führen.

Nierenerkrankungen beim Pferd: Fütterungsfehler

Zu proteinhaltiges Futter (Kraftfutter, junges Gras, Heulage vom 2. oder 3. Schnitt usw.) bedeutet eine hohe Abbauaktivität = Belastung der Pferdenieren. In der Umkehrfunktion aber bedeutet dies auch: eine zu proteinarme Fütterung = eine zu niedrige Abbauaktivität der Niere.  Protein- Energie – Quotient PEQ = 5 – 7 wäre optimal.

Calcium lagert sich bei langanhaltender Überversorgung in den Nieren ab und führt zu Nierenerkrankungen, da das überschüssige Calcium den Pferdekörper entgegen vieler Meinungen nicht über den Pferdedarm verlässt. Viele Mineralfutter sind extrem calciumlastig. Achten Sie daher bei Pferden mit wenig bis gar keiner Kraftfutterfütterung auf ein Mineralfutter mit einem Calciumgehalt von unter 5 % pro kg FTS.

Aussage eines Blutbildes oder einer Harnuntersuchung über Zustand der Nieren beim Pferd

Ein wichtiger Parameter in der Diagnose von Nierenerkrankungen beim Pferd ist die Harn-  oder Blutanalyse.

Im Blut geben die Werte des Harnstoffes, Elektrolyte und Kreatinin Auskunft über die Nierenfunktion beim Pferd. Anhand des Wertes des Kreatinins kann die Filtrationsleistung der Niere überprüft werden.

Im Urin des Pferdes gibt der pH-Wert, das spezifische Gewicht, der Glucosewert, Leukozyten und Sedimente (feste Bestandteile) eine Auskunft über die Aktivität der Nieren bzw. die Nierenfunktion beim Pferd.

Unterstützung der Nierenfunktion mit Kräutern

Wie bereits erwähnt, sollten ernsthafte Nierenprobleme grundsätzlich durch einen Tierarzt behandelt werden. Die Nierenfunktion können Sie aber bei leichten Symptomen oder zur Unterstützung des allgemeinen Entgiftungsstoffwechsels des Pferdes mit den harntreibenden Wirkstoffen heimischer Kräuter unterstützen. Hervorzuheben sind hier die Kräuter:

  • Brennnessel
  • Birkenblätter
  • Klebkraut
  • Heidekraut
  • Lindenblüten
  • Petersilie
  • Löwenzahn
  • usw.

Nierenkräuter für das PferdBewährt hat sich aber auch, die Elektrolytversorgung sowie Magnesium und Zink während der Therapie nicht außer Acht zu lassen. Aus diesem Grund ist hier ein Kombipräparat gegenüber einer reinen Kräutermischung beim Pferd häufig sinnvoll und sehr effizient. Wir empfehlen daher immer eine kurweise Anwendung von max. 3 bis 4 Wochen, die nach einer 4-wöchigen Pause wiederholt werden sollte. Die erste Entgiftungskur nehmen wir meist mit EQUIPUR-renal (Kräuter, Mineralstoffe und Spurenelemente) und die zweite Kur mit Rhenalind von PerNaturam (reine Kräutermischung) vor. Achten Sie dabei auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr und sprechen Sie den Zeitpunkt der Kur ggf. mit einem Therapeuten oder Tierarzt ab. Nicht grundsätzlich steht eine Nierenentgiftung an erster Stelle einer ganzheitlichen Therapie (z.B. bei Pferden mit KPU, Borreliose oder EMS).

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Kranke Pferde – Die Heilkraft der Bewegung als Therapie

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Viele Pferde leiden an sog. Wohlstandskrankheiten. Regelmäßige Bewegung hilft!Sicher kennen Sie den Begriff „Zivilisationskrankheit“ beim Menschen – aber bei Pferden? Hier spricht man gerne und häufig von den Wohlstandskrankheiten und meint meist Stoffwechselentgleisungen wie Hufrehe, EMS, KPU oder Cushing, Diabetes oder Fettleibigkeit. Diese Krankheiten sind ursächlich nicht selten für zusätzlichen Leistungsabfall, Allergien der Haut und Atemwege sowie massive Störungen der Darmgesundheit oder der Entgiftungsleistung von Leber und Nieren verantwortlich. Die Pharma- und Futtermittelindustrie hat schon längst darauf reagiert und liefert eine Vielzahl von Medikamenten oder Ergänzungsfutter für das Pferd als Antwort darauf.

Bewegung beim Pferd ist nicht gleich Bewegung

Wie praktisch, dass es für jedes Wehwehchen am Pferd ein passendes Futter, eine natürliche Kräutermischung oder ein „mageres“ in Öl oder Melasse „getauchtes“ und überwiegend aus Heu oder/und Stroh bestehendes Müslifutter gibt. Auf keiner der Dosen oder Säcke steht, wie wichtig eigentlich die zusätzliche bzw. begleitende Bewegung des Pferdes wäre. Die Pflege und Fütterung des kranken Pferdes nimmt sowieso viel Zeit in Anspruch, das Pferd wird mittlerweile im Offenstall gehalten und hat jetzt endlich ausreichend Bewegung. Aber wie sieht die Aktivität des Pferdes denn streng genommen aus? Es steht 24 Stunden vor einer Heuraufe mit kleinen Maschenweiten, wo es sich mühsam Halm für Halm herausziehen darf. Im Sommer steht es auf abgefressenen Weiden oder eine Fressbremse hindert es daran, sich noch fetter zu fressen. Auch wenn heute Auslauf und Weide Platz zum Laufen böten – die Realität ist, dass die meisten Pferde länger denn je damit beschäftigt sind, die Futtermenge aufzunehmen, die sie brauchen.

Auch der Besitzer(in) selbst hat immer weniger Zeit für ihr/sein Hobby, da der Job, die Familie, das Fitnessstudio und das Wetter Gründe genug dafür sind, warum man heute sein Pferd nicht ausgiebig trainieren kann. Es hat ja Bewegung genug im Offenstall – theoretisch: Ja.

Das A und O bei einem Pferd mit EMS oder Cushing ist eine gezielte Bewegung bzw. regelmäßiges Training.Was jetzt sehr überspitzt dargestellt wird, ist in der Realität schon längst so Praxis. Aus Sicht der Ernährungsberatung bzw. der therapeutischen Ernährungsberatung für kranke Pferden liegt aber genau hier das Problem. Fast bei jedem kranken Pferd – ganz gleich ob Stoffwechsel, Gelenke, Sehnen oder Bänder oder Erkrankungen der Atemwege, des Verdauungstraktes usw. – ist eine Therapie über die Fütterung gezielter Ergänzungsfutter oder die Gabe spezieller Medikamente nur die halbe Miete. Um am Ende zufriedenstellende Ergebnisse beim kranken Pferd zu erzielen, spielt die auf das Krankheitsbild angepasste Bewegungstherapie eine ganz entscheidende Rolle. Nur verstehen die meisten Pferdebesitzer unter Bewegung nicht das, was Physiotherapeuten oder Pferdetrainer bzw. Ernährungstherapeuten unter einer therapieunterstützenden Bewegung verstehen.

Die Haltung der Pferde in einem Offenstall, das Longieren im Kreis, das minutenlange Traben und Galoppieren auf dem Reitplatz oder dem Laufband, der sonntägliche Ausritt mit dem Pferd oder die Führmaschine ist für Pferd und Reiter sicher keine schlechte Idee – aber mit Bewegung als Therapieansatz hat das meistens nichts zu tun.

Bewegungstherapie beim Pferd – wofür?

Neben dem Problem, dass unsere Pferde immer häufiger weniger bewegt und energiereicher gefüttert werden, riskieren wir nicht nur Gesundheitsprobleme beim Pferd, sondern schwächen die Aufnahmekapazität wichtiger Nähr- und Vitalstoffe. Bewegung ist, wie die Fütterung, ein wirkungsvolles Lebenselixier für das Pferd. Nur eine korrekt beanspruchte Muskulatur beeinflusst den ganzen Stoffwechsel positiv und unterstützt die Funktionen wichtiger Organe (Herz, Lunge, Leber, Nieren und Verdauungstrakt). Durch körperliche Anstrengung unter gleichzeitiger korrekter Muskelaktivierung wird sauerstoff- und nährstoffreiches Blut in die Zellen und Stoffwechselendprodukte zur Entgiftung oder weiteren Verwertung in die Organe transportiert. Mit regelmäßiger Bewegung wird also nicht nur der Muskel trainiert, sondern der gesamte Stoffwechsel arbeitet effizienter und beugt vielen Pferde-Problemen vor.

Mit der richtigen Bewegung die Heil- und Muskelkräfte beim Pferd fördern

Ein kleiner Ausflug in die Vorgänge des Muskelstoffwechsels macht deutlich, wie entscheidend die Art des Trainings für stoffwechselbelastete Pferde sein kann. Beim Pferd wird die Muskulatur in unterschiedliche Arten unterteilt. Hier spricht man von glatter oder quergestreifter Muskulatur und der Herzmuskulatur. Letztere, also die quergestreifte und auch das Herz bzw. die Herzmuskulatur sind für die Bewegungstherapie interessant. 45 % des gesamten Körpergewichts beim Pferd bestehen aus der Skelettmuskulatur (quergestreifte rote und weiße Muskelfasern). Die genaue Struktur – also das Verhältnis zwischen roten und weißen Muskelfasern sind nicht einheitlich und von der Rasse abhängig. Trainingsart bzw. Verwendung des Pferdes nehmen aber ebenso darauf Einfluss.

Besonders interessant für die Bewegung als Therapieansatz in der Ernährungsberatung sind die roten Muskelfasern. Diese nämlich haben einen höheren Myoglobingehalt und arbeiten unter Sauerstoffverbrauch. Eben weil die durch Kontraktion stärker und unter Sauerstoffschuld (anaerob) arbeitenden weißen Muskelfasern parallel mit angesprochen werden ist genau diese Erkenntnis des Zusammenspiels und das Wissen über die genauen Abläufe der Energiebereitstellung und des Abtransports der bei der Arbeit entstehenden „Abfallprodukte“ sehr hilfreich.

Die Muskulatur benötigt für ihre Arbeit Energie. In welcher Form diese Energie wo und wie bereitgestellt wird, hängt jedoch stark von der Form des Trainings bzw. der Dauer der Bewegung ab. Im Körper müssen daher idealerweise unterschiedliche Energielieferanten bzw. -formen in Abhängigkeit des Bedarfs und der benötigten Menge bzw. Dauer bereitgestellt werden.
Energie in Form von ATP (Adenosintriphosphat) wird in geringen Mengen in der Muskelzelle gespeichert. Diese gespeicherte Energie wird bei Muskelarbeit in wenigen Sekunden verbraucht.

Um ATP neu zu bilden wird energiereiches Phosphat KP (Kreatinphosphat) benötigt. Diese Reserven sind aber bei entsprechender Leistung auch nach spätestens 30 Sekunden verbraucht. Gönnt man dem Muskel nun ca. 3 Minuten Pause können wiederum ausreichend ATP bzw. KP gebildet werden. Ansonsten greift der Körper auf die in Muskel und Leber gespeicherte Energiequelle Glykogen (eine Speicherform von Zucker) zurück. Diese Quelle ist nach ca. 60 Minuten erschöpft.

Danach stehen der Muskelarbeit als Energie die Fettreserven des Pferdes zur Verfügung – vorausgesetzt die Trainingsweise findet überwiegend im aeroben Bereich statt (schwache bis mittlere Leistungsabfrage). Wird die Intensität der Bewegung nicht übertrieben, dann wird der Kreislauf von ATP-Bildung und Verbrennung von Energie aufrechterhalten und eine unter Sauerstoffarmut vorherrschende Muskelarbeit (Laktatbildung) vermieden.

Gerade Pferde mit Stoffwechselbelastungen sollten also so trainiert werden, dass eine Muskeltätigkeit im anaeroben Bereich (Entstehung von Laktat = Muskelübersäuerung) nicht stattfindet.

  • Bewegung als Therapie beim Pferd mit EMS oder Cushing

1 Minute Mitteltrab und danach 3 Minuten Schritt (bei hoher Konzentrationsleistung und mit deutlicher Hinter- und Vorhandaktivierung während des Trabs – z.B. engere Wendungen oder Zirkel). Schrittphase immer Erholungsphase. Wiederholen Sie diese Aufgabe 10 bis 15-mal

oder

20 bis 40 Minuten leichtes bis mittleres Training (durchgehend leichter Trab oder Schritt bergauf) – Puls 60 bis 70 % der maximalen Herzfrequenz.

Die maximale Herzfrequenz ist konditions- und rassebedingt beim Pferd unterschiedlich und liegt i.d.R. zwischen 210 und 250 Schläge/Minute. Um die derzeitige maximale Herzfrequenz zu ermitteln, können Sie Ihr Pferd ca. 10 Minuten unter maximaler Leistungsabforderung longieren oder reiten und unmittelbar danach die Pulswerte ermitteln. Bei z.B. 220 Schlägen pro Minute wäre also das zukünftige Training auf einer Herzfrequenz von ca. 130 bis 160 Schlägen zu halten. Hierfür gibt es speziell für Pferde konzipierte Pulsmessgeräte.

Je nach Stoffwechselproblematik versorgen Sie das Pferd parallel mit unseren speziellen Ergänzungsfuttermitteln N-Sulin (bei Cushing) oder MeboSyn bei EMS.

  • Bewegung als Therapie für ein Pferd mit PSSM

Achten Sie bei einem Pferd mit PSSM darauf, dass Sie jedes Training vorher durch eine 15 Minuten lange Schritt- bzw. Erholungsphase einleiten. Danach sind Pferde mit PSSM im Regelfall ganz normal trainierbar.

  • Bewegung als Therapie für Pferde mit COPD / RAO oder verschleimten Atemwegen

Dieses Training immer in Verbindung mit unserem Breath Powder anwenden.

Bewegen Sie Ihr Pferd 20 Minuten leicht bis mittelstark (ausschließlich Trab; keine Nasenriemen und enge Sattelgurte verwenden; achten Sie darauf, dass das Pferd den Kopf auch nach unten nehmen kann). Danach geben Sie dem Pferd eine ca. 40 Minuten lang andauernde Erholungsphase (füttern vom Boden aus oder Schrittphase am langen Zügel). Nach dieser Einheit bewegen Sie Ihr Pferd noch einmal 20 Minuten im leichten Arbeitstrab. Insbesondere in dieser Arbeitsphase kommt es zu verstärktem Auswurf von Schleim oder Husten. (Beim Einsatz von bronchialerweiternden Medikamenten wie z.B. Ventipulmin oder Fieber darf das Pferd auf keinen Fall trainiert werden!)

Breath Powder - löst hartnäckigen Schleim beim Pferd.

  • Bewegung als Therapie beim Pferd mit Arthrose

Hier ist besonders darauf zu achten, dass die Pferde eine 10- bis 15-minütige Aufwärmphase überwiegend im Schritt haben. Einseitig belastende Übungen (längeres Longieren oder Reiten auf einer Hand) sind zu vermeiden. Auch im Anschluss an eine längere Bewegungseinheit sollte die sogenannte Cool down - Phase 10 bis 15 Minuten betragen. Füttern Sie hier unser MobiCare oder ArthriAid Omega HA.

  • Bewegung senkt den Blutzuckerwert bei Pferden deutlich

Regelmäßige Bewegung (20 bis 40 Minuten – drei- bis viermal die Woche leichtes bis mittleres Training; Puls 60 bis 70 % der maximalen Herzfrequenz) senkt langfristig den Blutzuckerwert des Pferdes. Muskeln benötigen für ihre Arbeit Glukose und beziehen diese aus den Zucker- und Stärkedepots der einzelnen Zellen. Sind diese Depots leer, sorgt der im Blut befindliche Zucker für Nachschub. Damit sinkt der Blutzuckerspiegel bei Pferden deutlich.

Nicht nur der Blutzuckerspiegel bei Pferden wird durch Bewegung (z.B. Equikinetic) gesenkt, sondern auch Glückshormone werden beim Pferd freigesetzt.

Bewegung bei Pferden macht glücklich

Wie beim Menschen, löst Sport bzw. Bewegung beim Pferd ebenfalls Glücksgefühle aus. Durch die Aktivierung des Stoffwechsels werden nämlich vermehrt Serotonin und Endorphine ausgeschüttet. Diese sogenannten „Glückshormone“ sorgen für entspannte und weniger schreckhafte Pferde. Entscheidend dabei ist, dass auch hier das Maß der mäßigen Belastung eingehalten wird. Extremer Sport bzw. Belastung kippt meistens um in Stress und das stoffwechselbelastende Kortisol wird dann vermehrt ausgeschüttet.

Bewegung - Wenn Pferde Schmerzen haben

Grundsätzlich gilt, dass Pferde mit akuten Schmerzen nicht bewegt werden sollten. Das gilt auch für Pferde, die aufgrund von Medikamenten aber auch Kräutern wie Ingwer, Teufelskralle usw. schmerzfrei eingestellt wurden. Der Schmerz wird durch unterschiedliche neurale Signale erst als solcher empfunden. In Schockzuständen oder Flucht können diese oft völlig ausgeschaltet sein. Heute weiß man, dass bei Sehnenverletzungen beim Pferd oder auch bei Hufrehe sehr dosierte und kurzweilige Trainingseinheiten für die Genesung sehr wichtig sein können. Eine pauschale Anleitung hierfür zu geben wäre gefährlich. Sprechen Sie daher diese immer mit Ihrem Tierarzt oder Therapeuten ab. Nur sollte hier der Hinweis nicht fehlen, dass auch in so einem Fall die Bewegung über die Schmerzgrenze hinaus, am Ende aus therapeutischer Sicht zielführend sein kann.

Fazit: Die richtige Fütterung mit dem auf die Krankheit des Pferdes abgestimmten Ergänzungsfutter kombiniert mit einem angepassten Trainingsplan ist der Garant für eine optimale Gesunderhaltung oder Genesung des Pferdes. Gute Hilfestellungen und Trainingspläne bietet hier Michael Geitner mit der Dualaktivierung oder der Equikinetic.

 

Nutri Pferd - Neomed und NBS bei Sommerekzem

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Das Sommerekzem

Die Informationsschrift von Dr. med. vet. Carla Olschewski,

Sommerekzem Ekzem Pferd Typische Sommerweide

Kaum eine andere Krankheit treibt Pferde und Besitzer gleichermaßen in den Wahnsinn wie das Sommerekzem. Die Pferde haben vor allem in den Stunden der Dämmerung keine ruhige Minute, scheuern sich aufgrund des starken Juckreizes oft das komplette Langhaar ab und geraten bei anfliegenden Kriebelmücken geradezu in Panik. Und die Besitzer stehen hilflos daneben, erleben bei den Versuchen durch Einreibungen oder Gabe von Medikamenten Linderung zu verschaffen eine Enttäuschung nach der anderen. Was ist ein Sommerekzem überhaupt, wie entsteht es und welche Mittel könnten helfen? Fragen, die schon seit Jahren wissenschaftlich untersucht werden, die aber bis heute nur teilweise beantwortet werden können.

Die Auslöser

Fest steht, dass die Auslöser des Sommerekzems sogenannte Gnitzen oder Kriebelmücken sind.

mueckeNicht der mechanische Reiz durch einen Stich des etwa einen Millimeter langen Insekts verursacht das Auftreten des Ekzems, sondern die allergische Reaktion des Pferdes auf die Speichelsekrete der Mücken. Sie stechen am liebsten dort, wo die Haare senkrecht stehen, vor allem an der Schweifrübe, dem Mähnenkamm, auf der Kruppe und an der Bauchnaht.

Gnitzen sind dämmerungsaktiv, wodurch sich auch erklärt, warum befallene Pferde vor allem in den frühen Morgenstunden und am Abend oder bei aufziehenden Gewittern verstärkte Unruhe zeigen. Der ideale Lebensraum für die kleinen Stechmücken ist eine feucht-warme Umgebung. Besonders an Bächen oder Teichen, aber auch in der Nähe von Misthaufen und Waldrändern finden sie ihr ideales Biotop. Da Gnitzen sehr klein sind, können sie keine langen Strecken zurücklegen und haben wenig Chancen in windigen Gebieten. Das erklärt, warum das Sommerekzem auf Island, an der Küste und in Höhenzügen zum Beispiel denen der Eifel, fast unbekannt ist.

Testaktion Nutripferd Godewinds Hinterbeine
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Mai

Juni

August




Die Ursache

Längst nicht alle Pferde zeigen auf Stiche eine allergische Reaktion. Die Ekzembereitschaft eines Organismus ist durch Medikamente kaum zu beeinflussen. Jedoch ist es unumstritten, dass sich Ernährungs- und Stoffwechsel-Fehler negativ auswirken. Eiweißüberschuss bei der Fütterung kann ebenso wie starke Verfettung die Allergie-Bereitschaft fördern. Noch deutlicher zeigen sich Mangelsituationen im Stoffwechselkreislauf (seien es Vitamine, Aminosäuren, Mineralstoffe oder Spurenelemente) als Mitverursacher für Hauterkrankungen.

Die Haltung

Werden Pferde, die von Sommerekzem befallen sind, nicht optimal gehalten, so führt dies zu drastischen Verschlimmerungen. Ungepflegte Weiden in feuchten Gebieten und an Waldrändern sind gerade für erkrankte Pferde tabu. Dass sich Ekzempferde scheuern ist nicht zu verhindern (und zwar zu keiner Tageszeit), jedoch sollten sie keine Gelegenheit haben, dies an spitzen Gegenständen, groben Baumrinden, abgebrochenen Ästen oder scharfen Kanten zu tun. Die Sekundärinfektion, die an den entzündeten Scheuerstellen entsteht, wird meist blutig und eitrig und ist ebenso hartnäckig wie langwierig.

Die Behandlung

Eine ausgewogene Fütterung ist Voraussetzung für einen gesunden Stoffwechsel. Die Magen-Darm Flora der Pferde ist sehr empfindlich und reagiert auf Unregelmäßigkeiten des Stoffwechsels sensibel. Bei einer gestörten Darmflora kann das Pferd das Futter auch nicht optimal verwerten. Egal, ob Fütterungsfehler oder Stoffwechselstörung, die Versorgung des Zellstoffwechsels mit Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen ist in beiden Fällen nicht mehr gesichert. Folge: der Hautstoffwechsel wird ebenfalls gestört, die allergische Hautreaktion kann noch leichter auftreten.

Äußerliche Einreibungen bringen einem Pferd, dass an Sommerekzem erkrankt ist, zeitweise Linderung, aber keine zufriedenstellende Heilung. Ich habe mit einer Kombination von zwei Präparaten gute Erfahrung gemacht:

1. Das äußerlich anzuwendende Präparat "NBS Pflegemittel", ein geruchsneutrales Fischöl, das mit Pflanzenölen vermischt ist und zum einen von Kribbelmücken gemieden wird, zum anderen aber auch heilende und Juckreiz stillende Funktion hat.

2. Nutripferd -
ein Algenpräparat und reines Naturprodukt aus Seealgenmehl, das als Futterzusatz im Krippenfutter verabreicht wird. In Nutripferd sind in natürlicher Zusammensetzung eine Vielzahl von Mineralstoffen, Spurenelementen, Vitaminen und Aminosäuren enthalten (laut Prospekt der Firma Neomed). Das Besondere im Gegensatz zum herkömmlichen Mineralstoffzusatz ist, dass Algenprodukte all diese Inhaltsstoffe naturgemäß in kleinen Potenzen, ausgewogen aufeinander abgestimmt enthalten. Nutripferd ist sehr gut aufgeschlossen und kann vom Organismus leicht aufgenommen werden, um so ein ausgewogenes Verhältnis aller Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine und Aminosäuren im Körper zu garantieren. Damit trägt es natürlich zur Gesundheit sämtlicher Organe bei. Besonders sichtbar wird dies an der Haut, sie bleibt abwehrbereit und bietet ein echtes Schutzschild für den Körper. Das zeigt auch meine jahrelange Praxis-Erfahrung mit Ekzempferden.

In einer dreimonatigen, unabhängigen Test-Studie, die von mir wissenschaftlich begleitet wurde, mit 800 an Sommerekzem erkrankten Pferden, konnten 21% Prozent nachher als ekzemfrei gelten, 51% Prozent wiesen deutliche Verbesserungen auf.

Testaktion Nutripferd
np-feldstudie1997
Reiter Revue 1997

Da Pferde aus den unterschiedlichsten Gebieten und von unterschiedlichsten Rassen beteiligt waren, ist die Untersuchung praxisnah und repräsentativ.

nando
Nando seit 1995 ekzemfrei

Meine Erfahrung zeigt:
Die Kombination des Pflegemittels NBS und des Algenproduktes Nutripferd ist für Ekzempferde eine echte Chance, endlich (und zwar ohne Cortison) von ihren Leiden befreit zu werden.

Dr. med. vet Carla Olschewski


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Braunalgenfeld vor der Ernte


Kleine Algen-Kunde

Schon die alten Römer kannten vor über 2.000 Jahren die heilende Wirkung der Pflanzen vom Meeresgrund. Heute sind etwa 25.000 Arten bekannt, die in vier große Gruppen unterteilt werden: Blau-, Braun-, Grün- und Rotalgen. Rund 4,5 Millionen Tonnen Algen werden jährlich geerntet, davon wird etwa die Hälfte als Gemüse verwertet. Über zwei Millionen Tonnen fließen in die Futter- oder Lebensmittelindustrie, Pharmazie oder Medizin.

Neben der positiven Wirkung auf den Stoffwechsel haben Algen noch eine Besonderheit: Sie helfen den Körper zu entgiften. Sogar Schwermetalle und radioaktive Isotope können mit Hilfe der Algen über den Darm ausgeschieden werden.

Wurmkur beim Pferd - selektiv oder konservativ?

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Wie oft sollte man ein Pferd entwurmen? Fachartikel hier lesen!Das Thema Entwurmung, Endoparasiten, Wurmbefall bei Pferden und welche Wurmkuren wie oft verabreicht werden sollen, beschäftigt schon immer die Pferdewelt. Ebenso werden bei der Entwurmung beim Pferd ganz unterschiedliche Auffassungen vertreten: Wie gefährlich ist die konventionelle Entwurmung für das Pferd und wie wirksam sind alternative Entwurmungsmethoden? In diesem Artikel wollen wir versuchen die unterschiedlichen Auffassungen und Methoden zu erläutern.

„Früher kamen die Wildpferde auch ohne Entwurmung aus und hatten trotz Wurmbefall ein langes Leben“ hört man doch immer wieder bei den Diskussionen, wenn es in Vorträgen um die Häufigkeit der Entwurmung beim Pferd geht. Grundsätzlich aber hatten früher die Wildpferde ein sehr großes Weideareal zur Verfügung und nie hielten sie sich lange an einem Fressplatz auf. Eine Wildpferdeherde weidet in sogenannten Funktionsbereichen. Fress- bzw. Kotplätze sind im Regelfall voneinander getrennt. Unsere Hauspferde hingegen genießen diesen Luxus der riesigen Weidefläche nicht mehr. Damit steigt der Infektionsdruck um ein Vielfaches gegenüber ihren wildlebenden Artgenossen.

Geschichte der Wurmkur als Intervalldosierung beim Pferd

Die erste Wurmkur für das Pferd wurde erstmals um 1940 per Nasenschlundsonde verabreicht, bei der noch starke Nebenwirkungen auftraten. Damit stellte sich aber die Tiermedizin der Problematik, da die großen Strongyliden (Strongylus vulgaris, Strongylus equinus) als Darmparasit Nr. 1 für den Tod etlicher Pferde verantwortlich waren. Erst fast 25 Jahre später gelang der Wissenschaft mit einer oral zu verabreichenden Wurmkur der eigentliche Durchbruch. Erstens weil diese Entwurmung dem Pferd durch den Pferdebesitzer selbst verabreichen werden konnte und zweitens die Nebenwirkungen deutlich niedriger waren. Mit dem Wirkstoff aus der Gruppe der Benzimidazole und einem vorgeschlagenen Intervall von 8 Wochen, konnte der Endoparasit Nr. 1 im Hauspferdebestand erfolgreich zurückgedrängt werden. Zumindest war es ein Hinweis darauf, dass man mit dieser sogenannten Intervalldosierung (alle 8 bis 12 Wochen) erstmalig diesem Problem Herr wurde. Der wirtschaftliche Schaden, den diese Endoparasiten bis dahin anrichteten war immens und konnte erstmals mit dieser Wurmkur für das Pferd drastisch reduziert werden.

Entwurmung beim Pferd heute

Heutzutage sind es aber nicht nur mehr die großen Strongyliden welche erfolgreich verdrängt werden müssen, sondern die kleinen Strongyliden, Magendasseln und Spulwürmer, die bei massivem Befall des Pferdedarmes zu lebensgefährlichen oder gar tödlichen Koliken insbesondere bei Jungpferden und Fohlen führen können. Das Problem war, dass die intensiven Entwurmungsintervalle mit angeblich breit wirkenden Eigenschaften zu einer massiven Resistenzentwicklung insbesondere bei den Spulwürmern geführt haben. (Resistenzen insbesondere bei den Wirkstoffen Ivermectin und Moxidectin). Trotz immer wieder neu entwickelter Wirkstoffe und deutlich geringeren Nebenwirkungen wird man diesen Resistenzen nicht mehr Herr. Daher findet derzeit in diesem Bereich ein großes Umdenken statt.

Immer hörbarer tendieren daher die Tierbesitzer, aber auch die Tiermedizin dazu, Entwurmungen beim Pferd selektiv bzw. gezielt vorzunehmen. Um aber einer individuellen Entwurmung beim Pferd gerecht zu werden, bedarf es der genauen Kenntnisse des einzelnen Parasiten, der Möglichkeit der Diagnose eines Befalls, deren Inkubationszeit, der Patenz (der Zeit, die ein Wurm im Pferd lebt) und der Reinfektionswege (möglicher Wiederbefall nach einmaliger Entwurmung) sowie der einzusetzenden Wirkstoffe und anderer Alternativen. Diese Diagnose kann in den meisten Fällten sehr zuverlässig über die mikroskopische Beurteilung des Pferdeskotes erfolgen. Erste Hinweise liefern aber auch Analysewerte über das Blutbild (eosinophile Granulozyten, Leberenzymwerte) - sind aber alleine betrachtet nicht aussagekräftig genug. 

Die Kotprobe als sicherer Parameter für die Verwurmung des Pferdes?

Aus der folgenden Übersicht der möglichen Endoparasiten und deren Feststellbarkeit mittels Kotprobe beim Pferd wird sehr schnell deutlich, dass die Wahl der Probe, die Probeentnahme selbst und die Dauer des Versands der Probe eine wesentliche Rolle in der Feststellung des Verwurmungsgrades bei Pferden spielt.

Der Therapieerfolg eines nahezu wurmfreien Pferdebestandes ist von diesen Ergebnissen und den darauf abgestimmten Intervallen bzw. den einzusetzenden Wirkstoffen wesentlich abhängig. Einige Wurmarten lassen sich mittels Kotprobe beim Pferd eigentlich sehr schlecht oder gar nicht feststellen – daher ist die alleinige Kotprobe beim Pferd nur teilweise sinnvoll. Maßgeblich für den Erfolg einer aussagekräftigen Diagnose für den Wurmbefall des Pferdes ist darüber hinaus die Kenntnis über die spezifischen Symptome bei Wurmbefall, über das Weidemanagement und die Kenntnisse über die effektivste Art der Bekämpfung von Endoparasiten.Daher ist hier immer auch die professionelle Unterstützung durch einen Tierarzt sinnvoll.


Regelmäßiges Abmisten der Pferdekoppeln schützt Pferde vor VerwurmungKotprobe Pferd – Ja aber richtig!

  • Kotproben beim Pferd sollten immer frisch (inkl. Versand – also nie vor Feiertagen oder Wochenenden versenden) genommen werden und jedem einzelnen Pferd namentlich zugeordnet werden,
  • Kotproben sollten mindestens viermal im Jahr vorgenommen werden,
  • sie sollten immer mit Einmalhandschuhen genommen werden (Eigeninfektion),
  • mindestens 4 bis 5 Ballen (Im Einmalhandschuh durch Abstreifen verpacken),
  • bei Verdacht auf Bandwurm- oder Leberegelbefall die Proben an drei bis vier aufeinanderfolgenden Tagen nehmen,
  • keine höheren Temperaturen als 10 bis 15 °C beim Lagern und Versenden. (Kühlschrank, Versand mit Kühl-Akku, nicht einfrieren) und
  • Angabe der Wurmpasten oder –mittel, welche in den letzten 12 Monaten eingesetzt wurden mitsenden.

Sofern die Kotprobe beim Pferd bei der Kotprobenuntersuchung einen Befall (d.h. die Überschreitung gewisser Ei-Mengen eines oder mehrerer Parasitenarten) ergibt, muss entsprechend entwurmt werden. 14 bis 21 Tage nach positivem Befund und erfolgter Entwurmung sollte die Wirkung nochmals überprüft werden (insbesondere bei Strongyliden und Spulwürmern)

Parasiten bzw. Würmer beim Pferd – im Kot nicht immer feststellbar:

Parasit

Aufnahme

Lebens-
dauer außerhalb Pferd

Winter-
fest

Diagnose

Symptome

Inkubations-

zeit

Lebensdauer im Pferd

Wirksame Präparate/ Wirkstoffe

Große Strongyliden

(Strongylus vulgaris / equinus / edentatus)

Weide (Larve)

2 Monate

Ja

Kot

Durchfall, Fieber, Lahmheiten, Anämie

7 – 15 Tage

1 bis 2 Jahre

Ivermectin
Moxidectin
Pyrantel

Benzimidazole

Kleine Strongyliden

(Strongylinae u.a.)

Weide (Larve)

12 Monate

Ja

Kot

Durchfall, Fieber, Lahmheiten, Anämie

1 bis 4 Wochen

1 bis 3 Monate

Ivermectin
Moxidectin
Pyrantel

Spulwurm

(Parascaris equorum)

Weide, Heu, Einstreu Kraftfutter (Eier)

2 bis 3 Monate

Nein

Kot

Kolik, Husten

7 Tage

1 bis 3 Jahre

Ivermectin
Moxidectin
Pyrantel

Magenwürmer

Fliegen (tote Fliegen im Futter)

Bis 10 Jahre

Ja

Kot (schwierig)

Kolik, Hautekzeme

1 bis 4 Wochen

Bis zu 1,5 Jahre

Ivermectin
Moxidectin

Pfriemen-schwanz

(Oxyuris equi)

Weide, Heu, Einstreu

0,5 Jahre

Nein

Test mit Klebestreifen (Abklatsch)

Juckreiz am After

Bis 2 Monate

14 Tage

Ivermectin
Moxidectin
Pyrantel

Zwergfaden-
wurm

(Strongyloides westeri)

Weide, über Haut (perkutan), Muttermilch

 

 

Nur binnen der ersten 6 Stunden im Kot nachweisbar

Kolik

8 bis 10 Tage

10 bis 14 Tage

Ivermectin
Moxidectin
Pyrantel

Bandwürmer

Orale Aufnahme von Moosmilben

24 Monate

Ja

Kot (sehr schwierig, da nur intervallweise)

Darmkoliken

4 bis 5 Tage

2 bis 5 Jahre

Praziquantel

Lungen-würmer

Zwischenwirt Esel

 

Nein

Kot aber nur die ersten 6 Stunden

Husten, massive Atemwegs-probleme, Abmagerung

4 bis 5 Tage

2 bis 5 Jahre

Ivermectin

Magendassel

Weide, Fellpflege

2 - 6 Monate

Ja

Gastroskopie

Kolik

3 bis 4 Tage

8 bis 12 Monate

Ivermectin
Moxidectin


Die Wirkstoffgruppen der Wurmkuren fürs Pferd

Wirkstoffgruppe: Benzimidazole (z.B. Panacur, Rintal)
Wirkstoff: Pyrantel ( z.B. Jernadex, Banminth)
Wirkstoffgruppe: makrozyklische Laktone Ivermectin und Moxidectin (z.B. Eraquell, Ivomec, Furexel, Equest Pramox)
Wirkstoff: Praziquantel (z.B. Droncit)
Kombination: Ivermectin + Praziquantel (z.B. Equimax) oder Moxidectin + Praziquantel (z.B. Equest)

Wurmkur fürs Pferd - Ja oder Nein?

Die wirksamste Methode der Bekämpfung von Endoparasiten beim Pferd ist die Einhaltung einer organisierten Stall- und Weidehygiene. Mit dem regelmäßigen absammeln der Koppeln und Ausläufe wird der Infektionsdruck der Parasiten gegenüber den Pferden immens gesenkt und auf die eine oder andere Wurmkur fürs Pferd kann bereits dadurch verzichtet werden.

Futterplätze und das Lager für Kraft- und Mischfutter und Heu sollten frei von Ungeziefer und Nagetieren sein.

Regelmäßige Säuberungsaktionen der Stallungen und ein sorgfältiger Frühjahrsputz insbesondere auch der Stallwände und -böden mittels Dampfstrahler (Heißwasserstrahler) sind hier sehr effektive „Helfer“ in der Bekämpfung des Infektionsdrucks.

Neuankömmlinge sollten unbedingt einer parasitologischen Quarantäne-Untersuchung und - wenn nötig - einer enstprechenden Behandlung unterzogen werden. Nur so kann wirksam verhindert werden, dass bereits resistente
Würmer oder unerwünschte Wurmarten eingeschleppt werden.

„Vorbeugen ist besser als behandeln“ ist hier die Devise und damit lässt sich der Einsatz von Chemie gegen Endoparasiten deutlich reduzieren.

  • Regelmäßiges Absammeln der Pferdeäpfel (spätestens alle zwei Tage)
  • Intensive Stallhygiene
  • Hygienemanagement in der Futtereinlagerung
  • Wechsel – oder Umtriebsweiden (Wechselweiden mit vorheriger Beweidung durch Rinder)
  • Weidewechsel erst 3 Tage nach der Entwurmung (alte Weide nach der Entwurmung mehrmals täglich absammeln)
  • Ruhephasen der Pferdeweiden ca. 4 Monate
  • Futterplätze (Heu/Stroh) nicht am Boden
  • Pferdemist nie auf die eigenen Pferdeweiden (Ausnahme: vorher immer kompostieren, 1 Jahr gelagert)
  • Neue Pferde erhalten vor der Eingliederung eine Wurmkur und werden mindestens 3 Tage separiert – unabhängig vom Ergebnis einer Kotprobe

Merke:

Die Wahl der richtigen Wurmkur fürs Pferd ist nicht immer bestandsabhängig, sondern muss oft individuell getroffen werden. Das Ergebnis der Kotproben (mindestens alle 3 Monate) und die Wahl der richtigen Wurmkur ist daher mit evtl. Symptomen und einem Blutprobenergebnis abzustimmen und ggf. individuell zu verabreichen. Um der Problematik von Resistenzen vorzubeugen, muss immer das Pferdegewicht und die Menge der Wurmkur exakt aufeinander abgestimmt werden.

Selektiv statt regelmäßiger Wurmkur beim Pferd

Früher wurde allzu gerne die regelmäßige Wurmkur für den gesamten Pferdebestand zur Prävention von Sekundärerkrankungen als das non plus Ultra angesehen. Bei dieser Methode ging man davon aus, dass alle Pferde im gleichen Maße von Würmern befallen sind. Heute weiß man aber, dass höchstens 1/3 des Pferdebestandes 80 % der Parasiten beherbergen. Der restliche Bestand kann den Infektionsdruck durch ein stabiles Immunsystem kompensieren.
Werden also die befallenen Pferde mit einer Wurmkur behandelt, empfiehlt es sich nach 3 bis 4 Tagen (bzw. 14 bis 21 Tagen je nach Quelle) eine erneute Kotprobe zu nehmen, um eventuelle Reinfektionen zu überprüfen. Diese auffälligen Pferde müssten dann noch einmal entwurmt werden. Danach kann wieder nach 3 Monaten eine Kontrolle des gesamten Bestandes erfolgen.

In vielen europäischen Ländern ist diese Vorgehensweise mittlerweile Pflicht. Nur nach vorheriger Kotprobe darf bzw. soll entsprechend gezielt entwurmt werden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Gefahr der Resistenzen gemindert wird sondern auch nach der gegebenen Wurmkur (bei Befall) eine entsprechende Kontrolle stattfinden muss.

Diese Form der Entwurmung und die Maßnahmen der Prophylaxe bedeutet aber für den Stallbetreiber und den Einsteller gleichermaßen eine hohe Bereitschaft zur Mehrarbeit und Mithilfe, die evtl. auch Mehrkosten verursachen kann. Lassen also Pferdehalter die aufwändigeren Hygienemaßnahmen außer Acht oder wird im Weide- und Futtermanagement geschludert, schadet man somit dem erwünschten Erfolg. Eine halbherzige Vorgehensweise bringt nichts und kann am Ende nur bedeuten, dass im Abstand von 3 bis 4 Monaten mit möglichst breit wirkenden Wurmpasten entwurmt werden muss – mit allen Konsequenzen, die man mit einer solchen Standardentwurmung in Kauf nimmt.

Interessanter Link zum Thema: Selektive Entwurmung beim Pferd

Zu guter Letzt: Homöopathische und andere alternative „Wurmmittel“

Allzu gerne schlägt die alternative Heilszene in die Kerbe, dass die Lobbyarbeit der Pharmaindustrie den Erfolg der alternativen Heilmethoden ignoriert oder gar blockiert. Sicher hat die alternative Szene mit diesem Vorwurf nicht immer unrecht. Pauschal aber ist dieser Vorwurf unrichtig, wie dies im Fall der homöopathischen Entwurmung beim Pferd nachgewiesen wurde.

Es ist im Regelfall nicht dem Einsatz von Abrotanum, Spegelia, Natrium sulfuricum, Cina usw. als homöopathische Entwurmung beim Pferd zu verdanken, dass der parasitäre Druck im Pferdedarm sank. Auch der Einsatz von Kräutermischungen ist nicht mit der Wirkungsweise einer konventionellen Wurmkur zu vergleichen. Glaubt man den Beobachtungen von Dr. Barbara Huber (Fachautorin, VfD), so hat diese sogar eine Vermehrung des Wurmbefalls nach einer homöopathischen Entwurmung beobachtet.

Pferdebesitzer, die anfingen alternativ oder selektiv zu entwurmen, haben neben der oralen Gabe von Kräutern oder Globulis auch das Stall- und Weidemanagement umgestellt. Durch diese Umstellung - und das ist wissenschaftlich auch nachweisbar und ergibt Sinn - wurde der parasitäre Infektionsdruck massiv reduziert.

Thymian hilft den Pferdedarm nach einer Wurmkur oder bei leichtem WurmbefallUnterstützung durch homöopathische Entwurmung oder Kräuter beim Pferd

Mit der Verabreichung von Kräutermischungen – sogenannten Wurmkräutern beim Pferd - oder homöopathischen Mitteln, die unterstützend auf die Darmschleimhaut wirken und das Immunsystem stärken, erreicht man unbestritten, dass sich die Pferde gegen den Angriff der Parasiten erfolgreicher wehren können. Dies hat sicher eine gute Wirkung auf eine niedrigere Wiederbesiedlungsquote mit Darmparasiten. Ein zuverlässiger Schutz oder ein wirksames Ausleiten der Würmer kann damit aber nicht erreicht werden. Ohne dabei das Hygiene- und Futtermanagement konsequent zu optimieren wird auch aus dieser alternativen Methode nichts vernünftiges.

Sicher ist, dass weder der Einsatz von Kräutern noch die Anwendung der Homöopathie ein mit Würmern befallenes Pferd erfolgreich von diesen dauerhaft befreit. Dass Mittel der Wahl zur erfolgreichen Bekämpfung von Endoparasiten beim Pferd ist und bleibt die chemische Wurmkur. Fakt aber ist auch, dass man durch die oben beschriebenen Maßnahmen den Einsatz solcher "chemischen Keulen" auf ein verträgliches Mindestmaß reduzieren kann.

Fazit:

  1. Informieren Sie sich ausführlich zum Thema "Selektive Entwurmung"! Vielleicht kommt dieser Weg der alternativen Entwurmung fürs Pferd in Ihrem Betrieb in Frage.
  2. Füttern Sie Ihr Pferd möglichst natürlich und gesund (Füttern Sie gesund: die tägliche Ration Mineralfutter fürs Pferd ist wichtig!).
  3. Pflegen Sie den Darm Ihres Pferdes durch die ausreichende Fütterung qualitativ hochwertigen Raufutters. Ist das Darmmilieu einmal aus den Fugen, haben Darmparasiten ein leichtes Spiel. So helfen Sie Ihrem Pferd bei der Regeneration (Kotwasser, Durchfall).
  4. Zuviel Eiweiß, Kohlenhydrate und Kraftfutter schädigen die Darmflora und öffnen Parasiten Tür und Tor.
  5. Unterstützen Sie das Immunsystem Ihres Pferdes mit Kräutern (Kräutermischungen von PerNaturam).

Können aus organisatorischen Gründen die Empfehlungen zur gezielten Entwurmung nach Kotproben und das optimale Stall- und Weidemanagement nicht durchgeführt werden, so raten wir - aus unserer Erfahrung heraus -dringend zu einer regelmäßigen chemischen Entwurmung in Absprache mit Ihrem Tierarzt mindestens 4 mal im Jahr.
Denn eines ist sicher: der Schaden durch einen hohen Befall mit Würmern ist größer als der durch eine fachgerecht durchgeführte chemische Entwurmung. 

Wer selektiv entwurmt sollte dies in enger Zusammenarbeit mit einem Tierarzt tun, die sich darauf spezialisiert haben. Selektives Entwurmen bedeutet eine hohes Maß an Organisation und gutem Weide- und Futtermanagement. Keinesfalls können mit dieser Form der Entwurmung beim Pferd Kosten gespart werden. Wer dies damit beabsichtigt hat die Komplexität nicht verstanden.

Nach einer Entwurmung können Sie Ihr Pferd gezielt durch eine regelmäßige Entgiftung von Leber und Niere, z. B. mit Billy´s Nierenkräuter und Billy´s Leberkräuter sowei einer kurweisen Darmsanierung mit Yea Sacc Mikro für 1-2 Wochen nach der Entwurmung unterstützen. „Wurmfreie“ Bestände können auch ab und an mit speziellen Kräutermischungen (Wurmkräuter von PerNaturam) – Achtung kurweise nicht länger als 3 Wochen verabreichen – unterstützt werden.

Nach einer Wurmkur beim Pferd die Leber entgiften!


Wenn Pferde schwitzen - Elektrolyte

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Der Pferdeschweiß der schwitzenden Pferde verdunstet und sorgt so für Kühlung.Elektrolyte fürs Pferd – Wenn Pferde schwitzen

Auch wenn in diesem Jahr die Hitze auf sich warten lässt, hatten wir dennoch schon einige Tage mit über 30 ° Grad im Schatten. Pferde haben einen recht gut funktionierenden Thermoregulations-Haushalt. Bis zu – 15° Grad Celsius können Pferde ohne weiteres gut kompensieren. Bei Temperaturen über Null ist aber diese Schwelle bereits bei + 25 ° erreicht. Wird es an Tagen heißer, suchen Pferde in der Regel einen schattigen Unterstand auf  und eine Wildherde zieht sich in den schattigen Wald zurück und döst dort ohne große Anstrengungen vor sich hin. In einer Wildherde ist diese Suche nach einem kühlen Platz noch viel stärker ausgeprägt, da die dabeistehenden Fohlen sehr empfindlich auf sengende Hitze reagieren. Je nach Fressplatz bzw. Futterangebot suchen aber Pferde in unseren Breitengraden - trotz brennender Sonne - die Weide oder ihren Futterplatz auf , auch wenn die Hitze selbst den Organismus der Pferde massiv anstrengen kann. Dies aber nur, wenn es keine Alternative dazu gibt. Deshalb sollten Fressplätze immer auch im Schatten stehen bzw. weitläufig überdacht werden. Weidepferde sollten angrenzende Waldränder als Schutzmöglichkeit haben oder bei starker Hitze erst nur nachts bzw. vormittags und spät nachmittags auf die Weide kommen.

Wenn Pferde schwitzen

Die Thermoregulation des Pferdes erfolgt weitestgehend über das Fell und die Haut. Die Haut als größtes Organ richtet im Winter das Haarkleid so auf, dass die Pferde vor Kälte geschützt werden. Im Sommer reicht das kurze Sommerfell nicht aus um Pferde vor „Überhitzung“ zu schützen. Hier kommen dann die kleinen Schweißdrüsen in der Haut der Pferde zum Einsatz. Diese sondern Körperflüssigkeit aus, um den Kühleffekt durch die Verdunstung des Wassers an der Oberfläche des kurzen Fells zu nutzen. Verdunstet nämlich das Wasser bzw. der Schweiß auf der Haut wird dadurch der Oberfläche viel Energie entzogen und kühlt somit den Körper. Also ist Schwitzen eine normale Reaktion des Stoffwechsels um eine Überhitzung des Körpers zu verhindern.

Die Schweißdrüsen beim Pferd sitzen nicht gleichmäßig über den gesamten Köper verteilt, sondern kommen an einigen Stellen verstärkter vor. Insbesondere an Hals, Brust, Schulter, Flanke und seitlich am Bauch treten sie häufiger auf. Bereits bei Temperaturen um die 20 ° Grad Celsius verliert ein ausgewachsenes Pferd (500 kg LM) ca. 1 Liter Schweiß pro Stunde. Robustpferderassen sind einigen Studien nach zur Folge nicht ganz so „schwitzfreudig“ und kompensieren diesen verminderten Kühleffekt über weniger Schweiß durch eine höhere Atemfrequenz. Während der Muskelarbeit werden nur 35 % der Energie in Bewegung umgesetzt, der Rest ist Wärme. Ein Grund dafür, warum bei Pferden unter starker Arbeit die Körperinnentemperatur auf kurzfristig über 40 ° Grad Celsius ansteigen kann. Über die Atmung und den entstehenden Kühleffekt durch den auf der Körperoberfläche verdunstende Schweiß, wird eine „Überhitzung“ des Pferdes vermieden.

Der Schweiß der Pferde besteht nicht nur aus Wasser

Pferdeschweiß hat einen PH-Wert von 5 bis 7 und enthält zu 99 % reines Wasser, der Rest sind Elektrolyte wie Na+, Cl- und K+ sowie Laktat. Daneben enthält der Schweiß eine Reihe von anderen, meist flüchtigen Bestandteilen, unter anderem kurzkettige Carbonsäuren (Ameisensäure, Buttersäure, Hexansäure), Harnstoff, Harnsäure, Bicarbonat, Lipide und Cholesterin. Somit wirkt Schweiß letztlich auch antimikrobiell auf der Haut und unterstützt somit den natürlichen Säureschutzmantel.
Je nachdem, ob körperliche Anstrengung oder Angstschweiß bzw. physischer Druck ist die Zusammensetzung etwas unterschiedlich (auch vom Geruch). Gesunder Schweiß riecht nicht.

35 Liter Wasserverlust während nur eines Rittes beim Pferd

Ein Distanzpferd verliert während eines Rittes bis zu 35 Liter Wasser und ca. 200 bis 300 Gramm an Mineralstoffen und insbesondere Elektrolyten (Salzen). Weniger anstrengende Ritte oder Turniere bringen immerhin noch 18 bis 20 Liter Wasserverlust und ca. 200 Gramm Elektrolytverlust pro Ritt zusammen. Einiges der Mineralstoffe und Elektrolyte nehmen die Pferde über den erhöhten Futterbedarf (mehr Bewegung bedeutet mehr Energie = mehr Futter) auf. Denn Elektrolyte und Mineralstoffe befinden sich in jedem guten Pferdeheu oder Hafer. Nur werden Pferde häufig nicht während eines Distanzrittes oder Turnieres ausreichend gefüttert und somit kommt es dann zu einer Mangelsituation.

Elektrolyte flüssig für Pferde - EquiPower Elektrolyt liquidDer Verlust von Elektrolyten über den Schweiß der Pferde hat aber zur Folge, dass es zu Störungen im Wasserhaushalt des Körpers und Veränderungen des pH-Wertes im Blut kommen kann. Auch die Funktion bzw. das Zusammenspiel der Nerven- oder Muskelzellen ist stark von einer ausreichenden Elektrolytversorgung abhängig. Bereits nach einem Elektrolytverlust von 1 bis 2 Prozent – das entspricht ca. 5 bis 10 Litern Schweiß beim erwachsenen Pferd, ist die Leistungsfähigkeit um 20 % beeinträchtigt. Ohne entsprechenden Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten hat das gerade auch im Leistungssport entscheidende Auswirkungen.

Aufgabe der Elektrolyte beim Pferd

Elektrolyte zählen auch zu den Mineralien und sind trotz  ihrer relativ geringen Konzentration im Körper der Pferde essenziell. Elektrolyte sind Stoffe, die in einer wässrigen Lösung Strom leiten können, indem sie in positiv oder negativ geladene Ionen zerfallen. Sie sind daher für die Informationsweitergabe (Weiterleitung von Nervenimpulsen / Befehlen) innerhalb und außerhalb der Zellen zuständig und regulieren deren elektrische Spannung (Osmose) an der Außenwand.
Elektrolyte liefern keine Energie, dennoch sind für fast alle Vorgänge des Organismus während köperlicher Belastung von großer Bedeutung. Sie befinden sich innerhalb der Zellen (intrazellulärer Raum) und außerhalb (extrazellulär) und unterstützen die oben erwähnten Reizweiterleitung. Elektrolyte übernehmen aber auch für den gesamten Flüssigkeitshaushalt des Pferdes eine entscheidende Rolle. Annähernd 70 % des Köpers besteht aus Flüssigkeit. Ist dieser Haushalt gestört hat dies Einfluss auf  wichtige Organe wie das Gehirn, Niere, Leber (Galle) sowie Gelenke (Synovia) und den Verdauungstrakt (Magen und Darm).

Elektrolytmängel beim Pferd können lebensbedrohlich werden

Bei übermäßigem Verlust an Elektrolyten kommt es daher zu massiven Stoffwechselentgleisungen z.B. Muskelzittern, Muskelkrämpfe aber auch Kreuzverschlag, Nierenversagen bis hin zum Tod. Beachten Sie, dass Pferde das so wichtige Trinken einstellen, wenn sich  ein leistungsbedingter Elektrolytmangel ankündigt. Damit soll verhindert werden, dass noch mehr Flüssigkeit über den Schweiß verloren geht und somit weitere Elektrolyte „ausgeschwitzt“ werden. Eine lebensgefährliche Situation entsteht.


EQUIPUR - elektrolyt plus gleicht Elektrolytverluste beim Pferd sofort aus!Stärkere Elektrolytverluste beim Pferd richtig ausgleichen

Salz alleine reicht nicht aus. Das Kochsalz oder der Salzleckstein enthält nur Natrium und Chlorid. Es fehlen immer noch das wichtige Kalium, Calcium, Natrium und Magnesium (welches auch über den Schweiß verloren geht). Elektrolyte kann man nicht sinnvoll auf Vorrat füttern – daher muss der starke Verlust immer dann ausgeglichen werden, wenn er entstanden ist. Hier bietet der Markt gute und günstige Produkte an. (Equipower Elektrolyt Plus, Equipower Liquid). Diese sollten sinnvollerweise, wenn möglich über den Tag verteilt werden. Da Pferde - wie bereits erwähnt - zum Schutz vor weiteren Verlusten schlecht saufen, mischt man sie bestenfalls in ein wenig Kraftfutter oder gibt sie per Maulspritze (Equipur Liquid oder Pulver in wenig Wasser aufgelöst) dem Pferd. Erhöht zu erwartende Elektrolytverluste können maximal 12 Stunden zuvor gefüttert werden und  sollten noch 2 bis 4 Tage danach ausgeglichen werden. Wird das Pferd andauernd stärker bewegt und schwitzt dabei auch, empfiehlt sich Elektrolyte über den gesamten Zeitraum zu verabreichen. Auch Pferde die krankheitsbedingt (Stoffwechsel oder Durchfall) höher Verluste haben, können dauerhaft mit Elektrolyten versorgt werden.

Elektrolytmangel beim Pferd kann lebensbedrohlich werden.Sonne, Hitze und Pferdeweide

Viele Pferde stehen tagsüber auf den Weiden und nicht selten sieht man weder Unterstand noch eine Tränkequelle. Weidegras enthält zwar relativ viel Wasser so lange ausreichend saftiges Gras zur Verfügung steht und immerhin ¾ des saftigen Grases ist reines Wasser. Daher kommt es häufig vor, dass die Pferde „scheinbar“ weniger Wasser saufen als im Winter und man glaubt keine pferdegerechte Wasserquelle auf der Weide zur Verfügung stellen zu müssen. Ein Irrtum - dieser Umstand ändert sich nämlich, wenn die Weiden stark abgefressen sind. Denn im Stängel der heruntergefressenen, durch die Sonne, ausgetrockneten Weide ist dies eben nicht mehr der Fall. Insbesondere ältere Pferde trocknen dann regelrecht aus.

Stellen Sie daher grundsätzlich Pferden Trinkwasser auf der Weide zur Verfügung.
Fohlen leiden sehr stark unter der sengenden Hitze. Ihre eigene Thermoregulation funktioniert noch nicht so wie bei einem erwachsenen Pferd. Daher überhitzen Fohlen sehr schnell und der Stoffwechsel geraten unter massiven Stress. Nicht selten entwickeln solche Fohlen heftige Magengeschwüre oder lebensbedrohliche Hitzschläge (Herzversagen). Fohlen und deren Müttern sollte deshalb grundsätzlich auch eine schattige Unterstellmöglichkeit und frisches Wasser auf der Pferdeweide  zu Verfügung stehen.

Bierhefe – ein Allroundfutter fürs Pferd?

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Bierhefe fürs Pferd ist gesund für Haut, Fell und die Verdauung. Jeder Pferdebesitzer kennt sie – die Bierhefe. Früher wie heute wird die Bierhefe in der Pferdefütterung sehr geschätzt, häufig frisch oder mit Biertreber vermengt an die Arbeitspferde in großen Mengen verfüttert. Heute wird die nach mehreren Brauvorgängen übrig gebliebenen inaktive Bierhefe zwar aus Kostengründen nicht mehr zu Pferdefutter verarbeitet – dennoch weiß man um die guten Eigenschaften dieser Bierhefe und produziert sie in großen Mengen industriell für die Futtermittel- und Nahrungsmittelindustrie. Somit ist sie kein Rest aus der Produktion eines anderen Produktes wie es immer wieder abwertend unter Pferdeleuten behauptet wird. Der Vorteil einer automatisierten Bierhefeherstellung ist eine gleichbleibend hochwertige und für den Pferdebesitzer kostengünstige Alternative als Futterzusatz.

Dieser sogenannte „Zuckerpilz“ (griechisch: saccharomyces cerevisiae) wurde bereits seit Hunderten von Jahren in der Naturheilkunde bei diversen Krankheiten wie Verdauungsstörungen, Haut- und Haar- bzw. Fellproblemen, Leberfunktionsstörungen und sogar bei Erkrankungen der Atmungsorgane eingesetzt. Die äußerst selten vorkommenden Nebenwirkungen macht den Einsatz der Bierhefe bei Pferden mit Futtermittelallergien sehr beliebt. Auch dient sie als nützliche Beigabe in den Ergänzungsfuttermitteln für Pferde und ersetzt immer häufiger getreide- und stark zuckerhaltige Füllstoffe.

Bierhefe – welche Wirkung hat sie aufs Pferd?

Der eigentlich herausragende ernährungsphysiologische Vorteil der Bierhefe für das Pferd ist der hohe Gehalt an qualitativ hochwertigen essentiellen Aminosäuren und Rohprotein sowie seinen leicht verfügbaren und für die Verdauung sehr nützlichen B-Vitaminen. Heute werden insbesondere die Robustpferderassen sehr eiweißarm (Heu später Schnitt und Stroh) ernährt. Gerade aber die essentiellen Aminosäuren sind an vielen lebenswichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt und ein Mangel führt zu Leistungsabfall, Muskelabbau und höherer Infektanfälligkeit. Die Bierhefe liefert den Pferden eine nutzbare native Quelle an Lysin, Methionin, Cystin, Threonin und Tryptophan. Hier sind die Gehalte sogar höher als beim gerne in der Pferdefütterung eingesetzten Soja.

Bierhefe fürs Pferd sorgt für vitale Haut, gesundes Fell und eine intakte Verdauung.

Die in der Bierhefe enthaltenen B-Vitamine sind im Vergleich zu anderen Futtermitteln bis auf Vitamin B 12 überproportional vorhanden. Da die biologisch aktive Form der B-Vitamine für den Kohlenhydrat-, Fett- und Eiweißstoffwechsel sowie die körpereigene Energiegewinnung lebensnotwendig sind wird deutlich, dass ein Mangel an B-Vitaminen sehr schnell Einfluss auf die Gesundheit der Pferde nehmen kann. Im Regelfall ist zwar die Vitamin-B Versorgung der Pferde sichergestellt. Stress, Krankheit oder Verdauungsstörungen können aber Mangelsituationen hervorrufen. Diese wirken sich negativ auf die Haut- und Schleimhäute, die Leistungsfähigkeit und die Verdauung des Pferdes aus. Die Bierhefe liefert hier eine effiziente, gesunde und kostengünstige Quelle und beugt einem Mangel vor.

 

   

 Das sollten Sie wissen!

 

  • Die Bierhefe liefert B-Vitamine, essentielle Aminosäuren, Spurenelemente und Mineralstoffe für das Pferd.
  • Die natürlichen Wirk- und Nährstoffe der Bierhefe fördern eine intakte Verdauung und beugen Verdauungsstörungen vor.
  • Vorsicht bei Backhefen – Diese aktiven Mikroorganismen können schmerzhafte Blähungen und gefährliche Koliken beim Pferd auslösen.
  • Bierhefe hat zwar einen hohen Anteil an Vital- und Nährstoffendiese Mengen reichen aber nicht aus, um ein tägliches Mineralfutter zu ersetzen.
  • Bierhefe fürs Pferd ist eine ideale Ergänzung zur Unterstützung des Fellwechsels, zur Vorbeugung von fütterungsbedingten Durchfällen oder Kotwasser z.B. beim Anweiden oder als zusätzlicher Lieferant hochwertiger essenzieller Aminosäuren.
 
 

Liefert Bierhefe ausreichend Spurenelemente fürs Pferd?

Mineral Plus - Topseller - Mineralfutter für Pferde

Auch wenn in der Bierhefe Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Magnesium und Natrium sowie Spurenelemente wie Jod, Zink und Selen nachzuweisen sind, kann sie den Pferden ein Mineralfutter nicht ersetzen. Hier sind die Mengen so gering, dass annähernd 2 kg Bierhefe gefüttert werden müssten, um damit z.B. den Tagesbedarf z.B. an Selen abzudecken. Solche Mengen Bierhefe aber wären für ein Pferd stark gesundheitsschädlich. Dennoch unterstützt die Bierhefe die Dünn- und Dickdarmverdauung und fördert somit die Wirk- und Nährstoffverwertung und damit auch die Aufnahmefähigkeit von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen in den Stoffwechselkreislauf der Pferde.

Bierhefe bei Kotwasser oder Durchfall

Die an Pferde gefütterte Bierhefe ist inaktiv, d.h. dass keine lebenden Mikroorganismen mehr vorhanden sind. Im Gegensatz zu dem aus derselben Gattung stammenden Lebendhefen wirken Bierhefen nur sehr begrenzt aktiv auf die Mikrodarmflora der Pferde ein. Auch wenn hier immer wieder Bierhefe empfohlen wird, eignen sich bei Durchfall oder Kotwasser Ergänzungsfutter wie Waterstop oder YeaSacc Mikro aufgrund der lebenden Hefen und natürlichen Kräuterzusätze besser. Bei leichten Durchfällen, sauer riechendem Kot kann jedoch PerNaturam Bierhefe bereits ausreichen, um die angegriffene Mikrodarmflora durch ihren hohen Anteil an B-Vitaminen zu stabilisieren.

Vorsicht bei Backhefe – Kolikgefahr für Pferde

Immer wieder wird in verschiedenen Foren die handelsübliche Backhefe als alternative Ergänzung für Pferde mit Magen- Darmproblemen erwähnt. Backhefe, wie wir sie aus den Kühlregalen der Supermärkte kennen oder die trockene Variante zum Herstellen von Hefeteig, besteht aus einer aktiven sowie vermehrungsfähigen Gattung. Diese setzen selbst unter anaeroben Bedingungen große Mengen an CO2 frei und die Hefebakterien vermehren sich (Gärung) stark. Hier kann es für Pferde zu schmerzhaften und selten auch zu lebensbedrohlichen Koliken kommen. Backhefen bzw. aktive vermehrungsfähige Hefestämme sollten in der Pferdefütterung keinen Platz einnehmen und sind darüber hinaus auch futtermittelrechtlich nicht zugelassen.

Bierhefe fürs Pferd – Dosierung

Bierhefe hat einen eher bitteren Geschmack und wird daher von Pferden häufig in größeren Dosiermengen verschmäht. Daher sollte man Bierhefe bestenfalls mit einem Misch- oder Kraftfutter kombinieren. Im Regelfall werden 50 Gramm für ein Großpferd (600 kg) empfohlen. Diese Menge reicht im Regelfall aus, wenn Bierhefe kurweise als zusätzliche Ergänzung zum Mineralfutter oder zur Unterstützung des Haut-, Fell -und Verdauungsstoffwechsels verabreicht wird. In akuten Fällen kann diese Menge aber auf bis zu 200 Gramm täglich erhöht werden insbesondere dann, wenn die Bierhefe als eiweißreiche Ergänzung (Muskelaufbau) dienen soll. Wegen der Akzeptanz wird die Bierhefe häufig mit den Biertrebern (Nebenprodukt aus der Bierherstellung = Trester) kombiniert. Da der Biertreber aus den Getreiderückständen gewonnen wird, werden häufig fälschlicherweise hohe Stärkegehalte vermutet. Das ist aber nicht der Fall, da die vorangegangene Gärung die Stärke weitestgehend abgebaut hat.

Tipp:

PerNaturam Bierhefe zum Beispiel besteht zu 100 % aus reiner schonend getrockneter Bierhefe mit einem hohen natürlichen Gehalt an hochwertigen B-Vitaminen, Spurenelementen, Aminosäuren und verdauungsunterstützenden Enzymen. Insbesondere diese Nähr- und Wirkstoffe unterstützen den Verdauungsstoffwechsel der Pferde und fördern ein gesundes Fell und kräftige Hufe.

Was ist besser? Bierhefe, Bierhefe mit Treber oder Lebendhefe: Der Unterschied zwischen Bierhefe, Biertreber und Lebendhefe (z.B.Saccharomyces cerevisiae NCYC Sc 47) fürs Pferd:

Pferdefutter Heu – alles über die Fütterung der Pferde mit Heu

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Bereits die Heuernte entscheidet über die spätere Qualität des Heus für PferdeDie Reitställe und Landwirte dürften bereits ihr Pferdeheu eingefahren haben. Die Ernten in diesem Jahr sind in den meisten Regionen recht zufriedenstellend. Nur sehr selten hat es das Heu für die Pferde in diesem Jahr verregnet. Mit einer guten Heuernte ist aber noch lange nicht garantiert, dass sich dies bis zur eigentlichen Fütterung, durch z.B. Fehler in der Lagerung, nicht noch ändert. Zwar gibt die Farbe und der Geruch des Heus erste wichtige Hinweise auf die Qualität des Winterfutters für Pferde, dennoch können wichtige Merkmale über die Unbedenklichkeit für die Gesundheit der Pferde, nur über eine Analyse zuverlässig beurteilt werden – oder vielleicht doch nicht? In unserem Artikel wollen wir praktische Tipps geben und auf Fragen zur Heufütterung an Pferde mit Stoffwechsel- oder Verdauungsproblemen eingehen.

Heu für Pferde – Fragen über Fragen:

Welcher Zeitpunkt für die Heuernte ist gut fürs Pferdeheu?

Einen festen Schnittzeitpunkt für das richtige Pferdeheu gibt es nicht. Je nach Pferderasse und Verwendung bzw. Einsatz des Pferdes sind unterschiedliche Vegetationsstadien der Weide für den Schnitt optimal. Darauf achten sollte man, dass eine zu Heu verarbeitete Weide möglichst artenreich ist. In den meisten Fällen wählt man für Pferdeheu einen Schnittzeitpunkt, in während der sogenannten frühen Gräserblüte. In manchen Pferdereitställen wird die Heuernte zweimal im Jahr vorgenommen; ein sogenannter 1. und 2. Schnitt (Grummet). Diese Ernten sind hochverdaulich und eiweißreich, sie eignen sich eher für die Stuten- und Fohlenfütterung oder werden zu einem gute drittel Leistungspferden mit unter den älterem Schnitt gemischt. Für Pferde, die überwiegend leicht bis mittelschwer gearbeitet werden, ist der späte erste Schnitt völlig ausreichend und gesünder. Je strohiger Heu wird, desto geringer wird der Futterwert. Sofern die Qualität in Ordnung ist, muss dies grundsätzlich aber kein Nachteil sein. Es sollte nur nicht ständig zwischen unterschiedlichen Strukturen (Rohfaseranteil) gewechselt werden. Nur dann stellen sich die Rohfaser verdauenden Bakterien im Idealfall auf eine sehr strukturreiche bzw. strohige Futtergrundlage ein. Kotwasser beim Pferd ist häufig ein Hinweis darauf, dass diese in nicht ausreichender Anzahl vorhanden sind oder das Heu zu überständig geerntet wurde. Idealerweise liegt der Rohfaseranteil von gutem Pferdeheu zwischen 20 und 28 Prozent und enthält überwiegend stängelhaltiges Material (sehr feines und blattreiches Heu wie z.B. Grummet ist ernährungsphysiologisch eher ungünstig für Pferde).

Nehmen Schnitt- und Pressverfahren Einfluss auf die Heuqualität?

Heutzutage werden bei der Heugewinnung meist große und zeitsparende Maschinen eingesetzt. Dies geschieht leider nicht immer zum Vorteil für die spätere Heuqualität. Den richtigen Schnittzeitpunkt zu finden ist stark wetterabhängig und nicht selten bleibt viel Zeit dies zu entscheiden. Der Boden sollte möglichst trocken sein bevor gemäht wird, damit die Feuchtigkeit den eigentlichen Trocknungsvorgang nicht stört. Empfehlenswert ist deshalb auch, das bereits abgemähte Weidegras am Abend zusammen zu kreiseln (Nachtschwaden, schlageln (bayr.)). Erst nachdem die ersten warmen Sonnenstrahlen den Boden getrocknet haben, wird das abgemähte bzw. angetrocknete Gras wieder am nächsten frühen Vormittag mittels Kreisel auseinander geworfen. Um zu vermeiden, dass das Gras zum Trocknen direkt auf dem leicht feuchten Boden liegt, empfiehlt es sich die Schnitthöhe so zu wählen, dass 5 bis 7 cm des Weidegrases stehen bleiben. Beim Mähen und beim Kreiseln sollte also darauf geachtet werden, dass nicht zu dicht über dem Boden „gearbeitet“ wird. Der damit aufgewühlte oder beschädigte Mutterboden verunreinigt das spätere Heu und führt zu unnötig hoher „Staubbelastung“. Auch sind die bodennahen Stängel häufig durch Pilz belastet. Im Regelfall nach 3 Tagen Sonne und Wind (je mehr Wind, desto schneller trocknet das Heu) kann das Heu gepresst und eingefahren werden. In diesem Moment sollte es keinesfalls mehr als 20 % Restfeuchte haben. Ideal wäre ein Feuchtegehalt nach dem Pressen von ca. 15 %. Alles darüber wäre schlecht, da Heu nach der Pressung „nachschwitzt“ und somit die Gefahr der Schimmelpilzentwicklung stark ansteigt.

Denken Sie daran: Heu, Stroh und Pferdeweide sind die Futtergrundlage schlechthin für die Pferde. Von deren Qualität hängt das Wohlbefinden und die Gesundheit der damit gefütterten Tiere maßgeblich ab. Daher sollten hier keine Kompromisse eingegangen werden. Weder bei der eigenen Ernte, noch beim Heukauf. Viele Heupressen haben bereits integrierte Feuchtigkeitsmesssensoren. Sprechen Sie den Bauern an, dass er stellenweise feuchte Areale – also zu feucht gepresste Ballen markiert, damit diese ggf. nachbehandelt oder gesondert gelagert werden können. Liegt das Heu bis zur Ernte zu lange in der Sonne, verliert es am Ende auch an wichtigen Nährstoffen. Darüber hinaus steigt die Gefahr der Schimmelpilzvergiftung. Es hat sich bewährt, Heu nicht direkt auf Betonböden oder mit Kontakt an Betonwände zu lagern. Verwenden Sie Paletten und sorgen Sie für eine ausreichende Durchlüftung. Um Schäden durch die entstehende Feuchtigkeit und Schimmelpilz durch das Nachschwitzen zu verringern, kann man beim Einlagern jede Schicht großzügig mit Viehsalz einstreuen.

Wie schädlich ist es, wenn es das Heu angeregnet hat?

Es passiert immer wieder, dass das Heu für die Pferde vor dem Einfahren einem Regenguss ausgesetzt war. Grundsätzlich ist das für die Qualität des Heus nicht gut. Binnen kurzer Zeit (2 bis 4 Stunden) bilden sich Bakterien und Pilze, die am Ende mit eingefahren werden. Regnet es über mehrere Stunden werden auch wichtige Nährstoffe regelrecht ausgewaschen. Das Pferdeheu verliert dadurch seinen Futterwert.

Sensorische Heubeurteilung (Meyer/Coenen; Auflage 5):

Farbe und Aussehen: Hinweis für:
frisch, grün richtiger Erntezeitpunkt, geringe Nährstoffverluste zu erwarten
blass, bleich spät geerntet, bei Ernte verregnet oder zu lange gelagert, geringer Karotingehalt
braun bis schwarz während der Lagerung überhitzt, hohe Nährstoffverluste, geringe Verdaulichkeit
grau bis grau-weiß Schimmelpilzbefall - nicht füttern!
Geruch:  
frisch, angenehm  gute Ernte- und Lagerungsbedingungen
aromatisch hoher Kräuteranteil, hohe Artenvielfalt
ohne spezifischen Geruch  stark ausgewaschen, lange Lagerung, Nährwert ggf. reduziert
brandig überhitzt bei Lagerung, geringer Futterwert
faulig, muffig, dumpf Schimmelpilzbefall - nicht füttern!
Griff:  
weich, zart blattreiches, stängelarmes Heu - hoher Eiweißgehalt, Grummet
rau blattärmer, stängelreicher, steigender Rohfasergehalt, niedriger Eiweißgehalt
sperrig, holzig viele Stängel, niedrigere Verdaulichkeit
klamm Feuchtigkeit wahrscheinlich über 20 %, Risiko für Verderb, nicht vefüttern!
Verunreinigungen:  
Erde, Staub je nach Umfang qualitätsmindernd, feiner weißer Staub/Nebel Schimmelpilzbefall, nicht füttern
Giftpflanzen Adlerfarn, Adonisröschen, Gundermann, Herbstzeitlose, Johanniskraut, Kreuzkraut, Sumpfschachtelhalm, Goldhafer; nicht verfüttern!


Die Statistiken zum Thema Zucker aus dem Heu für Pferde waschen, sind widersprüchlich. Heuanalyse, welche Werte geben Auskunft über ein gutes Pferdeheu?

In Mode gekommen ist es mittlerweile, das Pferdeheu über ein Labor analysieren zu lassen. Je nach Geldbeutel können der Wassergehalt (TS), die verdauliche Energie, die umsetzbare Energie, Rohprotein (verdaulich und gesamt), Rohfett und -asche sowie Sand und Zucker (bzw. leicht verdauliche Kohlenhydrate, Zucker und Fruktan) analysiert werden. Zusätzlich können der Gehalt an Schimmelpilzen und Bakterien, Mineralstoffen, Spurenelementen sowie PCR (hier wird über die Polymerase-Kettenreaktion das Marker-Gen für Jakobskreuzkraut ermittelt bzw. ein Vorhandensein nachgewiesen) ermittelt werden. Kostenpunkt je nach Labor zwischen 180 und 250 Euro. Aus finanziellen Aspekten heraus bleibt es dann meistens bei einer ganz allgemeinen Nährstoffanalyse.

Bereits bei der Abgabe der Heuprobe werden viele Fehler gemacht, so dass die Werte verfälscht wiedergegeben werden. Eine sorgfältige Probenentnahme ist Voraussetzung für ein auf den gesamten Heubestand reproduzierbares Ergebnis.

Proben für Pferdeheu-Analysen richtig vorbereiten:

  • Nehmen Sie die Proben stets mit desinfizierten Händen oder Einweghandschuhen vor, wenn eine mikrobiologische Analyse mit beauftragt wird.
  • Entnehmen Sie die Einzelproben (ca. 20) an mehreren Stellen des Heuballens (auch innen oder z.B. bei Rundballen aus unterschiedlichen Lagen)
  • Wählen Sie mehrere Heuballen aus, da auf einer Weide unterschiedliche Vegetationen und somit auch unterschiedliche Gräser wachsen bzw. Weiden teilweise beschattet oder unter starker Sonneneinstrahlung stehen. Günstigenfalls beauftragen Sie mehrere Analysen aus unterschiedlichen Ballen und errechnen später selbst den Mittelwert.
  • Beim Heu sollte die Probe erst nachdem die sogenannte Schwitzphase beendet ist (6 bis 8 Wochen nach der Ernte) genommen werden
  • Verwahren und versenden Sie Ihre Heuproben ausschließlich in einem Papierbeutel (außer bei Heulagen) und stellen Sie sicher, dass am Ende ca. 400 Gramm für eine Analyse zur Verfügung stehen.
  • Beschriften Sie die Probe so, dass im Labor keine Verwechslungen passieren (also nicht nur den Untersuchungsauftrag ausfüllen, sondern auch die Probe selbst kennzeichnen).

Was die einzelnen wichtigen Werte einer Heuanalyse für Pferde aussagen:

  • Trockensubstanz (TS): Der Wert von 1 kg Futter nach Abzug der Restfeuchte. Aus diesem Wert lässt sich der Feuchtegehalt ablesen; z.B. TS = 860 bedeutet, dass in 1 kg Originalsubstanz des Pferdeheus, 140 Gramm Wasser enthalten sind. Dieser Gehalt an Restfeuchte sollte bei abgelagertem – also bereits nachgeschwitztem Heu - keinesfalls höher als 15 % (TS < 850) liegen (Gefahr von Milben, Schimmelpilzen und Bakterien).
  • Verd. Energie (DE): tatsächlich für das Pferd als Leistung zur Verfügung stehende Energie.
  • Umsetzbare Energie (ME): tatsächlich umgesetzte – also in Erhaltung und Leistung umgewandelte Energie.
  • Verd. Protein (besser dünndarmverdauliches Rohprotein – dvRP): Gibt die Eiweißmenge an, die im Zuge der Verdauung im Dünndarm als Proteinquelle aufgeschlossen und nutzbar gemacht werden kann.
  • Rohfaser: Unter „Rohfaser“ ist derjenige Anteil eines Futtermittels zu verstehen, der nach Behandlung mit verdünnten Säuren und Laugen als „unverdaulicher“ bzw. bei Pferden als schwer verdaulicher Bestandteil zurückbleibt. Hauptbestandteil dieser Stoffklasse ist die Cellulose. Idealerweise nicht > als 350g /kg Originalsubstanz.
  • Rohfett: Der Anteil an Fetten und Ölen aus dem Futter in %.
  • Zucker: Dieser Wert wird in % angegeben. Etwas unglücklich ist es, weil häufig nicht hervorgeht, wieviel davon leicht verdaulich wären. Aussagekräftiger wäre hier zusätzlich der NfE (Stickstofffreie Extraktionsstoffe wie z.B. alpha-glucosidisch gebundene Polysaccharide (Stärke, Glycogen)), lösliche Zucker (Glucose, Fructose, Saccharose, Lactose, Maltose und Oligosaccharide) sowie lösliche Teile von Zellulose, Hemizellulosen, Lignin und Pektine. Der Gehalt an Zucker im Pferdeheu sollte idealerweise unter 10 % liegen.
  • Fruktan: In der Heuanalyse wird das vorwiegend im Stängel gespeicherte wasserlösliche Kohlenhydrat in Prozent angegeben. Idealerweise sollte dieser Wert 5 % (TS) nicht übersteigen.
  • Mikrobiologische Untersuchung: Gehaltswerte von Bakterien-, Hefe- und Schimmelpilzkeimen.
  • Mineralstoffe und Spurenelemente: Hier werden die theoretisch zur Verfügung stehenden Mineralstoffe und Spurenelemente im Heu analysiert. Diese Werte können aber nicht 1:1 für eine Bedarfsberechnung herangezogen werden, da die Resorptionsraten in Abhängigkeit der Struktur des Pferdeheus wie auch die des Verdauungsstoffwechsels beim Pferd zwischen 10 % und 60 % variieren können.

Statistik über Pferdeheu der LUFA-Nord-West

Pferde mit Atemwegsproblemen - Wie sinnvoll ist es das Heu zu wässern bzw.  zu waschen?

Sehr viele Pferde leiden heute an chronischen Atemwegsproblemen. Die Qualität des Heus spielt bei der Vorbeugung von allergischen Reaktionen eine nicht unwesentliche Rolle. Um die flüchtigen feinen Stäube, Pilze und Bakterien zu binden, sollte bei Pferden mit COPD das Heu gewässert werden. Denken Sie aber auch daran, dass es nicht nur der Staub aus dem Pferdeheu ist, der die Atemwege reizt. Insbesondere staubige Reitwege, Sandplätze und Reithallen sowie ein schlecht durchlüfteter Stall sind ebenso problematisch für die Atemwege der Pferde. Schimmelpilze oder Bakterien haften sehr häufig fest an den Stängeln und Blättern des Pferdeheus. Ein Waschen oder Wässern ist daher nur sehr begrenzt geeignet, um die giftigen Anhaftungen herauszuwaschen. Diese Toxine belasten den Entgiftungsstoffwechsel der Pferde massiv. Daher gilt, dass Heu in schlechter Qualität grundsätzlich auf dem Futtertisch der Pferde nichts verloren hat. Studien zur Folge sollte gewaschenes oder angefeuchtetes Heu auch sehr schnell verfüttert werden, da binnen weniger Stunden (2 bis 4 h) die Belastung im feuchten Milieu an gesundheitsbedenklichen Bakterien massiv ansteigt.

Heu waschen oder bedampfen bei Pferden mit Diabetes, EMS oder ECS?

Bei Pferden mit einem gestörten Zuckerstoffwechsel wird mittlerweile oft das intensive Waschen von Pferdeheu empfohlen. Damit soll erreicht werden, dass insbesondere die wasserlöslichen Zuckermoleküle ausgewaschen werden. Grundsätzlich sei noch einmal erwähnt, dass Zucker ein Kohlenhydrat ist, das dem Organismus zur Verfügung gestellt werden muss. Einzig die molekulare Struktur des im Heu zur Verfügung stehenden Zuckers entscheidet am Ende darüber, wie gesund die Kohlenhydratquelle ist.  Kurzkettige Zuckermoleküle oder der Einfachzucker Dextrose (Traubenzucker) werden binnen 2 Stunden ohne Umwege direkt in die Blutbahn geschickt. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel massiv an und führt zu einer Stresssituation im Insulinstoffwechsel. Mehrfachzucker oder langkettige Kohlenhydrate in zu großen Mengen brauchen mehr Zeit um aufgeschlossen zu werden und setzen eine entsprechende enzymatische Aktivität des Dünndarms voraus. Geht aber zu viel davon auf einmal in den Verdauungstrakt, wird ein Großteil (über das normale Maß hinaus) der schwerer verdaulichen Zuckermoleküle (z.B. auch Fruktane) in den Dickdarm geschoben. Hier kommt es dann zu den unerwünschten Gleichgewichtsstörungen der Darmflora. Dieser Zusammenbruch der Darmflora ist am Ende auch für eine Hufrehe verantwortlich. Daher wird mittlerweile in verschiedenen Publikationen das intensive Waschen von Heu in 30° C bis 50 ° C warmen Wasser (> 30 Minuten) empfohlen. Damit soll erreicht werden den darin enthaltenen Zucker zu reduzieren. Studien zu diesem Thema kommen zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Nicht immer gelingt das Auswaschen des Zuckers zuverlässig. Dieser Vorgang wäscht auch wichtige Nähr- und Wirkstoffe aus. Der Futterwert des Pferdeheus wird damit stark verringert. In den Studien konnte der Zucker (insbesondere Fruktan) um 5 bis 30 % reduziert werden. Scheinbar ist die Höhe stark abhängig von der Struktur des Pferdeheus und der Dauer des Wässerns von Heu zu sein. Die Studien werden in vielen Veröffentlichungen zu diesem Thema in einen Topf geworfen. Man erwähnt nicht, dass die höchsten Werte damit erreicht wurden, dass Heu über 9 Stunden im Wasser lag. Um danach dann die hohe und ebenso bedenkliche mikrobiologische Verunreinigung wieder in den Griff zu bekommen, musste das Pferdeheu anschließend noch bedampft werden.

Mineralfutter für Pferde mit EMS

Nicht vergessen sollte man aber auch, dass das Pferdeheu als Nahrungsgrundlage in erster Linie Energielieferant ist. Ein gesunder Muskel- und Energiestoffwechsel braucht aber einen gesunden Mix aus leicht- und schwerverdaulichen Kohlenhydraten. Die beste und nachhaltigste Diät für Pferde mit Problemen im Zuckerstoffwechsel ist immer noch die bedarfsgerechte Fütterung, die Vermeidung von plötzlichen hohen Mengen an leicht verdaulichen Kohlenhydraten und ein vernünftiger Trainings- bzw. Bewegungsplan.

Wieviel Heu braucht ein Pferd – 24 Stunden Heu (Heu ad libitum)?

In Abhängigkeit des Eiweiß- und Energiegehalts im Heu, des Rassetyps (Nord- oder Südtyp) und der Bewegung ergibt sich die täglich zu fütternde Menge. Dasd Pferde ein hormonell gesteuertes Hunger-/Sattgefühl entwickeln, konnte bis heute wissenschaftlich nicht festgestellt werden. Dass Pferde in Abhängigkeit des Nährstoffgehaltes nur so viel Heu fressen wie sie benötigen oder ein im Fettgewebe sezerniertes Hormon Leptin am Ende dazu führt, dass Pferde eben kein Sättigungsgefühl entwickeln, ist wissenschaftlich auch noch nicht erwiesen. Schlussfolgernd sollte man sich darauf nicht verlassen, dass belastete Pferde automatisch das Fressen einstellen, weil sie angeblich wissen oder spüren, was gut für sie ist.

Ein 500 kg Pferd benötigt bei leichter Arbeit ca. 70 Megajoule (ME) an Energie. 1 kg Heu hatte 2014 im Schnitt 5,8 MJ umsetzbare Energie (LUFA Nord-West -vielerorts liegt dieser aber bei 6,9 bis 7,5 MJ). Das würde heißen, dass der Bedarf des Pferdes an Energie bei leichter Arbeit (= tägliche Ausritte ca. 60 Minuten) mit 12 kg gedeckt wäre. Daher ist sicherzustellen, dass das in diesem Beispiel herangezogene Pferd bei einer 24 h Fütterung nicht mehr als 12 kg Heu aufnimmt. Weiß man aber, dass in der Regel ein Pferd 40 Minuten benötigt um 1 kg davon zu fressen, wird schnell auch deutlich, dass es in so einem Fall zu einer unerwünschten Gewichtzunahme kommen kann. Es sei denn, es werden weitere Maßnahmen (engmaschige Netze) getroffen, welche die stündliche Aufnahmemenge reduzieren. In unseren Beratungen können wir feststellen, dass der überwiegende Anteil adipöser bzw. stoffwechselbelasteter Pferde häufig 24 h Heu zu fressen bekamen – also ein vorsichtiger Hinweis darauf, dass diese Fütterungsart im Einzelfall optimierbar gewesen wäre. Daher ist diese als artgerecht anzustrebende Fütterung nicht zwingend optimal und immer individuell zu betrachten. Eine 24 stündige Heufütterung ist daher nicht grundsätzlich anzustreben – insbesondere dann, wenn keine nötigen Bewegungsanreize geschaffen werden können.

Bei Heufütterung Mineralfutter nicht vergessen!Ersetzt gutes Pferdeheu das Mineralfutter für Pferde?

Gutes Pferdeheu enthält eine Vielzahl von Mineralstoffen und Vitaminen. In den Gehalten an den Spurenelementen Zink und Selen ist es schwach. Dies geht aus den Untersuchungen der LUFA-Labore eindeutig hervor. Hinzu kommt aber auch, dass insbesondere Stoffwechselerkrankungen, Verdauungsprobleme, Krankheit, Medikamente, Wachstum, Alter, Eiweiß- und Stärkeüberschuss den Bedarf an zusätzlichen Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen erhöht. Daher kann immer nur eindringlich an eine zusätzliche hochwertige Vitalstoffversorgung des Pferdes appelliert werden, da dies selbst bei alleiniger guter Heuqualität nicht erzielt werden kann.

Fazit:

Wer gutes Heu an Pferde füttern möchte, achtet bereits bei der Ansaat der dafür bestimmten Weideflächen auf eine artenreiche und pferdegerechte Vegetation. Schnittzeitpunkt und Lagerung sind wichtige Voraussetzungen für qualitativ hochwertiges Pferdeheu. Es gibt keine sinnvolle feste Regel, ab wann Heu gewaschen, bedampft oder als Heulage verfüttert werden sollte. Jede Form der Fütterung hat Vor- oder Nachteile, die individuell abgewägt werden sollten. Heuanalysen liefern einen brauchbaren Mittelwert der Grundversorgung - falls diese gewissenhaft erstellt wurden - können aber kein alleiniger Parameter für die Zusammenstellung des Futterplans inklusive Mineralstoffversorgung sein. Das wäre zu theoretisch und wenig zielführend. Am Ende gilt daher immer, das Auge füttert mit und mit jeder Minute, die Sie länger Reiten, darf’s auch mal ein bisschen mehr vom Heu sein. 

Esparsetten-Cobs für Pferde

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Esparsetten-Cobs enthalten einen hohen Anteil an Tanninen - für Pferde nicht unbedenklich!Mittlerweile wird man in der Ernährungsberatung vermehrt mit der der Erbse verwandten Futterpflanze Esparsette für Pferde konfrontiert. Bei genauer Betrachtung sind es nicht nur positive Eigenschaften, die man dieser sehr protein- und tanninreichen Futterpflanze nachsagt, sondern, wie so häufig, hat dieser in Mode gekommene Süssklee (früher hatte man ihn für schwer arbeitende Pferde in der Landwirtschaft eingesetzt) eben auch eine Kehrseite.

Esparsetten Cobs fürs Pferd – Sie sollten auch die Nachteile kennen!

In erster Linie geht es bei Pferden mit Stoffwechselproblemen darum, die Futtermengen bedarfsgerecht zur Verfügung zu stellen und die Futteraufnahme so zu gestalten, dass eine zu schnelle Aufnahme von leichtverdaulichen Kohlenhydraten (Zucker und Stärke) vermieden wird. Nicht vergessen sollte man aber auch während dieser ganzen Diskussion um den Zucker, dass auch die Futtereiweiße für Pferde mit Störungen im Stoffwechsel im Überfluss zu massiven Problemen führen können. In der Regel ist es weder der Zucker, das Fruktan oder das Futtereiweiß allein, welches Auslöser einer Rehe ist, sondern das ungünstige Zusammentreffen mehrerer Faktoren.

Ebenso darf nicht vergessen werden, dass trotz aller Diskussionen, Kohlenhydrate und Eiweiße grundlegend lebensnotwendige Nährstoffe sind, ohne die kein Stoffwechsel möglich ist. So bleibt am Ende immer die Abwägung und die Berechnung des Bedarfs und das Verhältnis von Energie (Kohlenhydrat, Fett) und Protein zueinander. Was damit gesagt werden soll ist, dass die nun in Mode kommenden Esparsetten-Cobs zweifelsohne Vorteile gegenüber anderen Cobs bieten, dennoch die Nachteile gerade bei der Verfütterung an vorbelastete Pferde sollten gewissenhaft individuell abgewogen werden.

Der hohe Eiweißgehalt in den Esparsetten-Pflanzen kann bei Pferden Verdauungsprobleme hervorrufenEsparsetten-Cobs für Pferde sind zuckerarm?

Gegenüber Heu- oder Wiesencobs haben die Presslinge aus dem Leguminosenheu bis zu 50 % weniger Zucker und Stärke. Hierzu habe ich etliche Nährwerttabellen unterschiedlicher Sorten (es gibt hiervon über 130 Arten – 4 bis 6 werden aber nur in der Landwirtschaft eingesetzt) gewälzt. Bei keiner konnte ein Zuckergehalt unter 4,5 % ermittelt werden. Die von den Pferdefutterherstellern angepriesenen Esparsetten liegen lt. deren Angaben erstaunlicherweise zwischen 0,1 und 2,5 % - bei vielen fehlt aber auch diese Angabe. Ich zweifle daran, dass diese Angaben korrekt sind. Dennoch kann selbst bei dem von mir recherchierten Zuckergehalt von einer unproblematischen Zufuhr, selbst bei Pferden mit Vorbelastung (EMS, Diabetes, Blutzuckerintoleranz) ausgegangen werden.

Esparsetten-Cobs – wie wertvoll und sinnvoll ist die hoch gepriesene Eiweißquelle fürs Pferd?

Grundsätzlich ist der Bedarf an Eiweiß (Aminosäuren) bereits bei reiner Heufütterung oder Weidegang gedeckt. Sportlich sehr aktive Pferde, Zuchtstuten, Deckhengste oder heranwachsende Jungpferde haben i.d.R. einen erhöhten Eiweißbedarf. Hier kann es bei reiner Heufütterung oder überständigen Pferdeweiden zu einem Mangel an essenziellen Aminosäuren kommen. In solchen Fällen ist eine zusätzliche native Quelle eiweißreicher Futter wie z.B. Leinsamen, Soja, Erbsenmehl, Luzerne oder Esparsette sinnvoll. Auch ältere Pferde haben aufgrund eines häufig verlangsamten Stoffwechsel einen erhöhten Bedarf. Zwar enthalten Esparsetten-Cobs für Pferde einen beachtlichen Anteil an verdaulichen Proteinen, aufgrund der hohen Anteile der Gerbstoffe in der Pflanze ist aber am Ende die Bilanz der auch verwertbaren Proteine nicht besser als bei den bereits erwähnten und bewährten Eiweißquellen. (Y. Arrigo, A Scharenberg – Schweiz)

Merke: Bei den meisten Pferden ist die Eiweißversorgung bereits über das normale Maß hinaus sichergestellt. Zu viel Eiweiß belastet den Entgiftungsstoffwechsel und behindert die Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen sowie die Synthese wichtiger B-Vitamine.

Esparsetten-Cobs für Pferde – Tannine sind nicht nur wurmtreibend!

Tannine sind zu den Sekundärmetaboliten gehörende Polyphenole. Diese besitzen in der Pflanze eine spezifische Funktion. Sie schützen diese gegen Fressfeinde, Schädlinge und konkurrierende Pflanzen. Tannine werden daher als Antinährstoffe bezeichnet. Dieser Gerbstoff ist in der Lage Verdauungsenzyme zu binden und in ihrer Funktion zu hemmen. Sie verbinden sich mit den Proteinen der Darmschleimhaut und beeinträchtigen somit die Funktion Nährstoffe zu resorbieren (Lindner 1990). Durch Tannine festigt sich die Darmschleimhaut mittels Koagulationsdeckschicht und führt dazu, dass die Resorptionskapazität herabgesetzt wird. Diesen Vorgang nutzt man bei Durchfällen, da dieser Schleimhautschutz auch verhindert, dass durch die Dysbiose entstehende Toxine aufgenommen werden können. Im Unterschied zu Wiederkäuern reagieren Pferde wesentlich empfindlicher auf diesen einerseits heilkundlich nutzbaren aber auch über längere Zeit hoch dosiert sehr giftigen Pflanzenstoff Tannin. Akute Krankheitsanzeichen sind Fressunlust, apathisches Verhalten, starker Durst, Verstopfung, Blähungen, blutiger Durchfall, Mattheit und Taumeln. Selten treten beim Pferd Nierenschädigungen (erhöhter Harnabsatz), Blutkörperchenzerfall, Ödeme, eine verminderte glomeruläre Nierenfiltration bis hin zum Nierenversagen auf.

Auch Darmparasiten reagieren auf diesen sekundären Pflanzenstoff und verlassen bei entsprechend hoher Dosierung den Wirt. (Denken Sie aber daran, dass der Wurm unterschiedliche Stadien durchwandert und die Gerbstoffe in den Esparsetten-Cobs nur im Darm - vorwiegend Dünndarm - wirken. Aber auch nur so lange sie gefüttert werden.) Nachhaltig und zuverlässig Entwurmen können Sie damit nicht, und Nebenwirkungsfrei ist diese Art der Entwurmung leider auch nicht.

Wurmkräuter für Pferde

Tannine lassen auch die Vitamin B1 Synthese zusammenbrechen und Vitamin B1 wäre ja für den Kohlenhydratstoffwechsel so wichtig.

Resümee: Ich persönlich halte daher Esparsetten-Cobs insbesondere für Pferde mit Stoffwechselproblemen für sehr ungeeignet (tägliche Menge > 20 Gramm/100 kg LM). Auch wenn der Gehalt an essenziellen Aminosäuren in den Esparsetten-Pflanzen gelobt wird, werden unter Berücksichtigung des anzustrebenden PEQ - Verhältnis von 5 : 1 die Anteile an Aminosäuren bei der empfohlenen Tagesmenge problematisch hoch (siehe Diätetik beim Pferd - Dr. Zeyner). Am Ende belastet dies die Entgiftungsorgane. Ganz zu schweigen davon, dass die sekundären Pflanzenstoffe (hier insbes. Tannine) mit großen Nachteilen behaftet sind.

Ich könnte mich zu einer kurweisen Anwendung von max. 2 bis 3 Wochen überreden lassen, da Tannine bei der Bekämpfung von Darmparasiten oder Verdauungsproblemen ganz hilfreich sind - aber als Langzeitfutter für fettleibige Pferde oder Pferde mit Stoffwechselproblemen, halte ich das Futter grundsätzlich für sehr bedenklich. Bestenfalls sollte aber diese Futterpflanze nicht mit Mineralfutter oder Medikamenten kombiniert werden, da der hohe Anteil an Gerbstoffen die Aufnahme stark behindert.

 

KPU beim Pferd – alles Unsinn?

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KPU beim Pferd gibt es nicht. Dennoch sollte man sich an solchen Begrifflichkeiten nicht stören. Alles über Symptome und Therapie.„KPU“ (Kryptopyrrolurie) ist eine Stoffwechselkrankheit, die zunächst beim Menschen entdeckt wurde. Früher wurde sie auch gerne als Malvaria oder Mauve Krankheit bezeichnet. Heute rückt man mittlerweile von der Bezeichnung „KPU“ ab und nennt diese Erkrankung HPU (Hämopyrrolaktamurie). Diese Unterscheidung hängt aber auch mit der bei Menschen neuerdings unterschiedlichen Messverfahren der Labore zusammen. Da die Stoffwechselerkrankung „KPU“ zunehmend in einer Familie und dann überwiegend bei Frauen diagnostiziert wurde, geht man heute von einer vererbbaren Krankheit bei Menschen aus (biochemisch-enzymatische Störung des Häm-Stoffwechsels). Die Gemeinsamkeit zwischen Pferd und Mensch besteht darin, dass aktiviertes Vitamin B6 (P5P) Zink und Mangan verloren gehen. Gerade aber das Vitamin B6 spielt vor allem im Entgiftungsstoffwechsel der Leber und der Verarbeitung von Eiweißen und Aminosäuren beim Pferd eine entscheidende Rolle.

KPU beim Pferd gibt es nicht - oder doch?

In der Veterinärmedizin und nicht nur da, sieht man einen berechtigten Unterschied zwischen „KPU“ beim Menschen und „KPU“ beim Pferd und zweifelt daran, ob man überhaupt von einer Krankheit sprechen kann.

Streng genommen gibt es also keine Kryptopyrrolurie („KPU“) beim Pferd. Es vereinfacht es aber dem Pferdebesitzer oder Therapeuten, dem Problem des Pferdes auch einen Namen zu geben. Es wäre mühsam über derartige Wortklauberei zu streiten – wichtig ist, dass die Symptomatik richtig gedeutet und eine zielgerichtete und für das Pferd erfolgreiche Therapie eingeleitet werden kann. Inwiefern dabei überhaupt ein sogenannter „KPU“-Test als Indikator sinnvoll erscheint, bleibt auch heute noch - berechtigter Weise - sehr umstritten.

Unterschied „KPU“ Pferd - Mensch:

Im Unterschied zum Menschen, verwertet das Pferd in seinem Darm hauptsächlich Cellulose (Baustoff von Pflanzenzellen, die beim Menschen, im Gegensatz zum Pferd, als Ballaststoff wieder ausgeschieden werden) um daraus Energie zu gewinnen. Im Pferdedarm siedeln sich daher bereits schon als Fohlen Mikroorganismen an, die Cellulose verdauen können. Bei einem Pferd mit gesunder Darmflora produzieren diese Darmsymbionten nebenbei auch essentielle Aminosäuren und Vitamine wie das Vitamin K und die Vitamin B-Komplexe. Kommt es also beim Pferd zu Darmstörungen, kommt es unweigerlich auch zu einer reduzierten Vitamin B Synthese. Ebenso problematisch ist es, dass diese Darmstörung im Regelfall auch die wichtige Ephitelschutzschicht des Darms teilweise zerstört und somit die Toxine in den Organismus gelangen. Dies wiederum führt zu einer zusätzlichen Leberbelastungs- und Stoffwechselstörung.

Die am häufigsten beobachteten „KPU“-Symptome beim Pferd sind:

  • Krankheitsbilder, die man bei Leber- und Nierenproblemen allgemein kennt
  • Trotz bedarfsgerechter Supplementierung von Spurenelementen Referenzwerte im Blutbild insbes. von Zink, Selen, Mangan und manchmal auch Eisen im unteren Bereich oder unterschritten.
  • Hautkrankheiten wie Sommerekzem, Mauke und Raspe
  • allergischer Husten oder nahezu therapieresistenter Husten
  • häufige Koliken, Blähungen, Durchfall und Kotwasser
  • Hufrehe
  • Schlechte Hornbildung, Strahlfäule
  • osteopathische oder muskuläre Problem im gesamten Bewegungsapparat des Pferdes
  • aufgrund des lang anhaltenden Spurenelementmangels bedingte Demineralisierung von Knochen und Zähnen
  • schwer definierbare, oft kurz aufeinanderfolgende Krankheitszustände
  • Pferd sprechen nur sehr schwer oder gar nicht auf konventionelle Therapien an

Pferde mit KPU benötigen eine ganz gezielte Fütterung.„KPU“ beim Pferd - Ursachen:

Löst fehlendes aktiviertes Vitamin B6 (P5P) die Krankheitssymptome aus?

Das Pferd wird mit Medikamenten, Mykotoxinen (Schimmelpilzgiften), Pflanzenschutzmitteln, Konservierungsstoffen aus den Mischfuttern und vielen anderen nicht verträglichen Stoffen konfrontiert. Viele dieser Stoffe sind fettlöslich und müssen daher in der Leber in chemisch funktionelle Gruppen umgewandelt werden, an die in einem zweiten Schritt wasserlösliche Gruppen gebunden werden müssen, damit sie dann über die Niere, die Atmung oder über den Schweiß ausgeschieden werden können.

Heute weiß man, dass während dieser Biotransformation hochgiftige Zwischenprodukte entstehen können. Um eben diese hochgiftigen Zwischenprodukte am Ende unschädlich ausscheiden zu können, benötigt die Leber Vitamin B6, Zink und Mangan.

Fehlt dies, werden diese giftigen Zwischenprodukte im Bindegewebe des Pferdes zwischengelagert oder die Gifte werden als Notfallmaßnahme an Spurenelemente wie Zink, Selen, Mangan oder Eisen gekoppelt. Im einen Fall kommt es zu einer schleichenden Vergiftung des Körpers, im anderen Fall führen die Maßnahmen zu einem Spurenelementemangel, obwohl die Versorgung über das Futter sichergestellt erscheint.

Soweit die Theorie. Die fehlende Eigenschaft Vitamin B6 zu aktivieren wären im Blutbild (Basopenie, Histaminintoleranz usw.) erkennbar. Zu Pferden gibt es diesbezüglich keine Studien und es ist m.E. auch unseriös zu behaupten, dass Pferde diese Eigenschaft - Vitamin B6 aktivieren zu können - verlernen würden. Leider wird diese These insbesondere von Futtermittelhändlern vertreten, um Pferdebesitzer zu überreden, teure Produkte mit P5P zu kaufen. Seriöser scheint hier der Rückschluss auf die mangelnde Zinkversorgung zu sein – diese gilt es gewissenhaft zu überprüfen und auch mögliche Antagonisten dabei zu berücksichtigen.

Bei einem Pferd mit „KPU“ reicht nach Aussage vieler wissenschaftlicher Publikationen eine Sanierung der Darmflora und eine mittelfristig auf das Krankheitsbild abgestimmte Vitamin- und Mineralstoffversorgung aus, damit sich der Darm regeneriert und wieder ausreichend aktiviertes Vitamin B6 herstellt. Weitere wichtige Voraussetzung zur Heilung bei „KPU“ beim Pferd ist aber auch, dass mit einer Ernährungsumstellung, zukünftige Störfaktoren für die Darmflora und deren Mikroorganismen verhindert werden.

Störungen der Darmflora als Ursache von „KPU“ beim Pferd:

Da die Entgiftungsleistung und Vitamin B Synthese maßgeblich von einer intakten Mikrodarmflora des Pferdes abhängig ist, ist bei an „KPU“ erkrankten Pferden die Ursache meistens in der Fütterung zu suchen. Hier gewinnt der Spruch, „Der Darm ist die Wiege der Immunität“ wesentlich an Bedeutung.

Störungen der Darmflora treten insbesondere auf, wenn die Grundversorgung an Heu (mindestens 1 bis besser 1,5 kg Heu/100 kg LM) und der maximale Abstand von 4 Stunden zwischen den Fütterungen nicht beachtet wird. Leicht verdorbene oder schlecht silierte Heulage/Silage oder andere silierte Produkte nehmen Einfluss auf die Darmflora. Sehr oft sind zu hohe Kraft- bzw. Mischfuttergaben oder die Fütterung schwer verdaulicher Stärke die Ursache für die Entstehung von „KPU“ beim Pferd. Selbst eine lang anhaltende Antibiotikatherapie aber auch dauerhafter Stress reichen aus, um gleiche Symptome beim Pferd auszulösen wie bei „KPU“ beschrieben. In seltenen Fällen führen aber auch ein zu häufiges Entwurmen, starke Medikamentengaben oder eine reine Strohfütterung zu Darmstörungen.

„KPU“ beim Pferd - in erster Linie ein Fütterungs- und Haltungsproblem

Bei einem augenscheinlich an „KPU“ erkrankten Pferd ist gerade die bedarfsgerechte Fütterung und deren angepasste Vitalstoffversorgung neben einem stressfreien Umgang, eines der ersten und wichtigsten Maßnahmen, um eine erfolgreiche Genesung zu erreichen. Daher stehen die Überprüfung des Futterplans sowie die Abstellung der bekannten futter- und haltungsbedingten Störfaktoren an erster Stelle der Therapie.

Bei Pferden mit diesen typischen „KPU“-Symptomen sind daher Futterergänzungen zur Regeneration der empfindlichen Darmschleimhaut essenziell. Hier eignen sich probiotisches Zusatzfutter, wie Yea Sacc Mikro oder MykoTox von Natural Horse Care. Da die darin enthaltenen Bakterien weitestgehend den Magen passieren können ohne hier bereits vorverdaut zu werden, wären diese der Fütterung von EM-A, Bokashi oder Kanne Fermentgetreide vorzuziehen. Ein hoher Vitamin B-Komplex, Mikronährstoffe wie Tryptophan und Magnesium zur Stressreduktion und Kräuter zur Unterstützung der Ephitelschutzschicht können hier auch sehr hilfreich sein.

Aufgrund der fütterungs- und stoffwechselbedingten hohen Anflutung von Toxinen und der damit einhergehenden durch die „KPU“ bedingten Koppelung von Spurenelementen an die Abfallstoffe, sollte beim „KPU“ Pferd insbesondere Zink in hoher Dosierung gegeben werden. Der Entgiftungsstoffwechsel sollte mit Wirk- und Vitalstoffen unterstützt werden. Aber auch die Spurenelemente wie Mangan, Selen, Eisen (organische Komplexverbindungen) sind wichtig in der Fütterung des „KPU“- Pferdes.

Die Zuführung von aktiviertem Vitamin B6 als Coenzym P5P ist - wie eingangs erwähnt - wenig zielführend. Wenn dennoch erwünscht sollte P5P in magensäureresistenten Kapseln verabreicht werden. Diese Notwendigkeit ergibt sich aber m.E. nicht, da mit Bereitstellung der benötigten Spurenelemete, einer Darmsanierung, einer Vitamin B6 Supplementierung und einer Unterstützung der Leber als Entgiftungsorgan einer eigenen Vitamin B-Aktivierung nichts mehr im Wege steht. Übrigens ein natürlicher Lieferant von P5P ist z.B. die Banane.

 KP-Ultra B ist das richtige Ergänzungsfutter für Pferde mit KPU

Die richtige Therapie beim Pferd mi „KPU“

  • Vermeidung von stoffwechselbelastenden Futtermitteln (zu viel an: Eiweiß, Kohlenhydraten, Stärke, Zucker)
  • Stressreduktion (häufig nimmt Stress massiven Einfluss auf den Verdauungstrakt)
  • Bewegungsanreize schaffen, artgerechte Haltungsformen wählen. (regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an)
  • Futterpausen vermeiden (länger andauernde Futterpausen schädigen auch die Darmflora)
  • Futter in hoher Qualität – Heulage/Silage vermeiden
  • Medikamente, Antibiotika, Kortison können die wichtige Darmflora und das Immunsystem schädigen. Aus solchen Behandlungen heraus kann ein chronisches Verdauungs- und Entgiftungsproblem entstehen = „KPU“.
  • Länger anhaltende Vitalstoffmängel (insbesondere Zink und Mangan) führen zu einer Beeinträchtigung des Entgiftungsstoffwechsels und der unter „KPU“ beschriebenen Symptome
  • Eine „Entgiftung“ der Pferde durch hochwertige Leber- und Nierenkräuter kann u.U. hilfreich sein. Da aber in solchen Fällen zunächst weitere Stoffwechselgifte freigesetzt werden, sollte diese Therapie nicht zu Beginn erfolgen, sondern erst einige Wochen danach (erste Stabilisierung abwarten)

Fazit: Es wäre zu einfach, könnte man dieser unter KPU beschriebenen Problematik auch gleich diesen Namen geben. Nein – KPU bei Pferde gibt es nicht. Hier hat die Tiermedizin völlig recht. Dennoch hilft es uns am Ende allen, wenn diese verwendete Begrifflichkeit für ein sehr komplexes Problem bei Pferden steht. Fraglich dürfte aufgrund der Komplexität sein, inwieweit der bei Pferden insbesondere in der Tierheilpraktikerszene empfohlene KPU-Test* überhaupt als zuverlässige Diagnostik herangezogen werden kann. Diese Antwort blieben auch die Labore 2015 dem Tierärztekongress in Leipzig schuldig. Daher sollte es auch zukünftig nicht einziger Indikator bei der Feststellung einer durch Fütterung, Stress und Vitalstoffmängel herbeigeführten Stoffwechselentgleisung sein. Mit Einleitung der oben aufgeführten empfohlenen Maßnahmen und der Supplementierung hochwertiger und auf das Problem passender Vital- und Wirkstoffe kann aber bei Pferden zuverlässig Abhilfe geschaffen werden. Mit unserem Ergänzungsfutter KP-Ultra B wird den ernährungsphysiologischen Eckdaten Rechnung getragen und wirkungsvoll den beschriebenen Symptomen entgegengewirkt. Bei der Verabreichung der empfohlenen Menge KP-Ultra B ist die zusätzliche Gabe eines Mineralfutters nicht mehr erforderlich!


* Beim dem sogenannten „KPU“ Test (Urinprobe) werden die Parameter Krytopyrrol und Indikan ermittelt. Der Indikanwert beim „KPU“ Test gibt Hinweise auf den Grad einer vorliegenden Darmfäulnis und ist daher beim Pferd von Bedeutung. Liegt dieser über 2, sollte mit einer Therapie angefangen werden.

Mit dem Krytopyrrolwert kann eine Aussage getroffen werden, wie lange das Problem schon besteht. Er ist für die Beurteilung der Therapiedauer des Pferdes mit „KPU“ von Bedeutung.

Hier können Sie für Ihr Pferd einen „KPU“ Test durchführen lassen:

Sension GmbH

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